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1823 - Regenten der Träume

Titel: 1823 - Regenten der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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praktisch nicht vorhandene Beschleunigung.
    „Hoffentlich bleiben wir nicht im Hyperraum hängen", sorgte ich mich.
    „Hyperraum?" fragte Bull. „Du glaubst doch nicht etwa, daß die Metagrav haben?"
    „Was denkst du denn, Dicker?"
    „Maximal Linearkonverter" Bull hatte wieder diesen fachmännischen Blick. „Aber ist ja auch egal, ob wir uns im Linearraum oder im Hyperraum verflüchtigen."
    „Im Linearraum verflüchtigt man sich nicht. Man fällt einfach heraus."
    „Willst du die Hand dafür ins Feuer legen?"
    Ich lachte leise. „Nein, Bully. Lieber nicht."
    Draußen tat sich rein gar nichts mehr, nur die gelbe Sonne Galornenstern verschob sich gegen die restlichen Sternbilder. Es war der einzige Anhaltspunkt, der uns die wachsende Geschwindigkeit erkennen ließ.
    Wir warteten mit steigender Unruhe ab. Buage hatte uns hoffentlich nicht in diesem Schleusenraum vergessen. Oder? Dachte unsere Zahlmeisterin, wir könnten den Rest der Reise so verbringen? Wo noch nicht einmal das Ziel des Fluges geklärt war?
    Wieder lief ein Rumpeln durch den Leib der Rakete.
    „He, Perry! Die werden doch wohl nicht ..."
    Ich erfuhr nicht mehr, was der Dicke hatte sagen wollen. Ein überaus heftiger, stechender Schmerz warf uns von den Beinen. Für einen Augenblick verlor ich das Bewußtsein.
    Als ich wieder erwachte, lag ich auf dem Boden. Jede Faser in meinem Körper schmerzte.
    Neben mir begann sich Bully zu regen. Ich war ein bißchen schneller als er; ein Umstand, der mich an lange vergangene Zeiten erinnerte, an Reisen mit der STARDUST II oder mit der INTERSOLAR. Ewigkeiten war das her.
    Bully richtete sich stöhnend auf. Er preßte beide Hände an die Schläfen, dann schüttelte er sich und sagte: „Hat sich was mit Metagrav oder mit Linearkonverter ... Oh, verdammt, Perry! Die fliegen hier mit Transitionstriebwerken!"
     
    *
     
    Wir brachten drei weitere Stunden eingesperrt in der Schleusenkammer zu. Zu einer zweiten Transition kam es vorerst nicht. Wir hatten eine unbekannte Strecke zurückgelegt, schätzungsweise tausend Lichtjahre, dem Schock nach zu urteilen.
    Die ganze Zeit horchten wir auf verdächtige Geräusche, und aus den Tiefen des Raketenrumpfes wurden wir reichlich bedient. Vielleicht war das der Grund, weshalb A-Ostamul, unser Freund in der Stadt Gaalo, die Rakete ein Seelenverkäufer-Raumschiff genannt hatte.
    Aber nein, überlegte ich; ein Bewohner der Galaxis Plantagoo kannte sich mit allem möglichen aus, gewiß aber nicht mit terranischen Sprichwörtern. Daß der Ausdruck „Seelenverkäufer" im Terranischen eine Entsprechung hatte, war reiner Zufall.
    Auf eine noch nicht bekannte Weise mußte die CHIIZ mit dem Handel, mit dem Kauf oder Verkauf von Seelen zu tun haben. Wie auch immer das gemeint war.
    Dann kündigte sich durch trippelnde Schritte von draußen Besuch an.
    Ein pochendes Geräusch, nicht zu definieren, und vor uns öffnete sich die Tür. Zum Vorschein kam ein Schlangenwesen mit Otterkopf. Das Wesen sah schüchtern aus. Es handelte sich nicht um Buage, sondern um ein anderes Individuum.
    Wir schauten uns wortlos an.
    „Mein Name ist Demin", sagte das Wesen nach einer Weile. „Die Zahlmeisterin schickt mich. Ich habe die Aufgabe, für euch zu sorgen."
    „Das wurde höchste Zeit, Doomin!" polterte Bull. „Wir verhungern hier ja schon."
    Unter seinem Tonfall duckte sich das Wesen. Es hatte eine ganz andere Persönlichkeit als Buage, soviel ließ sich nach wenigen Sekunden sagen.
    „Ich heiße Demin. Bitte."
    „Wie auch immer", meinte der Dicke unbeirrt. „Wir verlangen eine Kabine oder auch zwei, dann etwas Essen und vor allem jemand, der uns Informationen geben kann."
    Demin schien um ein paar Zentimeter zu wachsen. „Ich bin beauftragt, euch genau das zu verschaffen."
    Bull scheuchte das Schlangenwesen vor sich her in den Korridor. Ich folgte den beiden erheitert. Es war amüsant zu sehen, wie der Dicke in einer unbekannten Galaxis gezielt seine Erziehung vergessen konnte.
    Und doch galt es, vorsichtig zu sein. Das possierliche Bild täuschte nämlich ganz gewaltig. Ich wußte nur noch nicht, in welchem Punkt.
    Als die CHIIZ gelandet war, vor zwei Tagen am Rand der Stadt Gaalo, hatten 300 Passagiere das Schiff verlassen. Ich erinnerte mich an desorientierte Gesichter, Blicke ohne Ziel. Es mußte eine Gefahr geben; irgend etwas, das die Passage an Bord eines Seelenverkäufers erschwerte.
    Demin führte uns durch gewundene, teils ansteigende Korridore ins Innere der Rakete. Die

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