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1825 - Kampf um Trieger

Titel: 1825 - Kampf um Trieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Toten und Verletzten.
    Für Sekundenbruchteile überlagerten Störungen A-Califorms Konterfei.
    „A-Betchaga hat soeben mit Raketeneinsatz die Sendestation zerstört, aber sie war nur Relais für diese Übertragung. Damit straft er seine eigenen Behauptungen der Lüge. Warum tötet er, wenn er die Rache der Galornen fürchtet? Gibt es einen besseren Beweis dafür, daß auch jene, die uns die Existenz der Galornen predigen, nicht wirklich an sie glauben?"
    „Es ist wahnsinnig!" Empört stieß A-Betchaga diese Feststellung aus. „Er ist verrückt! Ich habe den Sendeturm nicht beschießen lassen, das war Caliform selbst. Er mordet und schiebt mir die Verantwortung dafür zu."
    Durfte ich ihm glauben? Inzwischen hätte ich für keinen Zentrifaal mehr die Hand ins Feuer gelegt.
    „Alles, was derzeit auf diesem Planeten geschieht, ist Wahnsinn", behauptete ich. „Bewaffnete Auseinandersetzungen sind kein Mittel der Kommunikation."
    „Mit Caliform kann man nicht reden."
    „Kann man das mit dir?" .
    Er schaute mich verständnislos an.
     
    *
     
    Eine lange Nacht stand uns bevor. Eine Nacht, in der die Schrecken in Cursor um sich griffen. Kriege sind eine entsetzliche Angelegenheit, sie bringen Schmerzen und grenzenloses Leid über die Bevölkerung, und meist sind es nur wenige Verrückte, die Dias Feuer schüren.
    Wir Terraner kennen das aus bitterer Erfahrung, aber wir haben aus unserer Geschichte gelernt. Oder sollte ich besser sagen, viele haben daraus gelernt? Die aktuelle galaktopolitische Lage rückte ein Aufflackern von Kriegen durchaus in den Bereich des Möglichen.
    „Eine verdammte Scheiße ist das", schimpfte Bully.
    Er drückte sich nicht oft derart drastisch aus, immerhin darf von einem Aktivatorträger eine gewisse Abgeklärtheit erwartet werden. Aber recht hatte er.
    Ich atmete tief ein, hielt die Luft vorübergehend an und stieß sie scharf wieder aus.
    Die Nacht über Cursor war zum roten Lodern geworden, düstere Wolkenbänke spiegelten das Rot der Brände. Am Horizont, Richtung Raumhafen, tobte eine Feuersbrunst. Gelegentlich tauchten die flackernden Lichter von Gleitern aus dem Brodem auf. Ein Luftkampf. Es gab nicht viele Maschinen, aber ihre Piloten duellierten sich erbittert.
    A-Betchaga hatte seinen Stab versammelt. Ein unaufhörliches Kommen und Gehen herrschte, kaum einer achtete auf Bully und mich. In der momentanen Situation waren wir unwichtig, brachten dem Regime keinen Vorteil.
    „Solange ihr euch ruhig verhaltet, habe ich nichts gegen eure Anwesenheit", hatte der Regimechef uns angeboten. „Ich denke, Caliform wird den Morgen nicht erleben."
    Wunschdenken. Mein Translatorplättchen gab das Schwanken seiner Stimme nuanciert wieder.
    A-Betchaga war längst nicht überzeugt von dem, was er sagte.
    Seine Truppen mußten Verluste hinnehmen. In mehreren Stadtbezirken hatten GEDEONTA-Anhänger schon zu Beginn des Aufstands die viel zu schwachen Regierungsstellungen überrannt. Die Wasserversorgung der Millionenstadt war bereits teilweise unter Kontrolle der Rebellen, sie machten Löscharbeiten unmöglich.
    Mahnenden Fackeln gleich brannten etliche Hochhäuser. Möglich, daß Caliform sie als Symbol seiner Revolution hatte in Brand setzen lassen.
    Zwei Videostationen sendeten noch. Sie zeigten Szenen, die uns Terranern bizarr anmuteten, manche sogar unverständlich, doch manifestierte sich in diesen Bildern die besondere Psyche der Zentrifaal. Tausend Jahre aufgezwungener Frieden suchten nach einem Ventil für die aufgestauten Aggressionen; es hatte nur eines äußeren Anstoßes bedurft, die Zentrifaal wie auf ein geheime Kommando hin übereinander herfallen zu lassen.
    Was wir in den LiveÜbertragungen sahen, waren Bilder des Widerspruchs, Gegensätzlichkeiten, die wir in dieser Weise von keinem anderen Volk kannten.
    Bewaffnete Truppen lieferten sich erbitterte Straßenkämpfe. Allerdings wurden nur selten schwere Waffen eingesetzt. Drückte sich darin Rücksicht auf die Zivilbevölkerung. aus? Nur wenige Bürger flohen aus der Stadt. Wohin hätten sie sich auch wenden sollen? Umweltzerstörungen prägten das Bild des Kontinents.
    Minutenlang zeigten die Sender einen der großen Plätze der Stadt. Zivilisten waren hier aneinandergeraten und prügelten jeder auf jeden ein.
    „Sie lassen die Sau raus", bemerkte Bully. „Wie kleine Kinder, die tagelang eingesperrt waren und ihrem aufgestauten Zorn Luft machen müssen."
    So abwegig war der Vergleich nicht. Generationen von Zentrifaal hatten

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