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1819 - Eine Ladung Vivoc

Titel: 1819 - Eine Ladung Vivoc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hinterließ eine Spur der Zerstörung.
     
    5.
     
    Die Info-Galerie im Medozentrum der RICO erwachte zu hektischem Leben. Mehrere Dutzend Hologramme bauten sich auf.
    „Achtung, Velito Karemus in den Hauptsaal!" verkündete ein Rundruf. „Die Teams sind einsatzbereit.
    Velito Karemus bitte sofort in den Hauptsaal!"
    Wenig später stürzte der Chefmediziner herein. Er trug eine leichte Nachtkombination, über die er sich unter etlichen Verrenkungen den antiseptischen Mantel zog.
    Eine schüsselförmige Servoeinheit mit vier kurzen und zwei langen Tentakeln surrte aufgeregt neben ihm her. Sie wusch ihm das Gesicht und die Hände, putzte seine Nase und besprühte ihn mit Desinfektionslösung. Erst dann gab sie so etwas wie ein Freizeichen von sich.
    Der Kontrollsyntron meldete: „Velito Karemus ist eingetroffen und übernimmt die Aufsicht."
    Der Arkonide erreichte mühsam einen Grad an Konzentration, so daß er die Eindrücke auf den Hologrammen verarbeiten konnte. In einer der technischen Sektionen schwebten nacheinander elf SERUNS mit ihren Insassen aus dem Transmitter.
    „So früh schon?" wunderte sich der Arzt. Seit dem Abdocken der Minor-Globe waren gerade mal dreieinhalb Stunden vergangen.
    Die SERUNS beschleunigten und rasten durch einen reservierten Antigravschacht hinab in die Medostation. Dort nahmen Roboter sie in Empfang.
    Karemus beachtete es kaum. Seine Blicke ruhten auf der Gestalt, die bereits vor Sassarons Gruppe durch den Empfänger gekommen war. In einem Antigravfeld schwebte sie herein und an ihm vorbei in den Hauptsaal.
    So schnell ihn die Beine trugen, rannte er hinterher.
    Gucky! Von den Fähigkeiten und Späßen des Ilts hatte der ehemalige Schickimicki-Arzt von Arkon Iviel gehört und im Ansatz auch schon erlebt. Jetzt lag ein Fellknäuel mit zwei herabhängenden Ohren in einer zerschlissenen Bordkombination vor ihm, und Karemus wußte nicht so richtig, ob es lebte oder tot war. Hastig zog er einen schwebenden Analysator zu sich heran.
    Herz und Kreislauf belastet, aber stabil.
    Atmung unregelmäßig. Tendenz fallend. Beatmung vorbereiten!
    Nichts leichter als das.
    Dennoch machte es ihm angst. Wenn Gucky in Gefahr war und sie machten etwas falsch ...
    Die Medos reagierten bereits und verteilten sich über dem Schwebefeld. Einer öffnete mit seinen Lamellententakeln die Kombination und zog sie dem Ilt vorsichtig vom Leib.
    Velito Karemus angelte sich eine der Gesichtsmasken und hielt dem nächstbesten Servo die Hände hin.
    Die Maschine streifte ihm Handschuhe über, die fast bis zu den Ellenbogen reichten.
    „Rasierzeug bereithalten!"
    „Ist bereit."
    Wenn sie einen Luftröhrenschnitt machen mußten, kam es auf jede Sekunde an.
    Nach altbewährter Manier begann er den Brustkorb des Mausbibers abzuklopfen und lauschte auf die Resonanz. Im nächsten Augenblick schalt er sich einen Narren. Ein Ilt besaß ebenso wie Terraner keine Brustplatten, also brachte das Klopfen wenig. Vmständlich begann er mit der Bauchmassage und achtete gleichzeitig darauf, daß die Maschinen den bepelzten Körper bei der Vorbereitung für eine mögliche Infusion nicht verletzten.
    Endlich fand der Arkonide die richtige Stelle unter dem Brustbein und pumpte gleichmäßig.
    „Kalte Kompresse in den Nacken!" ordnete er an.
    Auf ein Medikament verzichtete er vorsichtshalber. Bei Wesen mit Parafähigkeiten mußte man mit schlimmsten Nebenwirkungen rechnen.
    „Die Atmung wird stabil, Velito."
    Der arkonidische Arzt entspannte sich. Diesmal machte er sich nicht die Mühe, seine Erleichterung hinter der gewohnten Maske aus Überlegenheit zu verbergen. Um Sassaron und die zehn Freiwilligen mußte er sich nicht sorgen. Die erwachten nach einiger Zeit und hatten höchstens einen Brummschädel. Aber Gucky ...
    Im Geiste sah er bereits Atlan durch die Tür treten. „Du hast Gucky auf dem Gewissen!" schrie er ihn an. „Du bist entlassen. Unfähige Leute haben in der RICO nichts zu suchen. Verschwinde und tritt mir nie mehr unter die Augen!"
    Ein Seufzer der Erleichterung entglitt dem Arzt. Er kam aus tiefstem Herzen. Gucky wies so gut wie keine Anzeichen einer Belastung mehr auf. Knapp sechs Minuten nach dem Verlassen des Transmitters klangen die Nachwirkungen des Tangle-Scans deutlich ab.
    Kreislauf und Atmung sind normal, meldete der Analysator. Es liegt keine medikamentöse Bewußtlosigkeit vor.
    Velito Karemus atmete auf. Das war immerhin etwas. Sorgfältig begann er den Kopf des Ilts zu untersuchen. Seine Finger

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