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1824 - Zentrum der Zentrifaal

Titel: 1824 - Zentrum der Zentrifaal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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halbem Ohr hin. Sein Blick schweifte über den Boden, der übersät war mit den Bruchstücken einer tönernen Statue. Auf dem verwaisten Sockel stand, hoch aufgerichtet, ein hagerer Zentrifaal. Antigravfelder hielten den leblosen Körper aufrecht.
    Der Schuldner hatte sich selbst entleibt, die rechte Hand tief in den eigenen Körper getrieben und das Herz durchbohrt.
    Der Tod war erst vor wenigen Minuten eingetreten, registrierte T-Legiaw ungerührt. Vermutlich in dem Augenblick, in dem er das Haus betreten hatte. Andernfalls hätte das Blut bereits seine Konsistenz ändern müssen.
    Den Steuereinnehmer schockierte weniger der Verlust eines Erfolgserlebnisses, sondern vielmehr die Erkenntnis, daß seine augenblickliche Tarnung offensichtlich bekannt war.
    Witternd hob er den Kopf. Der beißende Geruch war hier überaus intensiv.
    „Tod dem Regime und seinen Helfern!" plärrte die Lautsprecherstimme. „Caliform wird alle Zauderer hinwegfegen."
    Wieviel Zeit war vergangen, seit er die Tür zum Atelier aufgestoßen hatte? Fünfzehn Sekunden, kaum mehr. In dem Moment begriff T-Legiaw.
    „Tod dem Regime ..."
    Ein Feuerball explodierte. Die sengende Hitze und die Glutwelle erfaßten den Steuereinnehmer, obwohl er sich gedankenschnell fallen ließ. Er wurde herumgewirbelt, krachte mit dem Schädel gegen eine Wand, und dann versengte die Gluthitze sein Rückenfell.
    Künstler waren unberechenbar.
    Du stumpfnageliger Idiot, war T-Legiaws letzter Gedanke. Finsternis umfing ihn.
     
    4.
     
    Bericht Perry Rhodan „Natürlich müssen wir auf Zentrifaal-Zentrum mit gewissen Anfangsschwierigkeiten rechnen", sagte A-Kestah ungewöhnlich langsam und betont.
    Es war das erstemal, daß ich von einem Zentrifaal die Einheitssprache Goo-Standard anders als in sehr scharfem, beinahe aggressivem Tonfall hörte. Trotzdem blieb das Gefühl, daß ich einem Angehörigen dieses Volkes niemals den Rücken zuwenden durfte.
    Das ist Blödsinn, versuchte ich mir erneut einzureden. Mit unbegründeten Voruteilen beginnt man keine Verständigung.
    Alter schützt vor Torheit nicht. Genau das dachte Bully, als ich ihm einen forschenden Blick zuwarf. Die Gedanken standen ihm förmlich ins Gesicht geschrieben.
    A-Kestah machte es uns nicht eben leicht. Er versuchte herunterzuspielen, uns mit fadenscheinigen Ausflüchten hinzuhalten - und erreichte letztlich das Gegenteil. Auf Z-Z brodelte die Volksseele. Noch war der Druck nicht groß genug, mehr als einige Erschütterungen der Oberfläche zu bewirken, aber Califorms Rückkehr würde die Entwicklung beschleunigen. Er hätte besser daran getan, im Exil zu bleiben.
    Und für Bully und mich wäre es vermutlich vernünftiger gewesen, uns bald zu empfehlen. Vielleicht sollten wir Califorms Bitte ausschlagen, ihm eine Weile zur Seite zu stehen. Auch auf die Gefahr hin, daß wir dann ohne Raumschiff dastanden und der zweite Bote von Thoregon und damit die heimatliche Milchstraße vorerst unerreichbar blieben.
    Caliform sah in uns Verbündete, glaubte, daß wir hinter ihm und seinem Freiheitskampf standen. Woher er diese Gewißheit nahm, war uns ein Rätsel, aber für ihn schien es keine andere Möglichkeit zu geben. Letzten Endes hatten wir das, was wir getan hatten, aus reinem Selbsterhaltungstrieb heraus und für alle anderen Passagiere des Seelenverkäufers geleistet, aber nicht aus irgendwelchen politischen Überzeugungen heraus.
    „Dieser Angriff auf uns ...", begann Bully zum wiederholten Mal.
    „Nicht ernst zu nehmen", wehrte A-Kestah ab. „Das war ein weiterer halbherziger Versuch des Regimes, Caliform zu treffen. A-Betchaga konnte ihn nicht töten, bevor er ins Exil ging; der Anschlag auf der CHIIZ zeigte nicht die gewünschte Wirkung; nun verlegt der Regimechef sich auf Kleinkram. Dabei ist die GEDEONTA längst über das Stadium einer schwachen Revolutionsgruppe hinausgewachsen."
    Das war es, was mir Sorgen bereitete. Der Aufstand der Zentrifaal war nicht mehr aufzuhalten - Revolutionen besaßen ihre eigenen Gesetze. Die Frage war nur, ob sie still und ohne Blutvergießen ablaufen oder ob der Tod überreiche Ernte halten würde.
    Falls Bully und ich Opfer verhindern konnten, mußten wir eingreifen. Dann war es einfach unsere Pflicht, auf Caliform ausgleichend einzuwirken.
    Das Hauptquartier der GEDEONTA, in dem wir untergekommen waren, war in einem eher unscheinbaren Wohnhaus im Randgebiet der Stadt untergebracht. Weder Hektik noch besondere Anspannung herrschten hier, eher glaubte ich eine

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