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1819 - Eine Ladung Vivoc

Titel: 1819 - Eine Ladung Vivoc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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beiden Unsterblichen erreichten den Place de la Concorde. Der Haluter ließ sich wie ein Stein in die Tiefe fallen.
    „Ho, Atlan!" brüllte er. „Es wird Zeit, daß wir anfangen. Schön einen nach dem anderen. Wenn wir uns beeilen, schaffen wir es, bevor die Dinger sich öffnen."
    Der Arkonide wußte, daß sie es nicht schaffen würden. Es waren Hunderte von Containern, und es konnte sich nur um Minuten handeln, bis sie ihren Inhalt freigaben und den Kolonisten keine Zeit mehr zur Flucht blieb. Abgesehen davon, daß sie nicht den Willen dazu aufbrachten.
    „Haltet euch nach links!" meldete sich der Pikosyn von Atlans SERUN. „Am Ende der Querstraße kommt eine Gruppe Gazkar und Alazar mit zwei Gefangenen. Es sind Joseph und Pepe."
    Tolot, ganz im Begeisterungsstaumel, dem Drang in seinem Innern wieder ein Ventil verschaffen zu können, änderte sofort den Kurs und raste in Höhe der Dächer auf die Gruppe zu.
     
    *
     
    „Sie tun, als würden alle Feiertage des Jahres auf einen einzigen Termin fallen", murmelte Joseph Broussard jr. „He, Pepe! Konzentrier dich! Laß dich nicht einlullen. Diese Menschen sind nicht bei Sinnen. Die Strahlung gaukelt ihnen etwas vor, was nicht existiert. Ihre Euphorie ist künstlich hervorgerufen."
    „Sie sind so feierlich, so andächtig, Joseph. Ist es nicht schade, daß wir nichts empfinden? Sind wir abgestumpft?"
    Die beiden Alazar in ihrer Begleitung berührten sie mit ihren Stäben. Sofort rieselte etwas durch ihren Körper nach oben ins Gehirn.
    Joseph lauschte angestrengt, aber er hörte nichts und spürte keine Veränderung. Pepe aber machte große Augen.
    „Es ist eindringlich. Wir sollten versuchen, am Glück unserer Landsleute teilzuhaben."
    „Nein!"
    „Doch. Ich will das."
    Zehn Meter vom ersten Container entfernt blieben die Gazkar stehen. Die Alazar tippten sie ein letztes Mal mit den Karzzen an.
    Es ist eine Aufmunterung, ein paar Schritte weiterzugehen, dachte Joseph Broussard jr. Er tat es und faßte gleichzeitig nach Pepes Hand.
    „Siehst du", sagte der langjährige Freund und Gefährte. „Es ist ganz leicht. Spiel etwas, Joseph! Spiel mir auf deiner Geige ein Lied. Es ist so feierlich hier."
    „Die Geige?" murmelte der Beausoleil. „Die schöne, alte Geige."
    Das war Vergangenheit wie alles, was früher einmal gewesen war. Die Expedition zur Großen Leere und die Beausoleils in der BASIS. Die Rückkehr in die Milchstraße und der Unfall.
    Alles war weit, weit weg.
    „Ich kann es nicht", fuhr er fort.
    „Bitte!"
    „Ich habe keine ...", begann Joseph Broussard jr. und hielt im nächsten Augenblick den Atem an.
    An dem Container vor ihnen veränderte sich etwas. Seine Umrisse lösten sich auf. Die Wabe verlor ihre Struktur. Einen Augenblick lang herrschte etwas wie ein milchiger Zustand, dann trat der Inhalt des Containers zutage.
    Joseph und Pepe stießen einen lauten Schrei aus. Ein Haufen wurmartiger Kokons wälzte sich nach allen Seiten. Aschfarben zuckten sie vor ihnen auf und nieder. Augenblicke nur dauerte der Vorgang, dann zerbröckelten die Kokons und setzten eine schleimige, gallertartige Masse frei.
    Die beiden Männer schrien laut und wandten sich ab.
    Die Gazkar und Alazar zuckten vor ihnen zurück, als hätten sie den Aussatz. Die Karzzen fuhren unkontrolliert durch die Luft, ohne sich zu rühren. Die Alazar stießen ein Geplapper aus, das an das Plätschern eines Wasserfalls erinnerte.
    Am Ende der Straße tauchte mit hoher Geschwindigkeit eine milchige Energieblase auf.
    „Tötet sie!" klangen Worte in der Verkehrssprache der drei Völker auf. „Das ist Störgut, das Vivoc schadet. Tötet sie!"
    Josephs altes Reaktionsvermögen erwachte plötzlich wieder zum Leben. Er riß Pepe zur Seite und rannte mit ihm auf den nächstgelegenen Hauseingang zu.
    Da aber waren bereits die Gazkar heran und warfen sich auf sie.
     
    12.
     
    „Atlan, kümmere dich um die beiden! Ich nehme die Blase!" donnerte Tolots Stimme.
    „In Ordnung."
    Der Arkonide brachte den Kombistrahler in Anschlag und feuerte nach unten. Die Gazkar fielen der Reihe nach um und blieben reglos liegen.
    Die beiden Alazar versuchten den Schutz der Gebäude zu erreichen. Ein greller Energiestrahl schnitt ihnen den Weg ab. Der nächste riß ihnen die Stäbe aus den Gliedmaßen und warf sie gleichzeitig zu Boden. Der Asphalt färbte sich an verschiedenen Stellen dunkel.
    „Zurück zum Raumhafen!" schrie Atlan den beiden Männern am Boden zu. „Schnell weg von dem Zeug!"
    Sie

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