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1825 - Kampf um Trieger

Titel: 1825 - Kampf um Trieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schätzungsweise fünf Kilometer entfernt, war ein Teil des Regierungsgebäudes zu sehen. Von dort hallte unaufhörlicher Donner heran. Das Gebäude wurde heftig umkämpft. Gleiter kreisten über den Türmen wie ein lästiger Mückenschwarm, und während ich noch versuchte, auf die Distanz hinweg Einzelheiten auszumachen, wurde eine Fassade von innen heraus aufgerissen. Über mehrere Stockwerke hinweg platzten Fenster und Verkleidungen auf wie ein feuriges Geschwür, gefolgt von dichtem schwarzen Rauch, der die Szene rasch verhüllte.
    Jemand drückte mir ein meterlanges Rohrstück in die Hände. „Sei vorsichtig damit! Wenn du es beschädigst ..." Der Zentrifaal ließ den Satz offen; doch die Drohung war unverkennbar.
    Gleiter donnerten über uns hinweg, feuerten aus starr eingebauten Thermogeschützen in die Straßen.
    Wir blieben verschont. In einer Welt, in der Kranke und Verwundete häufig genug sich. selbst überlassen wurden, in der man medizinische Eingriffe eher mit Forschungszwecken begründete als mit dem Willen, anderen zu helfen, in einer solchen Welt war das schon ein-Anachronismus.
    Ein Tieflader dröhnte heran, ein bodengebundenes, für den Transport schwerer Lasten konstruiertes Fahrzeug. Wir verstauten die Einzelteile der Skulptur auf der Ladefläche und zurrten sie sorgfältig fest. Das tonnenschwere Mittelstück wurde von einem bordeigenen Antigravkran vom Sockel gehoben und auf dem mehrachsigen Hänger abgelegt.
    Im Fußgängertempo ging es dann weiter, ein Zug geschäftiger Ameisen, die sich inmitten einer entfesselten Tötungsmaschinerie sicher fühlen durften.
    Bully, A-Betchaga und ich kauerten auf der Ladefläche im Sichtschutz der gestapelten Röhren und Tropfen. Nur wer bis auf zwei Meter an uns herankam, konnte uns auch entdecken. Zumindest die nahe Zukunft erschien so gesichert.
    „Alles läuft erwartungsgemäß", behauptete A-Betchaga.
     
    *
     
    „Plantagoo gehört uns Zentrifaal!" skandierte die Menge.
    „Die Galornen sind tot, es lebe die GEDEONTA!"
    Durch einen schmalen Spalt zwischen zwei beschädigten Tropfen hindurch konnte ich leidlich gut erkennen, was geschah. Zumindest in diesem Stadtbezirk wurde nicht mehr gekämpft. Die Zentrifaal hatten begonnen, den Schutt und die Fahrzeugwracks wegzuräumen: Aber offensichtlich fehlte es noch an schwerem Gerät.
    Zweimal wurde der Tieflader angehalten und die Fracht oberflächlich inspiziert. Es waren Revolutionäre, die sich selbst überaus wichtig nahmen. Ich hörte sie damit prahlen, daß sie seit Jahren zu A-Califorms Getreuen gehörten. Von der Umwälzung versprachen sie sich sehr viel, sie wollten hinaus in die Galaxis und fremde Welten erobern, wollten Reichtümer anhäufen und sich schon zu Lebzeiten ein Denkmal setzen.
    Ihre Arbeit nahmen sie aber nicht ernst, sonst hätten sie uns entdecken müssen.
    Endlich fuhren wir in eine Art Hangar ein. Scheinwerfer tauchten die Halle in ein grell blaues, künstliches Licht ohne Schattenwurf.
    Zwanzig Meter über uns hingen Dutzende von Flaschenzügen, die Decke war ein Konglomerat aus Trägern, Schienen und Scheinwerferbatterien. Mannsdicke Kabelstränge und die Rohrleitungen von Absaugschächten waren zu einem unentwirrbaren Dickicht verflochten.
    Metallblöcke mit Kantenlängen von zehn Metern und mehr wirkten wie das Spielzeug eines Riesen.
    Steinquader erhoben sich bis unter die Hallendecke, manche waren schon grob behauen, andere schienen erst vor kurzem aus den Steinbrüchen geliefert worden zu sein, an ihnen hingen noch Dreck und Pflanzenreste.
    Primitiv anmutende Schneidaggregate ebenso wie handliche Laser, Wasserbecken zur Kühlung und Rinnen im Boden, in denen es ölig schimmerte, rundeten das Bild ab. Wir befanden uns in einem ausgedehnten Atelier, in dem nicht nur Reparaturen vorgenommen wurden, sondern auch neue Kunstwerke entstanden.
    Mehr zufällig entdeckte ich eine nur doppelt mannsgroße Figur aus blau schimmerndem Metall. Bully wurde unmittelbar nach mir darauf aufmerksam. Er stieß einen halblauten Pfiff aus.
    Die Figur stellte einen nackten Humanoiden dar -ein Wesen, das durchaus menschlicher Abstammung hätte sein können, wären nicht seine unwahrscheinliche Körperfülle gewesen und die noch üppigere faltenreiche Haut, die den Anschein eines weit fallenden Umhangs vermittelte. Der Vergleich mit einer Buddha-Statue lag nahe.
    „Ein Galorne", stieß Bully überrascht hervor.
    In Gaalo waren wir einem solchen Wesen begegnet. Es war zum Sterben nach Galorn

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