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1825 - Kampf um Trieger

Titel: 1825 - Kampf um Trieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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achten, hatte er sich auf den Fahrersitz geschwungen und den Kopf in den Nacken gelegt; dort tropfte er aus einem kleinen Fläschchen eine giftgrün schillernde Flüssigkeit auf sein flaches Gesicht. Lediglich die Nasenöffnung sparte er pedantisch aus.
    „Dort drüben, in dem roten Behälter, sind bessere Waffen", sagte er. „Nehmt sie euch."
    Der Behälter war verschlossen. Bully hebelte ihn mit einem herumliegenden Werkzeug auf. Er warf mir einen der handlichen Thermostrahler zu und begann selbst an einer langläufigen Waffe zu hantieren.
    „Warum kann ich die verfluchten Dinger nicht auf Paralyse umstellen?" schimpfte er. „He, A-Betchaga ..." Auf dem Absatz wirbelte er herum und verschluckte, was er noch hatte sagen wollen. Seine Augen weiteten sich in ungläubigem Erstaunen.
    Der Zentrifaal auf dem Fahrersitz war uns fremd. Nach menschlichen Maßstäben ein alter Mann mit überaus runzliger, aufgequollener Haut. Dagegen war A-Betchagas Gesicht beinahe glatt gewesen. Auch auf seinen Handrücken und an den Armen, die er soeben mit der Flüssigkeit einrieb, begann die Haut blasenwerfend aufzuwallen, als entwickle sie ein unbegreifliches Eigenleben.
    Mit spitzen Fingern löste der Zentrifaal eine rechteckige Folie von der Flasche und drückte sie auf seine Blickleiste. Für einen Augenblick schimmerte das Sehorgan in allen Farben, dann wirkte die eben noch schwarze Blickleiste matt grau.
    „Die Wirkung des Quellmittels hält nicht lange an, also beeilt euch!"
    Achtlos warf er das Fläschchen mit dem Rest der Flüssigkeit beiseite. Der Druck auf einen verborgenen Mechanismus ließ ein Seitenteil der Bordwand aufklappen. Was eben noch wie eine stabile Konstruktion angemutet hatte, auch ein Teil des vermeintlichen Antriebs, entpuppte sich als perfekt getarnter Hohlraum.
    Nicht besonders groß, aber doch so, daß zwei Zentrifaal darin Platz finden konnten, also auch wir.
    Bully hatte zwar leichte Schwierigkeiten, aber er mußte gute Miene zum bösen Spiel machen. Eng aneinandergedrängt lagen wir in völliger Finsternis. Falls der Sauerstoff knapp wurde, hatten wir nicht einmal mehr die Möglichkeit, unsere Helme zu schließen.
    Der Wagen holperte und krachte über so etwas wie einen Hindernisparcours. Bully schimpfte verhalten, als er sich bei einer unbedachten Bewegung den Kopf anstieß.
    „Wenn ich den in die Finger kriege, der uns das eingebrockt hat!"
    Eher als erwartet, stoppte das Fahrzeug.
    „Was ...?" begann Bully. Mein Seitenstoß mit dem Ellenbogen ließ ihn sofort verstummen.
    Stimmen drangen zu uns herein, hart und herrisch.
    Eine Patrouille hatte uns aufgehalten. Ich hielt den Atem an, lauschte, aber der eigene Pulsschlag klang laut und störend.
    „... nur Leergut, überzeugt euch doch." Das war A-Betchagas Stimme.
    Jemand machte sich auf der Ladefläche zu schaffen. Die Behälter wurden zur Seite gerutscht und vermutlich geöffnet, Schritte polterten über unser Versteck hinweg. Ich konnte es nicht sehen, aber ich ahnte, daß Bully ebenfalls den Strahler umklammerte. Wir waren beide entschlossen, unser Leben teuer zu verkaufen.
    Minuten wurden zu Ewigkeiten.
    Die Zentrifaal waren jetzt unmittelbar neben der Seitenverkleidung.
    Ein dumpfes Grollen, danach hektisches Lärmen. Einer der Behälter polterte auf die Ladefläche, wurde nicht mehr bewegt. Wenn mich mein Zeitgefühl nicht trog, war soeben das Ausweichbüro in die Luft geflogen.
    Das mußte die GEDEONTA für eine Weile beschäftigen.
    Das Fährzeug ruckte wieder an, beschleunigte. A-Betehaga hatte es sehr eilig.
    Schätzungsweise dreißig Minuten später wurden wir aus der mittlerweile dampfenden, stickigen Enge befreit. Fünf oder sechs bereits bekannte Zentrifaal blickten uns entgegen. Ich sah die Strenge in ihren Gesichtern und die Waffen, die sie trugen, und ich wußte, daß die endgültige Entscheidung bevorstand.
    „Es sind Umstände eingetreten, die unser sofortiges Handeln unumgänglich machen", sagte B-Padrista, der Sicherheitschef des gestürzten Regimes. „Caliform hat begonnen, eine provisorische Kriegsflotte auszurüsten. Von den eintausenddreihundert Einheiten im Zentriff-System sind jene zweihundert sofort einsatzbereit, die sich ständig im Raum befinden, die übrigen, auf den Planeten stationiert, müssen erst ausgerüstet werden. Seit drei Tagen laufen die Arbeiten bereits unter Hochdruck, Frachtschiffe werden zur Versorgung umgeleitet, nur jedes zweite landet noch auf Z-Z."
    „Seit wann weißt du schon davon?" stieß

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