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1827 - Flucht durch Bröhnder

Titel: 1827 - Flucht durch Bröhnder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Waffen der CANT reichten gegen die Übermacht der Maoten nicht aus.
    Außerdem war mir bewußt, daß der Hohe Herr von Yiliton nicht zögern würde, alles zu vernichten, wenn die CANT einen Fluchtversuch unternahm. Was ein Maote besaß, gab er nie mehr her. Dabei machte es keinen Unterschied, ob es sich dabei um eine verrottete Schraube, um einen Edelstein oder um einen Hochgeschwindigkeitsrechner handelte.
    Besitz als oberstes Prinzip, Schatzkammern aus Schrott und höchsten Werten - so konnte man die Mentalität jener seltsamen Rasse zusammenfassen.
    Einem Maoten konnte man seinen Besitz nur abnehmen, indem man ihn umbrachte. Und selbst dann wären alle anderen Maoten zur Stelle, um den psychopathischen Trieb dieses Volkes zu stillen. Unter sich waren sie zwar verfeindet gegen Eindringlinge standen sie aber zusammen.
    Meine Lage schien mir hoffnungslos.
     
    *
     
    Ich kramte in den freigelegten Erinnerungen. Mein voller Name lautete Dorota Bochniarz, oberste Kriegsrätin der Nomaden von Bröhnder.
    Ich war erst in dieses Amt eingesetzt worden, als der Krieg gegen uns begann. Davor hatte es keinen Kriegsrat gegeben, und niemandem wäre es in den Sinn gekommen, die Seele des Volkes für kriegerische Zwecke zu verschwenden.
    Von Anfang an war meine Aufgabe zum Scheitern verurteilt gewesen. Wir wollten weder kämpfen noch konnten wir es. Das zu ändern, dazu hätte es mehr als der Verschwendung der Seele bedurft. Dazu hätten wir unser Nomadenvolk von Grund auf ändern müssen.
    Früher hatte mein Volk, das auf eine sehr lange Entwicklungsgeschichte zurückblickte, ausschließlich auf Raumschiffen gelebt. Die Schiffe dienten als Unterkünfte, Fahrzeuge und Fabrikationsstätten. In großen Pulks hatten wir unsere Heimatgalaxis Bröhnder durchstreift, aber auch verschiedene benachbarte Sterneninseln.
    Die Ysperay, wie wir uns damals nannten, waren als die Nomaden von Bröhnder bekannt. Wir besaßen den Ruf, die fähigsten Computer aller Art zu bauen. Damals hatten wir einträglichen Handel betrieben. Entlang der wichtigsten Zugrouten galt unser Wort etwas, die Meinung der Ysperay wurde gehört und gewichtet.
    Als der Krieg gegen uns ausbrach, berechnete Zujandron mit Hilfe seiner persönlichen Spezialsyntronik, daß wir den Kampf verlieren und untergehen würden.
    Zujandron glaubte bedingungslos an seine Ergebnisse. Hätten wir anderen das auch getan, hätten wir von Anfang an seine Pläne mit ganzem Einsatz unterstützt, wäre uns vieles erspart geblieben.
    Die Seele hätte nie ihrem Untergang so nahe gegenübergestanden wie ich in diesem Augenblick.
    - Aber es hatte Störer gegen Zujandron gegeben. Mahnende Stimmen, die behaupteten: „Die Ysperay sind Lebewesen, und unsere Feinde sind es auch. Eine Syntronik kann niemals den Gang der Geschichte vorausberechnen."
    So logisch es klang, so dumm war es, den Stimmen Glauben zu schenken. Denn die Jahre bewiesen, wie recht Zujandron gehabt hatte. Man hätte seine Worte niemals bezweifeln dürfen.
    Doch an Aufgeben dachte niemand. Die Phase des Zweifelns verging sehr schnell. Die Ysperay würden auch nach dem Krieg, der all unsere Raumschiffe zerstören sollte, existieren. Nicht alle Ysperay, natürlich nicht, aber einige hundert oder tausend, und darunter würde auch die Seele sein.
    Zujandron war der Schöpfer der vegaonischen Komponenten. Dieses körperlose Teil eines jeden von uns konnte nur existieren, wenn es in einem Computer weilte.
    Am besten eigneten sich Rechner, die wir selbst erbaut hatten. Hätten wir uns jedoch ausschließlich in die eigenen Rechner integriert, wir hätten unserem Feind nur eine Spur geliefert. Man hätte unter Umständen unsere Spur verfolgen können, und das riskierten wir nicht. Also wählten wir immer da, wo es ging, Computer aus fremder Produktion.
    Ohne eine solche Stütze verging die vegaonische Komponente binnen weniger Stunden. Sie löste sich buchstäblich in nichts auf. Ihre Energie zerfloß im Kosmos.
    Ein weiter Weg mußte beschritten werden. Die Komponenten entstanden aus biologischer Materie und reinem Geist. Nur wenige unseres Millionenvolkes konnten ihn gehen, alle anderen starben.
    Wie es soweit hatte kommen können? Das fanden wir erst nach langen Jahren heraus, nachdem wir genügend Abstand zur Analyse gefunden hatten.
    Wir hätten uns niemals ausschließlich auf die Produktion von Computer konzentrieren dürfen. So einfach - das war unser Fehler. Im nachhinein konnte ihn niemand korrigieren, auch Zujandron nicht.
    Wir

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