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1825 - Kampf um Trieger

Titel: 1825 - Kampf um Trieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Allein der Anblick eines Galornen wird den Zentrifaal den nötigen Respekt abfordern."
    Dessen war ich mir längst nicht mehr sicher. A-Califorms Hetztiraden wurden noch unerträglicher.
    Berauscht vom schnellen Sieg, suchte er bereits nach einem neuen Gegner, und den hatte er offensichtlich im Volk der Kroogh ausgemacht, das er als üble Konkurrenz bezeichnete.
    Die Kroogh ebenso wie die Zentrifaal bauten ein schwingendes Erz ab, das für die weitere Entwicklung ihrer Raumfahrt von großer Bedeutung zu sein schien. Dieses Erz war bislang nur auf zwei Welten gefunden worden, und einer dieser Bergwerkplaneten lag am Rand des zentrifaalischen Einflußgebietes.
    A-Betchaga klärte uns darüber auf,, daß er schon vor Jahren versucht hatte, die Welt Trieger mit ihren ergiebigen Erzvorkommen zu annektieren, daß die Kroogh sich jedoch mit allen diplomatischen Mitteln gegen dieses Vorhaben gewehrt hatten. Der Streit um die Besitzansprüche reichte weit zurück, war aber immer nur verbal ausgetragen worden. Die in letzter Zeit im Ton schärfer gewordenen gegenseitigen Protestnoten hatten daran nichts geändert.
    Natürlich nahm Caliform sich dieses brisanten Themas auf seine Weise an. Und das legte den Schluß nahe, daß er damit von eigenen Problemen abzulenken versuchte.
    Was wußte er von den Möglichkeiten, die dem gestürzten Regimechef zur Verfügung standen? An mehreren Orten sammelten sich Reste der Regierungstruppen, die sich auf die Seite der Vernunft geschlagen hatten. Einige dieser Männer und Frauen folgten ‘vielleicht dem eigenen Drang nach neuer Auseinandersetzung, aber die Mehrzahl schien erkannt zu haben, daß der neue Weg das Volk der Zentrifaal unweigerlich in die Isolation und danach in den Abgrund führen mußte.
    „Es darf kein neues Blutvergießen geben", sagte ich warnend zu A-Betchaga. „Versuch dir selbst treu zu bleiben."
    Irgendwo am anderen Ende der Halle wurden Schreie laut. Jemand brüllte Befehle, die nichts Gutes bedeuteten.
    „Caliform kennt unser Versteck!"
    Damit hatten wir rechnen müssen. Sekundenlang wirkte A-Betchaga wie versteinert, dann brüllte er Kommandos.
    Jeder von uns raffte an sich, was er tragen konnte. Es war früh am Abend, die Sonne warf lange Schatten, der langsam wieder auflebende Individualverkehr tröpfelte auf den Hauptstraßen dahin.
    Das Ausweichquartier lag nur wenige Kilometer vor dem Raumhafen; in einem Viertel, in dem Schwerindustrie und ausgedehnte Lagerhallen das Bild prägten. Und falls wir auch dort aufflogen, hatte A-Betchaga noch einen Trumpf in der Hinderhand ... Das hatte ich zumindest einer vagen Andeutung entnommen.
    Hinter uns peitschten Schüsse durch die beginnende Dämmerung. Wir hatten das Versteck in östliche Richtung verlassen, einige Zentrifaal auf der anderen Seite, aber sie waren dem Gegner in die Arme gelaufen.
    Die Warnung war demnach im allerletzten Moment erfolgt.
    Das Triebwerksgeräusch eines tief fliegenden Gleiters holte uns ein. Eng unter einen Mauervorsprung gepreßt, hofften wir darauf, daß der Pilot uns nicht entdeckte. A-Betchagä hielt seinen kurzläufigen Thermostrahler schußbereit.
    Ich drückte seinen Arm nach unten.
    „Desaktivieren!" raunte ich ihm zu, und er begriff sofort. Das irisierende Flirren der Abstrahlmündung erlosch.
    Gerade noch rechtzeitig, denn der Gleiter zog wenige Meter über uns hinweg und verschwand hinter der nächsten Häuserfront. Die Energieortung hätte uns verraten.
    Weiter, dabei auf Deckung bedacht. Die Straßen waren fast leer, nur der Schutt der vergangenen Tage türmte sich auf der Fahrbahn. Es würde lange dauern, bis alle Spuren des Umsturzes beseitigt waren.
    Wieder ein Gleiter. Aufreizend langsam schwebte er etwa dreißig Meter hoch über der Straße. Während Bully gerade noch in einem Hauseingang Deckung fand, warfen A-Betchaga und ich uns unter ein ausgeglühtes Fahrzeug. Ein Strahlschuß hatte die Karosserie aufgerissen, danach war sie in bizarrem Fluß wieder erstarrt.
    Ein Rascheln über mir, eine Hand pendelte aus dem Fahrzeug herab: die mit rasiermesserscharfen Krallen versehene Rechte eines Zentrifaal.
    Instinktiv warf ich mich herum, doch die Hand gehörte einem Toten. Ich starrte in das verbrannte Gesicht eines Zentrifaal. Das Fleisch löste sich bereits von den Knochen - ein Anblick, der mich würgen ließ.
    Die Stille war erschreckend. Ich dachte an das pulsierende, quirlende Leben in Cursor, die hektische Betriebsamkeit, die noch vor wenigen Tagen geherrscht

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