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183 oz.

183 oz.

Titel: 183 oz. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Ott
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Surfer im Wasser, als wir endlich in Richtung Wellen stürmen. Die Sonne geht über dem Meer auf, es brechen herrliche Lefts. Was für ein perfekter Tagesbeginn. Der einzige begrenzende Faktor ist unsere Muskelkraft. Nach zwei Stunden müssen wir aufgeben und ein zweites, ruhigeres Frühstück zu uns nehmen. Mit sattem Bauch und matten Muskeln fahren wir weiter, nach Belmont. Schöne Straßen, urwaldmäßige Wälder, das erste tote Känguru (ein Kängu-ruhe-in-frieden) am Straßenrand. Bei Belmont suchen wir zum ersten mal die Public Toilets auf. Uns fällt auf, dass sich durch unseren minutiös aufeinander abgestimmten Tagesablauf auch unsere Bedürfnisse sehr angleichen. Wir haben gleichzeitig Hunger, werden gleichzeitig müde und: wir müssen auch gleichzeitig und gleiches auf Toilette. Wir parken auf einem Parkplatz an einer Bucht nahe Newcastle, wo wir eine wichtige Lektion lernen, die einem in keiner Fahrschule beigebracht wird: Auf solche Parkplätze fährt man nach Einbruch der Dunkelheit nur mit Standlicht. Zur Wahrung der Intimsphäre aller Anwesenden. Wir haben auf den letzten Metern auf der Landstraße im Dunkeln festgestellt, dass unsere Lichter vom VW-Bus ganz hübsch den Straßenrand ausleuchteten, aber überhaupt nicht die vor uns liegende Straße. Also stellen wir in Gesellschaft einer tollwütig anmutenden Katze unsere Lichter wenigstens so ein, dass sie ungefähr nach vorne leuchten. Benni verzieht sich daraufhin für die Nacht nach oben ins "Pop-Up-Roof".

    Frühes Sonnenlicht am Avalon-Beach, spätes Scheinwerferlicht in Newcastle
     

Fr, 10.10.97 : Newcastle
    Um sechs sind wir wach. Benni drängt darauf, an diesem Morgen den gestrigen Fehler nicht zu wiederholen und ohne Verzögerungen irgendwelcher Art surfen zu gehen, mir ist jedoch noch etwas müde zumute. Doch bevor ich mein kleines Brüderchen alleine in die großen, weiten Wellen lasse, gehe ich eben mit. Im Wasser angekommen, begeistern uns herrliche Wellen - und wir sind ganz allein!
    Am Strand unterhalten wir uns nach dem Morgensurf mit einem anderen Surfer, der gerade Richtung Wasser schlurft. Er ist Jazz-Musiker und reist durchs Land, von Kneipe zu Kneipe, verdient sich so seine Dollars. "Saxophoning the night, surfing the day," erklärt er uns. Klingt nach einem netten Leben.
    Als Entspannungsübung für die noch kaum vorhandenen und daher völlig überanstrengten Surfmuskeln nimmt Benni sich unser Mobiliar im VDub vor und spachtelt Löcher, ich versuche mich an unserem defekten Bremslicht.
    Wir machen uns auf, nach Downtown Newcastle, wo wir uns in einem Snowboardshop Jacken und Wollmützen kaufen.
    Da uns der berühmte Newcastle-Beach aber nicht gerade von den nicht vorhandenen Socken haut, fahren wir weiter nach Boomerang Beach. Wir kommen spät am Abend in der traumhaften Bucht an. Ein perfekter Schlafplatz. Es ist unsere erste Nacht mit den Schlafsäcken auf dem Strand.
     

    Eine auf ihren Style bedachte Echse und ein ebensolcher Surfer am Boomerang North
     

Sa, 11.10.97: Boomerang Beach
    Wir sind schon vor der Sonne auf dem Wasser und surfen zum Sonnenaufgang epische Wellen. Wenig später umwuseln uns erstaunlich viele, total kleine surfende Kinder. Und my-oh-my, die haben’s schwer raus! Bei unserem Frühstück am Bus lehnen wir unsere Boards ganz leger an den Zaun gegenüber, wo sie erstaunlich viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Alle Passanten sind ganz angetan von den zwei schönen "Sticks". Irgendwann wird uns dieser Rummel dann zu viel, wir bekommen regelrecht Angst um unsere Boards und packen sie lieber in die unscheinbaren, silbernen Hüllen. So ein 76er VW-Bus ist schließlich nicht gerade als Fort Knox auf Rädern bekannt.
     

    "Say... where did you get these fine sticks, mates?"
     
     
    Nach unserem Frühstück kommen zwei Jungs aus einem ollen und verbeulten gelben Nissan zu uns rüber. Zwei Spanier.
    "You got de ban. Det's de best. De Vdub ban." sagt der Kleinere.
    "Oh look. Wit de popup-rrroof and de cupboarrrds inside!" ergänzt der Längere.
    Von da an nennen wir unseren VW-Bus "Ban".
    Es sind zwei sehr liebenswürdige und kauzige Typen, mit denen wir uns lange über Surfen und Reisen unterhalten. Sie zeigen uns sogar ihre Dias aus Bali, wo sie vorher waren. Der Längere, der starke Ähnlichkeiten zu Goofy aufweist, erzählt dann auf seine unnachahmliche Weise, wie er heute morgen, als er aus dem Bus steigt um zu pinkeln, von einem Vogel attackiert wird, der ihm im Sturzflug in den Kopf pickt. Benni und

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