1824 - Zentrum der Zentrifaal
hervor.
F-Katjol lachte heiser.
„Versprochen, du nagelloser Verrückter? Ich tue das für unser Volk. Nie wieder darf es ein Shifting geben."
„Wenn du mich tötest, begehst du einen Mord", stieß Caliform gepreßt hervor. „Ich glaube nicht, daß dir ..."
„Sei still!" schnaubte F-Katjol zornig.
In dem Moment griffen die beiden Fremden ihn wie auf ein geheimes Kommando hin an. Der Verräter hatte sie nicht beachtet, hatte seine Blickleiste den Bewaffneten und T-Legiaw zugewandt.
Der Knochigere von beiden wirbelte herum, er griff von unten herauf zu und riß F-Katjols rechten Arm zur Seite. Für die Dauer eines Herzschlags fürchtete T-Legiaw, Caliform mit aufgeschlitzter Kehle zusammenbrechen zu sehen, aber der Anführer der GEDEONTA hatte nicht mehr als ein paar unbedeutende Kratzer abbekommen.
Der Rothaarige attackierte den Verräter von hinten, rammte ihm die Fäuste zwischen die Wirbelsäulen.
F-Katjol stöhnte auf. Mit einer unwilligen Bewegung schüttelte er den Dürren von sich ab und ging mit gespreizten Fingern zum Gegenangriff über.
Der Fremde wich zur Seite, bekam abermals den Arm des Gegners zu fassen und fuhr mit einer geschickten Drehung herum. Ein dumpfes Knacken erklang, das Geräusch eines brechenden Knochens.
F-Katjol brüllte zornig. Er schmetterte dem Fremden die Linke an den Schädel und wollte ihn durchbohren doch ein Thermoschuß verbrannte seine Schulter und riß ihn rückwärts von den Beinen.
Bevor jemand reagieren konnte, hielt er eine unscheinbare rote Scheibe in der Rechten. Ein heller Pfeifton zeigte, daß er den Zündmechanismus aktiviert hatte.
„Raus hier!" schrie Caliform. „Lauft um euer Leben!"
Er zerrte die Glatthäuter mit sich. Sekundenlang Gedränge am Eingang, zugleich explodierte die Scheibe in einem lodernden Glutball. Innerhalb weniger Augenblicke füllte das Feuer den Raum, durchbrach die Tür und wälzte sich als lodernder, alles verschlingender Moloch durch den Korridor.
Wände zerbarsten unter dem Ansturm der entfesselten Glut; ein Zentrifaal, der auf der Treppe stürzte, verging in einem Auflodern.
Sie retteten das nackte Leben, mehr nicht. Alles, was sich an Technik im Hauptquartier befunden hatte, wurde zum Raub der Flammen. Die Thermoladung hatte ganze Arbeit geleistet.
Zum erstenmal, seit er dem Tiefschlagbehälter entstiegen war, wirkte Caliform fassungslos. Drei Männer waren in den Flammen umgekommen.
Der Feuerschein färbte den Himmel weithin sichtbar rot.
„Verschwindet, bevor der Geheimdienst erscheint!" herrschte er seine Leute an. „Wir beziehen die Ausweichquartiere. - Du, T-Legiaw, kommst mit mir, Rhodan und Bull ebenfalls."
Die Nacht verschluckte sie, während aus der Ferne Sirenengeheul näher kam.
11.
Bericht Perry Rhodan Bully und ich hatten mehrmals darüber gesprochen, uns von Caliform zu lösen, aber letztlich zögerten wir immer noch.
Nach meinem Angriff auf F-Katjol war Caliform endgültig davon überzeugt, daß wir auf seiner Seite standen. Aber was hätte ich tun sollen? Zusehen, wie der Zentrifaal ihn tötete? F-Katjol wäre wohl nie auf die Idee gekommen, Caliform als Geisel zu nehmen, um sein eigenes Leben zu schützen. Seiner Mentalität entsprechend hätte er Caliform umgebracht.
Unsere Situation ließ sich mit einem einfachen altterranischen Sprichwort umschreiben. Bully gebrauchte es: Wir waren vom Regen in die Traufe geraten. Nach unserem Aufenthalt auf Gaalo saßen wir nun auf Z-Z fest, und es sah nicht so aus, als würde sich daran in den nächsten Tagen Entscheidendes ändern.
Auch wenn er es niemals offen zugegeben hätte: Caliform mußte improvisieren. Der Verlust des Hauptquartiers hatte ihn schwer getroffen, er war plötzlich einiger Verbindungen beraubt, die er mühsam und über verschlungene Umwege neu aufbauen mußte. Innerhalb von sechs Tagen wechselten wir viermal unsere Unterkunft.
Die Stimmung in der Millionenstadtund zweifellos auf ganz ZentrifaalZentrum - wurde zunehmend gereizter. Falls die Versorgungsengpässe sich zuspitzten, und damit rechnete ich, würde die Revolution auch ohne Caliform stattfinden, dann nämlich, wenn die hungernde Bevölkerung die Notwendigkeit ihres Darbens nicht mehr einsah. Ein hungriger Magen setzt immer den Verstand außer Kraft.
Solange das Startverbot bestand, waren Bully und ich bei Caliform und seinen Anhängern in guten Händen. Seine Dankbarkeit und seine Zuversicht, uns auch weiterhin für seine Ziele einspannen zu können, sicherten uns
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