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1819 - Eine Ladung Vivoc

Titel: 1819 - Eine Ladung Vivoc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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spürten nichts, aber mit Hilfe einer elektrischen Sonde entdeckte er ein halbes Dutzend winziger Schwellungen auf der Kopfhaut. Jemand hatte mit einem stumpfen Gegenstand Druck ausgeübt und bewirkt, daß Gucky das Bewußtsein verloren hatte.
    „Gut gedacht", murmelte er anerkennend. „Das hat ihm Schmerzen erspart."
    Nur der Haluter kam für eine derartig wirkungsvolle Pressur in Frage. Schlußfolgerungen auf den Zustand Tolots überließ Karemus anderen. Seine Aufgabe endete spätestens dann, wenn der Patient den Saal gesund und auf eigenen Beinen verließ.
    Karemus musterte den Ilt und zuckte zusammen. Der Mausbiber, wie die Terraner ihn gern nannten, hatte die Augen geöffnet und starrte ihn vorwurfsvoll an.
    „Was machst du da eigentlich?" piepste er empört und richtete sich auf.
    Im nächsten Augenblick sank er mit einem Schmerzenslaut zurück.
    „Ich tue alles, damit dir bald nichts mehr weh tut."
    „Na ja, das ist doch was", säuselte Gucky.
    Der Ilt schlief übergangslos ein. Leise Schnarchtöne drangen aus seinem Mund.
    Mit Flüsterstimme brach Velito Karemus alle Vorbereitungen für den Ernstfall ab. Einen einzigen Roboter beließ er über dem Antigravfeld. Dieser überwachte Guckys Schlaf und würde Alarm schlagen, sobald sich der Zustand des Patienten verschlechterte.
    Beim derzeitigen Stand der Dinge war aus medizinischer Sicht nicht damit zu rechnen. Aber wer konnte bei einem Mutanten schon sagen, ob seine Natur sich an die Erfahrungen eines der besten Ärzte der Galaxis hielt?
    Karemus nahm die Maske ab und zog die Handschuhe aus.
    „Ich bin drüben bei Sassaron und seinen Leuten", sagte er. Den Gedanken an ungestörten Schlaf bis zum Abend hatte er längst aufgegeben.
     
    *
     
    Der Chef der Modul-Beiboote raufte sich die Haare. Er hörte damit auch nicht auf, als er mit seinen Begleitern die Kommandozentrale erreichte und Augenblicke später Gerine gegenübertrat.
    „Ohne Erinnerung ist man keinen Schuß Pulver wert", dokumentierte er den Ausflug seiner Elf-Mann-Crew nach Lafayette. „Ich sitze noch immer in der Minor Globe und warte darauf, daß endlich die Wirkung des Tangle-Scans. einsetzt. Außer dem Eindruck starker Schmerzen ist fast nichts geblieben, nicht einmal die Schmerzen selbst. Ich weiß weder, was beim Anflug auf Lafayette, noch auf dem Planeten selbst geschehen ist. Es existieren ein paar flüchtige Eindrücke, aber ich kann sie nicht zuordnen. Sie können genausogut aus einem früheren Leben oder von einer anderen Person stammen."
    Gerine, Atlans Stellvertreterin, deutete auf die Holoprojektionen.
    „Seht’s euch an! Atlans SERUN hat alles peinlich genau dokumentiert."
    Gemeinsam vertieften sie sich in die Aufzeichnungen und erlebten minutiös mit, was sich ereignet hatte.
    Sie spürten ihren eigenen Qualen nach und erfuhren, daß Atlan immun gegen den Zwang der fremden Strahlung war. Die Ereignisse auf Lafayette verfolgten sie mehr oder minder belustigt. Daß Atlan sie spazieren geschickt hatte, um die anrückenden Suchtruppen der Fremden zu täuschen, tauchte in keiner ihrer Erinnerungen auf.
    Zwei Freiwillige klammerten sich an eine vage Ahnung, einem riesigen Monstrum begegnet zu sein, das sie in einen feurigen Schlund warf. Das Monstrum stellte sich als Icho Tolot heraus, und bei dem feurigen Schlund handelte es sich ohne Zweifel um das Transmitterfeld, das sie zurück in die RICO abgestrahlt hatte.
    An die Begegnung mit einem bewußtlosen Pelzwesen konnte sich lediglich einer der Arkoniden entsinnen. Bei den anderen streikte die Erinnerung.
    „Atlan und der Haluter sind als einzige auf Lafayette geblieben", erläuterte Gerine, während die Aufzeichnung endete und das Hologramm erlosch. „Die beiden Kolonisten befinden sich bei ihnen. Alles, was Icho Tolot allein und mit Hilfe von Joseph und Pepe herausgefunden hat, steckte in den Speichern eurer Pikosyns. Wir haben das Material gesichtet und erste Schlüsse daraus gezogen. Das Erg..."
    Ihr Kopf fuhr ruckartig zur Seite. Das ausdrucksstarke Gesicht der maskulin wirkenden Arkonidin wirkte übergangslos erheitert.
    „Da bist du endlich", sagte sie. „Ich habe früher mit dir gerechnet."
    Gucky saß im Schneidersitz auf einem Terminal und zupfte an den grünen Haaren einer Funkerin.
    „Du bist mir nicht böse, nein?" sagte er und meinte beide, die Funkerin und die Stellvertretende Kommandantin des GILGAMESCH-Moduls. Sein Nagezahn blitzte im gelben Licht der Decken- und Wandlampen. „Nein, gib dir keine Mühe,

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