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1825 - Kampf um Trieger

Titel: 1825 - Kampf um Trieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Brand.
    Zwei aus A-Betchagäs Clan krümmten sich am Boden, andere torkelten zum Ausgang. Auch der Regimechef blutete, aber erachtete nicht darauf. Als seine Hände auf die Schaltpulte krachten, fürchtete ich fast, daß er die gesamte Positronik demolieren würde.
    Er aktivierte die Funkverbindungen, tobte und drohte den Verantwortlichen ewige Verdammnis an, sollte -sich nur noch ein einziges Mal ein Gleiter der GEDEONTA weiter als bis tausend Meter dem Regierungsgebäude nähern.
    Wir hatten soeben einen Vorgeschmack dessen bekommen, was uns in den nächsten Tagen erwarten mochte. Ich zweifelte nicht mehr daran, daß A-Caliform eine reelle Chance hatte, den Umsturz zu seinen Gunsten zu entscheiden.
    Bully und ich hatten versucht, dem beginnenden Krieg auf Z-Z Einhalt zu gebieten, aber wir waren gescheitert. Einzig und allein unser Gewissen konnten wir damit beruhigen. Doch das brachte uns nicht von diesem Planeten und aus dem Zentriff-System fort.
     
    *
     
    Der Rest der Nacht verlief einigermaßen ruhig. Abgesehen von immer noch lodernden Bränden fand die Millionenmetropole endlich die Ruhe, die sie eigentlich verdiente. Nur nahe dem Raumhafen wurde noch gekämpft.
    Kurz nacheinander hoben zwei der großen pyramidenförmigen Frachter ab, die seit Tagen keine Starterlaubnis bekommen hatten. Mit flammenden Impulstriebwerken stießen sie in den Weltraum vor, verloren sich zwischen den verblassenden Sternen.
    Ich war in einem der Sessel eingenickt, die zur Konferenzecke in A-Betchagas Büro gehörten, und erwachte von Reginald Bulls gedämpfter Stimme. Er diskutierte mit dem Zentrifaal über den Sinn des Lebens, doch sie fanden keine Berührungspunkte. Zu sehr unterschieden sich A-Betchagas Ansichten von den unseren.
    Lange nach Mitternacht bekamen wir zum erstenmal Gelegenheit, wirklich mit ihm zu reden. Mit dem Ergebnis, daß er unser Verhalten als Entschuldigung wertete und sich das auch nicht mehr ausreden ließ. In seinen Augen waren wir diejenigen, die Schuld auf sich geladen hatten, denn niemals hätten wir Caliform zur Macht verhelfen dürfen.
    „Trotzdem stelle ich euch ein Raumschiff zur Verfügung, sobald dieser bittere Tag vorüber ist", versprach er uns. „Und ich hoffe, daß ihr das zu würdigen wißt. Unsere Völker müssen über den Abgrund der Galaxien hinweg Handel treiben und Technologie austauschen."
    Mit Technologie meinte er Triebwerke und Waffen. Er war nicht anders als Caliform, ein wenig zurückhaltender vielleicht, aber auch er träumte den für ihn verlockenden Traum eines irgendwann ganz Plantagoo umfassenden zentrifaalischen Reiches.
    Daß auf Z-Z offene Revolution herrschte, empfand er lediglich als bedauerlich. Und das wohl nur, weil er die Strafe der Galornen fürchtete. Für ihn wie für fast jeden anderen Zentrifaal waren die sich anbahnenden Zustände normal und positiv. Nicht der aufgezwungene Friede war ihrer „seelischen Gesundheit" zuträglich, sondern der Kampf, die tägliche Auseinandersetzung mit dem möglichen Ende der eigenen Existenz. Das Leben auf diese Weise zu sehen, dazu gehörte schon eine beachtliche Portion Ignoranz und Fatalismus.
    Ein gelber Schatten lag unter A-Betchagas Blickleiste. Offenbar hatte er ebenfalls lange keine Ruhe mehr gefunden.
    Einige Videokanäle begannen in den frühen Morgenstunden wieder zu senden. Daß sie sich nun in Califorms Hand befanden, entnahmen wir den Kommentaren. Die Sprecher hielten Spottreden auf die Galornen.
    „... unser Volk war blind, daß es all die langen Jahre hindurch die Wahrheit nicht erkannte. Aber bald werden wir in vollem Umfang ermessen, was wir A-Caliform verdanken; er wird uns in eine glückliche Zukunft führen."
    Die folgenden Bilder waren erschreckend: Angehörige der Regierungstruppen, zusammengetrieben wie Tiere. Mit fliegenden Fahnen liefen sie über, und die wenigen, die nicht zu Verrätern wurden, fanden kaum Zeit, ihre Standhaftigkeit zu bereuen. Sie starben unter den Salven der Revolutionäre.
    Das Ende von A-Betchagas Regime hatte begonnen. Nun zeigten die Zentrifaal ihr wahres Ich, ließen ihren Neigungen freien Lauf, der nur mühsam beherrschten Streitsucht, ihrem Hunger nach Konfrontation und einem unverständlichen Hang zur Grausamkeit.
    Das war offenbar das Leben, nach dem sie sich gesehnt hatten.
     
    4.
     
    Die Morgendämmerung offenbarte rußgeschwärzte, skelettierte Hochhäuser. Immer noch lastete dichter Rauch über der Stadt, den der aufkommende Westwind nur allmählich verwirbelte. Der

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