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183 oz.

183 oz.

Titel: 183 oz. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Ott
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Lust am Unter-Wasser-Bleiben erlebt. Das Gefühl, ohne Surfboard im Wasser zu sein muss wieder kultiviert werden. Es ist ein unvergleichliches Erlebnis, wenn man zur Abwechslung mal alle Kontrolle aufgibt und sich ganz der Wucht des Meeres anvertraut. Die Wellen schlagen, zerren und drücken einen in alle Richtungen. Man wirbelt wie ein unbedeutendes Sandkorn durch die Fluten - und wenn man drüber nachdenkt: Ist man denn mehr als ein Sandkörnchen an den Ufern des Seins? Alles glitzert, die Sonne zeichnet schnelle Muster auf unserer Haut, weiter hinten wiegen sich Algen-Knäuel auf dem Boden hin und her. Die Geräusche sind dumpf und groß, alles ist friedlich und unendlich. Schade, dass wir unser Dasein als Sandkorn immer wieder fürs schnöde Luftholen unterbrechen müssen.

Do, 11.12.97
    Eine Welle nach der nächsten.

Fr, 12.12.97
    Nur zum Essen und Mittagsschlaf raus aus dem Wasser.

Sa, 13.12.97
    Tagsüber surfen, abends mit Nicole im "Gästehaus" Billard spielen. Schon wieder läuft James Bond im Hintergrund.

So, 14.12.97
    Surfen, popurfen. Schnurfen, turfen, kurfen.

Mo, 15.12.97 : Zurück am Boomer: Scheibe eingeschlagen
    Auf dem Weg runter in den Süden haben wir noch einen kleinen Surf in Emerald Beach eingelegt. Regen, dichter Nebel und schöne Wellen. Aber das eigentlich Geile an der Session war, wie plötzlich aus dem nichts (sprich: aus dem Nebel) drei Inseln aufgetaucht sind. Das klingt jetzt nicht besonders spektakulär, war aber auf dem Wasser im Nebel sitzend ein irres Gefühl. Genauso gut hätte auch ein altes Geisterschiff auftauchen können. Oder Kelly Slater.
    Am Nachmittag kaufen wir in Forster blauen Teppich. Mit diesem Teppich haben wir vor, unsere Türverkleidungen auszukleiden.
    Am Abend absolvieren wir einen schönen Abendsurf am Boomerang North. Als wir zu unserem Ban zurückkommen - den wir eigentlich die ganze Zeit im Blickfeld hatten - ist die kleine Scheibe auf der Beifahrerseite eingeschlagen, meine Shorts sind weg und Bennis Waschtasche auch. Fuckshit!

Di, 16.12.97
    Anpaddeln, aufspringen, surfen. Wir brauchen eine neue Scheibe.

Mi, 17.12.97
    Geile Sets. Surfen. Wir brauchen eine neue Scheibe.

Do, 18.12.97
    Was könnte es schöneres geben als surfen? Wir brauchen eine neue Scheibe.

Fr, 19.12.97
    Wir surfen. Wir brauchen eine neue Scheibe.

Sa, 20.12.97
    In Europa ist Winter. Wir surfen. Wir brauchen eine neue Scheibe.

So, 21.12.97: Neue Scheibe, neues Banbier
    Ron (der Vater von Nicole) hat heute mit seinem Nachbarn gesprochen und klar gemacht, dass wir von dem ollen VW-Bus, der bei ihm im Vorgarten steht für 10$ die vordere Dreiecksscheibe haben können. Also gehen wir mittags mit Ron zusammen rüber ins Nachbargrundstück und transplantieren die Scheibe. Als wir den Bus unter die Lupe nehmen, ob wir noch etwas gebrauchen könnten, kommt Neal, der Nachbar und Besitzer des VW-Busses angestapft: 38 Jahre alt, sieht aber gleichzeitig jünger und älter aus.
    Und dann machen wir noch was wirklich Tolles: Wir brauen bei Nicoles Eltern in einem Kellerraum unser zweites Ban-Bier. Spannung!
    Abends sitzen wir mit Ron in seiner Werkstatt und schauen ihm dabei zu, wie er sich mit seiner zu einer Bong umgebauten Plastikflasche langsam ins Nirvana raucht. Die Unterhaltung ist lustig - wenn auch auf Dauer etwas einseitig.

Mo, 22.12.97
    Alter Schwede: Wir surfen heute mal nur mit zwei Finnen. (Ich glaub das ist einer von Dänen Witzen, die nicht jeder versteht...) Und wir haben eine neue Scheibe!

Di, 23.12.97: Neal
    Morgens fahren wir zur Bank, 500$ abheben. Danach sausen wir zu Neal, das Fensterchen verkitten, die Schiebetür und die Fahrertür reparieren und die Holz-Imitat-Folie ins Cockpit kleben.
     

    Whoa! Tropenholz-Optik auf dem Armaturenbrett. Shneeke!
     
     
    Neal bastelt währenddessen an einer neuen E-Gitarre. Er ist arbeitslos und hat sich vorgenommen, täglich einen Gegenwert von 100$ zu erarbeiten. Respekt. Hinter seinem Haus, in einem Wohnwagen, hat er sein Studio mit A-bertausend E-Gitarren. Abends fischen wir mit Neal auf dem Smiths Lake. Und wir fangen was! Neal haut den Fisch lecker in die Pfanne, zum Nachtisch jammen wir mit ihm bis in die tiefe Nacht.

    "Me bruthas!" Neal im Glück.
     
     
    Zum Abschied entdecken wir, dass wir (vor allem Benni) die ganzen Beine voller Flohstiche haben - thanks to the fusselich Hund of Neal. Neal erzählt, dass er schon einmal sein ganzes Grundstück mit Benzin besprenkelt hat, um die Flöhe zu killen. Zum Glück raucht er

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