1825 - Kampf um Trieger
Lautlos brach der Angreifer zusammen.
Zwei Minuten später war alles vorbei. A-Betchagas Leute wechselten in fliegender Hast die Uniformen.
Meine Bedingung war gewesen, daß sie ihre Gegner nicht töteten, sondern sie nur kampfunfähig machten, und sie hatten sich daran gehalten. Gefesselt und geknebelt wurden die GEDEONTA-Leute mit dem Transporter aus der Stadt geschafft, während wir anderen die erbeuteten Gleiter starteten.
Unser Zeitplan war dennoch durcheinandergeraten. Wir konnten Caliform nicht mehr vor seiner Ansprache stoppen, sondern mußten warten, bis er den Sender wieder verließ.
Er hielt eine aufwühlende Rede, in der er die aufsässigen Kroogh in Grund und Boden verdammte.
„... wir nehmen uns zurück, was uns gehört, und niemand wird uns daran hindern können. Auch nicht dieser Schwächling Betehaga, der im Untergrund seine Wunden leckt und eine Konterrevolution herbeisehnt.
Ich gebe dir eine Chance, Betchaga. Kämpfe mit dem Rest deines Clans an meiner Seite gegen die Kroogh und ..."
A-Betchaga hatte abgeschaltet.
„Niemals!" stieß er keuchend hervor. „Niemals werde ich mit dir zusammenarbeiten. - Ich hole mir zurück, was du mir genommen hast ..."
Ich fragte mich, ob er es schaffen würde, Z-Z wieder in den Griff zu bekommen. Die Zentrifaal hatten Blut geleckt. Die Befürchtung, daß auf diese Weise eine Lawine losgetreten worden war, der nichts und niemandem mehr Einhalt gebieten konnte, lag nahe.
Als wollten sie meine Gedanken bestätigen, donnerten erneut große Pyramidenschiffe durch die Atmosphäre.
„Schlachtschiffe!" stieß B-Padrista hervor.
„Sind alle Einsatzkräfte bereit?" fragte ich, ohne darauf einzugehen.
Der ehemalige Sicherheitschef blickte mich durchdringend an. Er haßte mich dafür, daß ich ihm das Heft des Handelns aus der Hand genommen hatte, aber er akzeptierte, daß ich eindeutig auf der Seite A-Betchagas stand. Manchmal glaubte ich, seine Nachdenklichkeit zu spüren, wenn er sich unbeobachtet wähnte, aber stets umgab er, sich sofort wieder mit einem Panzer der Gefühlskälte, der es schwermachte, ihn einzuordnen.
„Wir haben nur diese eine Chance", fügte ich hinzu. „Wenn irgend etwas schief läuft ..."
„... dann bist du der erste, der es zu spüren bekommt, Perry Rhodan." B-Padrista legte ein neues Energiemagazin in seinen Strahler ein. Obwohl das alte noch etwa fünfzig Prozent Ladekapazität besaß.
„Du hast die Frage nicht beantwortet", erinnerte Bully.
„Alle Einsatzkräfte stehen bereit", sagte A-Betchaga.
*
„A-Caliform hat den Sender verlassen. Nur sein Fahrzeug, kein Begleitschutz."
A-Betchaga überließ mir das Steuer des Gleiters. Wir waren bereit, Caliform abzufangen.
Das Display zeigte die Standorte unserer Verbündeten. Ich entdeckte keinen Fehler. Wir hatten, sobald die Aktion gelaufen war, ausreichend Rückendeckung.
Zwei Maschinen näherten sich.
Die GEDEONTA-Kennung war eindeutig, und die Bordcomputer unserer Fahrzeuge antworteten ohne unser Zutun. Caliform schöpfte keinerlei Verdacht. Alles lief wie am Schnürchen.
„Zu glatt", kommentierte Bully unvermittelt. „Das ist zu einfach, Perry! Wir lauern ihm auf und schwupp -", er schnippte mit den Fingern, „sitzt das Vögelchen in der Falle. Das kann doch nicht wahr sein."
Distanz noch fünfhundert Meter.
„Mit nur zwei Maschinen werden wir im Handumdrehen fertig", triumphierte A-Betchaga.
B-Padrista hantierte an seinem Strahler. Als er bemerkte, daß ich ihn aus den Augenwinkeln heraus beobachtete, wandte er sich rasch um.
Jeden Augenblick mußten wir Sichtkontakt zu Califorms Maschinen bekommen.
Etwas stimmte nicht. Die blinkenden Punkte auf dem Display waren zu eindeutig. Keine Gefahr, schienen sie zu signalisieren.
Irgend etwas...
„Perry", begann der Dicke von neuem, „ich mußte eben an Troja denken."
Er hatte recht. Verdammt recht sogar. Ich hätte schon eher meinem Gefühl nachgeben sollen. Ruckartig legte ich den Kopf in den Nacken, beugte mich weit nach vorne, daß ich einigermaßen gut erkennen konnte, was über uns war. Sternenhimmel.
Aber einige dieser Sterne bewegten sich. Sie fielen aus dem Himmel herab und wurden rasend schnell größer.
Die Ortung unseres Gleiters reichte nur wenige Dutzend Meter in die Höhe. Alles, was sich darüber befand, blieb für uns unsichtbar. Auch die angreifenden Maschinen des Gegners.
„Das ist eine Falle!" rief ich laut.
Gleichzeitig beschleunigte ich und riß unser Fahrzeug herum.
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