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1821 - Aus den Tiefen der Hölle

1821 - Aus den Tiefen der Hölle

Titel: 1821 - Aus den Tiefen der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mit sich selbst beschäftigt.
    Dann betraten sie den Pub.
    Und Jane Collins tat es auch. Geschickt hielt sie sich hinter den Männern. Auch wenn Gäste jetzt zur Tür schauten, würde sie nicht sofort gesehen werden. Und vier Geschäftsleuten warf man nicht unbedingt einen längeren Blick zu.
    Jane suchte sich einen Tisch und nahm Platz. Sie saß am Fenster, ebenso wie Jenny Price mit den beiden Männern.
    Der Tisch war nicht weit entfernt. Aber Jane saß mit dem Rücken zu den Männern und deren Begleiterin. Sie hoffte, dass sie mitbekam, was gesprochen wurde. Zumindest hin und wieder ein paar Brocken.
    Noch hörte sie nichts. Zudem kam die Kellnerin und fragte nach Janes Wünschen.
    »Ein Wasser bitte.«
    »Wollen Sie auch etwas essen?«
    »Nein, vorläufig nicht.«
    »Danke.«
    Die Bedienung verschwand, und Jane konnte sich endlich auf das Wesentliche konzentrieren. Sie hatte sich die beiden Männer beim Eintreten angesehen und wusste Bescheid, wer dort in der Nähe saß.
    Jane war eine Frau, die darüber informiert war, wer in der Londoner Unterwelt das Sagen hatte. Einen wie Logan Costello gab es nicht mehr. Der hatte alles unter Kontrolle gehabt.
    Seit seinem Ableben gab es verschiedene Bosse, die sich London untereinander aufgeteilt hatten und darauf achteten, dass sich keine Banden aus Südosteuropa in der Stadt breit machten.
    Das war nicht einfach. Die Rumänen, Albaner und auch die Polen und Russen versuchten, Einfluss in der Londoner Unterwelt zu gewinnen. Bisher hatten sie nur am Lack gekratzt, aber das konnte sich schnell ändern.
    Die Männer bei Jenny am Tisch gehörten nicht zu den neuen Europäern, wie sie sich selbst nannten. Sie waren Italiener. Klassische Mafiosi. Die Brüder Cabresi. Sie hießen Paolo und Andrea und waren vom Alter her nur zwei Jahre auseinander.
    Und sie waren die heimlichen Könige des Drogenhandels, auch wenn sie das offen nie zugeben würden.
    Dass sie sich mit Jenny Price trafen, dafür musste es einen ungewöhnlichen Grund geben.
    »Was willst du genau?«, fragte Paolo, der Mann mit dem schmalen Oberlippenbart, der ihn nicht schöner machte.
    »Ich will bei euch mitmischen.«
    »Aha. Und wie stellst du dir das vor?«
    »Ich kann euch einen besonderen Stoff besorgen.«
    »Welchen?«
    »Crystal.«
    »Kennen wir«, sagte Andrea, der eine schiefe Nase hatte. Sie war mal einer Faust im Weg gewesen. »Das reißt uns nicht von den Sitzen. Dass wir überhaupt hier sind, verdanken wir nur deinem Fürsprecher, der dich für etwas Besonderes hält.«
    »Das bin ich auch.«
    »Wieso bist du das?«
    »Ich fahre voll auf Crystal ab.«
    Beide Männer schauten sich an. Sie hatten Mühe, die richtigen Worte zu finden.
    »Wie kann man darauf abfahren? Dann bist du süchtig?«
    »Möglich«, sagte Jenny. »Mir gefällt es.«
    »Und weiter?«
    »Ich habe die Droge.«
    »Wie schön.«
    »Ich kann sie euch überlassen.«
    »Wie nett, und dann?«
    »Könnt ihr das Zeug verkaufen.«
    Die beiden Mafiosi schauten sich an. Sie sagten nichts, aber sie verstanden sich auch ohne Worte, denn nach einer Weile fingen beide an zu lachen. Nur einer konnte danach reden, und das war in diesem Fall Andrea.
    »Das kann doch nicht wahr sein, was du uns da gesagt hast. Du bist eine kleine Fixerin und willst uns sagen, was wir zu verkaufen haben oder nicht?«
    »Ja, das will ich. Und es wäre besser, wenn ihr auf mich hört. Das ist kein Spaß.«
    »Wieso ist das denn besser?«
    »Weil ich eingeweiht bin.«
    »In was?«, fragte Paolo.
    »In die wahren Geheimnisse der Droge. Sie ist manipuliert worden. Man hat sie noch verbessert.«
    »Aha.« Beide grinsten wieder, bis einer fragte: »Und wer hat sie verbessert?«
    »Der Teufel. Oder die Hölle.«
    Jetzt schauten beide Brüder dumm aus der Wäsche. Andrea Cabresi forderte Jenny auf, sich zu wiederholen, was sie gern tat, sich dann zurücklehnte und lächelte.
    Paolo schaute Jenny an. »Du bist irre«, sagte er.
    Sie hob die Schultern. »Probiere es aus.«
    »Ja, du bist irre.«
    »Frag mal deinen Bruder.«
    Andrea war indirekt angesprochen worden und fragte: »Was hast du wirklich vor? Wer hat dich geschickt?«
    »Ich bin von allein gekommen. Ich will nur einen Deal machen. Und ich weiß Bescheid.«
    »Über die Hölle und den Teufel – oder?«
    »Sehr richtig.«
    Die Brüder wussten nicht, wie sie reagieren sollten. Sie verzogen ihre Gesichter, und es sah aus, als hätten sie Essig getrunken. Es war ihnen anzusehen, dass sie sich auf den Arm genommen

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