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1829 - Unternehmen Humanidrom

Titel: 1829 - Unternehmen Humanidrom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Liga-Dienst sein falsches Spiel erkannt hatte. Ob er in ihr eine TLD-Spezialistin sah oder nicht, spielte keine Rolle mehr.
    Simone Ray stand auf und ging ohne ein weiteres Wort hinaus.
    Ihr Einsatz war kurz, aber wirkungsvoll gewesen.
    Jetzt gab es nur noch zwei Möglichkeiten: Entweder verschwand George Freeder auch, oder Selma tauchte wieder auf.
     
    6.
     
    Schon als Atlan den Konferenzsaal betrat, spürte er, daß etwas in der Luft lag. Es herrschte eine eigentümliche Stimmung. Jeder schien bemüht zu sein, die Stimme zu dämpfen. Alle schienen auf irgend etwas zu warten.
    Er wechselte einen kurzen Blick mit Simone Ray, die sich in der Nähe der LFT-Delegation aufhielt. Sie drehte den Kopf ein wenig zur Seite und machte ihn damit auf Chief Denay aufmerksam, der bei Tayloz Üpkek stand und mit dem Gataser redete.
    Paola Daschmagan kam zu dem Arkoniden.
    „Wir nähern Uns der Zahl 300", teilte sie ihm mit. „Es wird nicht mehr lange dauern, und die Tolkander haben 300 Planeten in ihre Hand gebracht. Jetzt sind es bereits mehr als 280, und die Invasoren dringen immer weiter vor. Sie sind wie eine Sturmflut, gegen die es keine Deiche gibt."
    „Vielleicht können wir sie bald errichten. Ich habe das Gefühl, daß wir vor einer wichtigen Entscheidung stehen", entgegnete Atlan.
    Sie nickte.
    „Da bist du nicht der einzige, der es so empfindet", sagte sie. „Chief Denay hat etwas vor. Davon bin ich überzeugt."
    Atlan ging zu seinem Platz, während die Erste Terranerin sich an die Versammlung wandte, um ihr mitzuteilen, wie weit die Invasoren mittlerweile vorgedrungen waren. Sie appellierte an die Delegierten, nicht noch mehr Zeit verstreichen zu lassen, sondern sofort zu handeln.
    „Mit jeder Minute, die wir verschwenden, werden irgendwo im Invasionsbereich intelligente, fühlende Wesen unserer Völker vom Tangle-Scan neutralisiert", rief sie beschwörend. „Und niemand weiß, ob sie sich jemals wieder davon erholen werden, falls es überhaupt gelingt, sie daraus zu befreien. Wir haben keine Zeit mehr für lange Auseinandersetzungen. Wir müssen sofort handeln."
    Atlan blickte auf, als der Ertruser Cassam Seccam erschien und sich neben ihn setzte. Er war ein Riese, neben dem sich viele andere wohl klein, schmächtig, fast zwergenhaft gefühlt hätten.
    „Du hast mich rufen lassen?" fragte Seccam.
    „Ich gehe davon aus, daß wir uns sehr bald einigen werden", antwortete Atlan mit gedämpfter Stimme.
    „Danach werden Einsatzkommandos benötigt, die gegen die Tolkander vorgehen. Ich kann die Aufgaben der Kommandos jetzt noch nicht genau umreißen, ich möchte nur, daß ich in spätestens zwanzig Stunden auf wenigstens dreißig Gruppen zurückgreifen kann, die sofort einsetzbar sind."
    „Dreißig? So viele?"
    „Wahrscheinlich benötigen wir nur fünf", erläuterte der Unsterbliche. „Die Zahl hängt davon ab, wie viele gegnerische Raumschiffe sich nach unserem Angriff in einem Zustand der Zerstörung befinden, in dem wir hoffen können, Gefangene machen zu können. Bei den Raumschiffen, die total zerstört sind, brauchen wir es gar nicht erst zu versuchen."
    „Ich verstehe", sagte der Ertruser. „Die Raumschiffe müssen zu Wracks geschossen werden, ohne dabei völlig vernichtet zu werden."
    „Genau!"
    „Du kannst dich auf mich verlassen", sagte Cassam Seccam.
    Er war ein etwa 120jähriger Mann mit einem schlohweißen Sichelkamm. Atlan kannte ihn als wagemutigen, aber äußerst verantwortungsvollen Kämpfer, der scheinbar unerschütterlich war und selbst in den- schwierigsten Situationen die Nerven behielt.
    Während der Ertruser aufstand und den Saal verließ, trat der nächste Redner vor das Auditorium.
    Es war Chief Denay. Der Cheborparner war nicht eingeplant, erhielt jedoch die Gelegenheit, sich an die Versammlung zu wenden.
    Als er an das Rednerpult trat, wurde es still im Saal. Um so lauter erschien es allen, als einer aus der Delegation der Unither niesen mußte und die eingeatmete Luft explosionsartig durch seinen Rüssel hinausschleuderte.
    Normalerweise löste der Lärm,-den die Unither beim Niesen veranstalteten, Heiterkeit aus. Dieses Mal reagierte niemand. Es blieb auch still, als der Unither abermals niesen mußte.
    Chief Denay wartete, ließ dabei seine Blicke durch den Saal gleiten. Er genoß es, daß sich aller Aufmerksamkeit ihm zuwandte.
    „Wir haben den Ernst der Lage erkannt", rief er den Delegierten zu, „und wir sind entschlossen, an der Seite der LFT und zusammen mit Einheiten

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