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1819 - Eine Ladung Vivoc

Titel: 1819 - Eine Ladung Vivoc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gerine! Ich nehme dir das nicht ab."
    „Du liest in meinen Gedanken. Das ist nicht fair!" empörte sich die Arkonidin.
    Gucky schwebte majestätisch von dem Terminal herab auf sie zu. Dicht vor ihr blieb er in der Luft hängen.
    „Stimmt nicht", piepste er. „Ich interpretiere lediglich deine Körperhaltung und deine Mimik. Im übrigen habe ich nicht viel Zeit. Der Ruf läßt mir keine Zeit. Ich werde mich so schnell wie möglich in den Kreis der Probanden einreihen." Er hob beide Hände. „Keine Angst. Ich leide nicht mehr unter dem Zwang, das zu tun. Der ausgiebige Schlaf von umgerechnet vierunddreißig Minuten hat mir gutgetan. Was ich damit sagen will, ist, daß der Eindruck der Suggestion in mir noch immer sehr eindringlich nachwirkt."
    „Eine Folge deiner Begabung. Macht es dir Beschwerden?"
    „Nein, überhaupt nicht." Abrupt wechselte der Ilt das Thema. „Die vollständige Aufzeichnung sehe ich mir später an, wenn du nichts dagegen hast. Es gibt wichtigere Dinge. Die Menschen auf Lafayette leiden. Und die Fremden wollen irgend etwas mit ihnen anstellen. Weiß Icho Tolot, was es ist?"
    „Nein. Niemand weiß es bisher", antwortete Ambras, der wissenschaftliche Leiter des Schiffes. „Aber wir werden es herausfinden. Wozu haben wir unseren Gefangenen?"
    „Gefangenen?"Gucky ließ sich fallen und kam auf den Beinen zu stehen. „Warum weiß ich das noch nicht?"
    „Weil er hinter einer Schutzschirm-Staffel steckt. Der Fremde ist ein Krieger aus dem Volk der Gazkar.
    Sein Name lautet Gemba."
    Gucky streckte Gerine eine seiner kleinen Hände entgegen. Die Arkonidin ergriff sie vorsichtig.
    „Danke", sagte der Ilt. „Es ist eine Ehre für mich."
    Die Arkoniden blickten sich entgeistert an. Wovon redete er eigentlich?
    „Würdest du uns bitte aufklären, was ...", begann Sassaron.
    „Gerine hat mir soeben die Erlaubnis erteilt, den Geizkragen, ich meine natürlich den Gazka, zu verhören."
    Er verschwand. Gucky war unterwegs, um sein Vorhaben auszuführen.
     
    *
     
    Ein riesiger Skarabäus!
    Gucky trat ein und ließ die Tür zufahren. Mühsam bezähmte er seinen Drang, den Boden der Halle zu verlassen und einmal um die Schirmblase herumzuschweben. Den beiden Kampfrobotern warf er einen schiefen Blick zu.
    Das Wesen war einen Meter fünfundfünfzig groß und überragte den Ilt deutlich. Sein Name oder Titel lautete GemBa-Am-Kor-Vech-Tol. Es handelte sich um eine Kodebezeichnung, die seine Herkunft, seinen Rang und eine ganze Reihe weiterer Daten beinhaltete. Teile des Namens waren bereits bekannt. Am stand für den Planeten Amkrir, Vech bedeutete Volk der Vecharer, und Tol bezeichnete die Galaxis Tolkandir.
    Gucky hatte sich auf dem Weg zur Halle über alle Daten informieren lassen, die Atlan und Icho Tolot mitgeschickt hatten.
    Die Roboter schalteten eine Strukturlücke, und der Ilt marschierte hindurch. Er verschränkte die Arme und ließ seinen Nagezahn blitzen.
    „Hallo, Gemba! Ich bin Gucky!" rief er laut. „Kann es sein, daß wir uns schon einmal begegnet sind?"
    Der für die Überwachung zuständige Syntron übersetzte die Worte. Eine Reaktion erzielten sie nicht.
    Der Gazka stellte sich weiterhin tot. Seine Körperfunktionen arbeiteten auf einem Minimum. Nach menschlichem Ermessen war er tot.
    „Wenn ich die Einflüsterungen des Syntrons richtig verstanden habe, dann gibt es hier ein Gas, das dich wieder zum Leben erweckt. Wo ist es? Ah, da drüben."
    Die Kugel setzte sich in Bewegung und schwebte wie von Geisterhand bewegt durch die Strukturlücke.
    Vor Gucky blieb sie hängen. Der Ilt öffnete das Ventil und entließ eine kleine Portion des Duftstoffes. Die Wirkung war verblüffend.
    Gemba sprang auf und rannte vor ihm weg. Gleichzeitig erwachten auch seine Gedanken. Während die Kugel wieder hinausschwebte und die Strukturlücke sich schloß, ertastete der Gazka die Ausmaße seines Gefängnisses. Dabei berührte er nie die Schirmstaffel.
    „Es ist unhöflich, seinem Gastgeber den Rücken zuzuwenden", schimpfte der Ilt. „Wenn du dich etwas bemühen wolltest? Ich stehe hinter dir und bin eine Winzigkeit kleiner als du. Bilde dir aber bloß nichts dabei ein."
    Die Gedanken des Insektoiden verrieten Ratlosigkeit und Verwirrung. Im Gegensatz dazu drehte sich Gemba mit einer Behendigkeit um, die Gucky ihm nicht zugetraut hätte. Die rötlichen Facettenaugen schillerten in allen Farben des Regenbogens. Das mittlere Armpaar vollführte Zangenbewegungen, als wolle das Wesen Gucky packen.
    „Bist

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