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1825 - Kampf um Trieger

Titel: 1825 - Kampf um Trieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schwelenden Konflikts. Zweifellos, um sein Ansehen in der Bevölkerung zu festigen, aber auch, um von innenpolitischen Schwierigkeiten abzulenken.
    Caliform reagierte zunehmend impulsiv und sprunghaft. Die öffentliche Hinrichtung von fünf ehemaligen Geheimdienstleuten war ein weiteres Indiz. Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung jubelte, wurde doch endlich die Freiheit geboten, bisher unterdrückte Gefühle auszuleben. Das war etwas, was man nur aus der Geschichtsschreibung gekannt hatte.
    Zwischendurch erklangen seine immer heftiger werdende Hetztiraden gegen die Kroogh.
    „... diese Welt ist für unser Volk unverzichtbar, zudem haben wir die besseren Rechte auf Trieger: die Rechte der Stärkeren. Das dürfen wir uns nicht von so unverschämten Kreaturen wie den Kroogh nehmen lassen. Was haben sie denn schon geleistet, diese kleinen Schmarotzer? Die Verträge mit ihnen sind null und nichtig, nicht einmal die Folie wert, auf die sie gedruckt wurden. Wir Zentrifaal haben berechtigte Ansprüche auf den Trieger-Sektor. Aber die Kroogh ignorieren bislang alle friedlichen Vorstöße auf eine Weise, die wir nur als beleidigend, unverschämt und provokant empfinden können. Für uns ist das ein unerträglicher Zustand.
    - Betchaga war ein Schwächling, aber ich, A-Caliform, werde in die Geschichte eingehen als der Mann, der unser Volk zu altem Ruhm führte. Als AGedeonta noch Kriegsherr war, hätte er eine Flotte ausgerüstet und die Kroogh für ihre Aufsässigkeit bestraft."
    Califorms Kriegshetze wurde immer unerträglicher. Wir mußten uns fragen, ob Plantagoo nicht schon in wenigen Jahren ein Scherbenhaufen sein würde.
    „Wir müssen ihm Einhalt gebieten", schnaubte Bully. „Und wenn es das letzte ist, was ich in meinem Leben mache."
    Das war nicht nur eine leere Phrase. Sein Blick verriet die spontane Entschlossenheit, die ihn schon immer ausgezeichnet hatte. Nur wer bereit ist, für Gerechtigkeit und Frieden sein Leben zu riskieren, darf sicher sein, daß diese Ideale sich eines Tages durchsetzen werden. Und das galt für mich ebenso wie für alle anderen potentiell Unsterblichen. Bully und ich durften gewiß sein, daß andere unser Werk in unserem Sinn fortsetzen, falls wir die Milchstraße nie Wiedersehen sollten.
    Aber daran wollte ich noch nicht denken. Mit einem Kopfschütteln verscheuchte ich alle düsteren Gedanken.
    „Der Krieg gegen die Kroogh ist unausweichlich", sagte A-Betchaga. „Und dann werden die Galornen eingreifen, und unser Volk wird zum zweiten Mal die Schmach des Shifting erleiden."
    „Du glaubst also doch, daß die Galornen angreifen werden?" fragte Bully.
    In einer Geste der Ungewißheit öffnete und schloß A-Betchaga die Hohlschaufel der linken Hand.
    „Ich weiß nicht, was ich glauben soll", antwortete er. „Ich akzeptiere eure Aussage über das Geschehen auf Galorn, aber ebenso steht mir Califorms Revolution vor der Blickleiste. Warum, frage ich, bleibt das Shifting aus?"
    Ich hätte ihm gerne die Antwort darauf gegeben.
     
    6.
     
    „Verschwindet!"
    Nichts sonst, nur dieses eine Wort stand auf dem Bildschirm. A-Betchaga hatte mit seinem ehemaligen Sicherheitschef, der seit Tagen in Cursor unterwegs war, aktuelle Daten ausgetauscht, als jäh die Warnung erschien.
    Wir waren schon darauf vorbereitet, das Versteck erneut wechseln zu müssen. Während Bully und ich die Daten sicherten, aktivierte A-Betchaga die Selbstzerstörungsanlage. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte seine Schaltung die ersten eindringenden Verfolgerin den Tod gerissen. Es hatte uns einige Überredungskunst gekostet, ihn davon zu überzeugen, daß er nicht zum Mörder werden mußte. Die Wohnung würde zehn Minuten nach unserem Verschwinden ausbrennen.
    Ein innenliegender Antigravschacht, der in einen getarnten Versorgungsraum im ersten Untergeschoß mündete, brachte uns aus der Gefahrenzone. Vorausgesetzt, daß Caliform nicht auch davon erfahren hatte. Aber A-Betehaga versicherte, daß außer ihm niemand diesen Fluchtweg kannte. Nicht einmal B-Padrista.
    Ein Pritschenwagen stand bereit, auf dessen Ladefläche große Kunststoffbehälter gestapelt waren.
    „Dazwischen sind wir nicht sicher", protestierte ich. Und in dem halbtransparenten Fahrerhaus waren wir schon von weitem zu erkennen.
    Jeder Zentrifaal in Cursor hatte uns mindestens ein dutzendmal gesehen. Dafür hatte Caliform gesorgt, der unser Konterfei über die Medien verbreiten ließ.
    A-Betehaga machte Maske. Ohne auf meinen Protest zu

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