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1829 - Unternehmen Humanidrom

Titel: 1829 - Unternehmen Humanidrom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der anderen galaktischen Völker gegen die Tolkander zu kämpfen."
    Beifall brandete auf.
    „Es geht um unser aller Freiheit", betonte der Cheborparner. „Mittlerweile haben wir von den Aussagen eines gewissen Kummerog gehört, der sich offenbar sehr gut mit den Tolkandern auskannte. Er hat vorhergesagt, daß bald alle Galaktiker tot sein werden. Und nicht nur das! Er hat behauptet, daß die Milchstraße zu einer leblosen Sternenwüste werden wird."
    Die Worte riefen Betroffenheit hervor. Die Reaktion mancher Delegierter machte deutlich, daß sie trotz aller Katastrophenmeldungen noch immer nicht geglaubt hatten, selbst vom Untergang bedroht zu sein. Es waren in erster Linie Welten der LFT, die den Tolkandern zum Opfer fielen. Jetzt aber erfaßten die meisten, daß ihre eigenen Planeten keineswegs sicher waren.
    „Wir haben keine andere Wahl", fuhr Chief Denay fort. „Wir können uns nur gemeinsam retten oder alle miteinander untergehen."
    Seine Worte hatten Gewicht. Hätte Atlan oder eine andere führende Persönlichkeit der LFT dieselben Worte gewählt, sie hätten nicht die gleiche Wirkung erzielt. Daß sich aber ein Mann wie Chief Denay für eine derart enge Zusammenarbeit aller Völker aussprach, überzeugte.
    „Um vor aller Augen zu demonstrieren, daß es uns ernst ist, daß wir wirklich den Schulterschluß wollen", deklamierte er, „haben wir uns entschlossen, der Liga Freier Terraner ein deutliches Zeichen unserer Toleranz und unseres guten Willens zu zeigen."
    Einige der Delegierten hatten miteinander geredet, um rasch ein paar Gedanken auszutauschen. Nun aber wurde es wieder still, und alle hörten dem Cheborparner zu.
    „In der bekannten Tradition der LFT wurde eine gefährliche Spionin auf uns angesetzt", behauptete der heimliche Herrscher von Raglund. „Diese Frau kannte keinen Respekt. Sie hat die Würde unserer Völker mißachtet und hat buchstäblich vor nichts haltgemacht. Wir alle haben unsere sensiblen Bereiche, unsere Lebensnischen, in denen wir unbedingt ungestört bleiben wollen. Die Agentin hat darauf keine Rücksicht genommen. Sie hat uns auf das gröbste beleidigt."
    Die atemlose Stille hielt an. Jeder wollte hören, was Chief Denay noch vorzubringen hatte.
    „Angesichts der ungeheuren Gefahr, in der wir alle schweben, haben wir uns dazu entschlossen, auf alle Vorwürfe zu verzichten. Wir verschließen die Augen vor den Demütigungen, denen wir ausgesetzt waren. Wir wollen nicht die Konfrontation, wir wollen offene Zusammenarbeit. Daher lassen wir die Spezialistin der LFT frei, ohne sie für das zu bestrafen, was sie getan hat. Ihr wurde kein Haar gekrümmt! Hier ist sie."
    Eine Tür öffnete sich, und vier Blues führten Selma Miller herein. Die Frau war bleich, sah jedoch gefaßt aus, und sie war offensichtlich unverletzt.
    „Danke", sagte sie schlicht zu Chief Denay.
    Er bat sie mit großer Geste, zur Delegation der Liga Freier Terraner zu gehen.
    Die Delegierten erhoben sich von ihren Plätzen und spendeten begeisterten Beifall.
    „Alle Achtung!" flüsterte Atlan Paola Daschmagan zu. „Das war ein geschickter Schachzug."
    „Hoffentlich erwartet er nicht, daß wir ihm dafür in aller Öffentlichkeit die Füße küssen", versetzte die Erste Terranerin.
    „Sicherlich nicht", spottete der Arkonide.
    Selma Miller kam zu ihnen, ohne sich zu äußern, und verließ den Konferenzraum in Begleitung einiger Mitarbeiter des TLD. Ihr war nicht nur anzusehen, wie erleichtert sie war, sie vermittelte zudem den Eindruck, daß sie nicht unter der Gefangenschaft gelitten hatte.
    Chief Denay hob beide Arme, um auf sich aufmerksam zu machen. Erneut wurde es still in der Versammlung.
    Noch war der Cheborparner nicht zu Ende.
    „Mit der Übergabe der TLD-Agentin haben wir bereits ein Zeichen unseres guten Willens gesetzt", sagte er. „Doch dabei soll es nicht bleiben."
    Wiederum machte er eine Pause, um seine Worte .wirken zu lassen. Der „Chief" inszenierte seinen Auftritt, und dabei schien er nicht zu bemerken, wie die Zeit verrann.
    Atlan war nahe daran, die Geduld zu verlieren und sich einzumischen. Fast wollte er zur Eile drängen, doch er hielt sich zurück. Er spürte, daß Chief Denay etwas zu verkünden hatte, was auch für ihn wichtig war.
    Der Arkonide irrte sich nicht.
    „Wir haben eine weitere Überraschung für die LFT! Es ist uns gelungen, einen der fremden Invasoren in unsere Hände zu bekommen. Wir haben ihn in einen künstlichen Tiefschlaf versetzt und durch umfassende

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