183 oz.
nicht.
Und seine Flöhe scheinbar auch nicht.
Wir haben eine neue Scheibe!
Mi, 24.12.97: Weihnachten: Blue Mountains
Am Morgen verladen wir das Ban-Bier sorgfältig in den Ban (wir haben eine neue Scheibe!) und fahren los, in Richtung Newcastle. Dort versuchen wir die Gasversorgung für unseren Kühlschrank zu besorgen, Benni ersteht heimlich eine Geburtstagskarte für mich und wir kaufen uns Proteinpulver für Kraftsportler - in der Hoffnung zukünftig nicht mehr so viel wertvolle Surfzeit mit Essen verplempern zu müssen. Ist aber ein Flop, wie sich (wer hätte es gedacht?) herausstellt. Heute ist ja Weihnachten! Wir klingeln bei Grant, einem Bekannten von Ron, der uns mit Außenspiegel, Chromradkappen und großem VW-Zeichen versorgt (das macht zusammen 20$). Abends fahren wir weiter zum guten alten Indy-Backpackers in Bondi Beach, wo wir unsere neue Rego abholen. Wir gönnen uns an der Strandpromenade in einem Schnellimbiss unser Weihnachtsmenü: ein durch und durch ekelhaftes Hühnchen. Daraufhin fahren wir - satt und gedopt von den Antibiotika im Hühnchen - in die Blue Mountains, wo wir um 2 Uhr Nachts ankommen.
Do, 25.12.97 : Happy Birthday, Alter
Ich habe heute Geburtstag. 23 Lenze zähl' ich nun! Wir frühstücken die Torte, die Benni GANZ HEIMLICH gekauft hat. Danach versorgen wir uns an der Tanke mit zwei Snickers each und machen uns auf eine Wanderung in die Blue Mountains. Das Kuriose: Wir parken oben in den Bergen und Wandern runter. Erste Etappe sind die Wentworth Falls, von wo aus wir uns an den steilen, sehr pittoresken Abstieg bis zu den Lower Wentworth Falls machen. Dort wird unser erster Badestopp fällig. Das Thema Sicherheit scheint hier in den Blue Mountains einen anderen Stellenwert zu haben, als beispielsweise auf der Zugspitze. Wenn es am Wegesrand ein Geländer gibt – und dafür muss es schon einen guten Grund geben, wie zum Beispiel, dass es neben dem Weg senkrecht 50 Meter runtergeht und der Trampelpfad selbst ein wenig abschüssig zur Kante hin ist und teilweise mit Stolperwurzeln übersät – dann besteht dieses Geländer in der Regel aus einem einzelnen, dünnen und rostigen Eisenrohr in ca 1,20 Meter Höhe. Aber anfassen sollte man dieses Geländer nicht, weil die runterkrachenden Teile des Geländers die Leute weiter unten verletzen könnten.
Es gibt heute noch Nächte, in denen ich aus Alpträumen mit diesen Bildern aufschrecke.
...und Benni lässt es regnen.
Später wurde Benni für die WELLA-Werbung durch irgendein 0815-Model ersetzt.
Nach kurzer Erfrischung am "Sandstrand" der Lower Wentworth Falls geht es weiter Richtung Vera Falls, den Weg säumen armlange Echsen. In dem Becken unten an den Vera Falls rückt mir beim erfrischenden Bad ein Blutegel auf die Pelle. Als ich ihn entdecke, reiße ich ihn vor Schreck einfach ab – wir hätten sowieso kein Salz dabei gehabt. Hört gar nicht mehr auf zu bluten, das kleine Löchlein am Schienbein. Irgendwo noch weiter unten finden wir in einem breiten Flussbett einen schönen, großen, runden Stein, auf dem wir picknicken. Danach breiten wir auf ebendiesem Stein unsere Schlafsäcke aus und lesen bis es Dunkel wird. Der Sound der Grillen ist ohrenbetäubend. Was für ein absolut over-the-top Wahnsinns-Geburtstag für ein klassisches Nordhalbkugelwintergeburtstagskind.
Unser Stein: ein exklusives Schlafplätzchen fürs Weihnachtsfest.
Aufstieg in Richtung VW Bus.
Süß: Das von der Sonne blondierte Fell am Bein. Auch im Bild: Der Egelbiss.
Fr, 26.12.97: Avalon Beach
Morgens frühstücken wir auf unserem Stein und machen uns an den anstrengenden Aufstieg bis zum Strand an den Lower Wentworth Falls, wo wir wieder baden. Diesmal ohne Egelbefall.
Um zwei Uhr mittags sind wir wieder am Ban.
Wir machen uns auf den Weg nach Avalon Beach, wo wir einen satten 60$ Strafzettel für falsches Parken bekommen. Da muss natürlich erstmal eine Runde Golf her. Doch leider: NIX. Zwanzig Minuten zu spät ins Clubhouse geschlappt, es gibt keine Green-Fees mehr für heute. Das ist doch echt deprimierend. Deshalb verkriechen wir uns niedergeschlagen im Ban. Als wir uns später wieder heraus wagen, um James Bonds "Tomorrow never dies" im Kino zu gucken, sind wir schon wieder zu spät. Wieder um zwanzig Minuten! Das ist zwar auch deprimierend, aber wir spucken dem Schicksal ins offene Fenster und ergreifen die Gelegenheit, mit Blick auf den Avalon Beach ein bisschen zu musizieren. Dabei zimmern wir das
Weitere Kostenlose Bücher