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183 oz.

183 oz.

Titel: 183 oz. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Ott
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kleine Fisch sich aber ganz schön vertan, wundern wir uns. Fatal, fatal. Zusätzlich sind wir von dieser Erkenntnis und dem darauf folgenden, hitzigen Gespräch mit einem nerdigen K-Mart-Angestellten so erschüttert, dass wir noch eine richtige Angel für 30$ kaufen. Mit der neuen Angel und dem neuen Köder auf einer Klippe sitzend (noch nicht in unserer neuen Angel-Yacht) sehen wir Edu und Raffa beim Surfen zu. Wir sehen Delphine mit den Wellen spielen und fangen nicht einen einzigen, erbärmlichen Fisch. Und auch keinen Tintenfisch.
     
     

    Grooooße Freude und grooooße Wipeouts am Boomerang South
     
     
    Am Sonntagmorgen surfen wir große und gute Wellen am Süd-Boomerang mit dem ansehnlichsten Wipeout, den Benni bis jetzt zustande gebracht hat: Bei dem Versuch, eine große Welle kurz vor dem close out nach oben zu verlassen, umarmt die Welle Benni zärtlich, aber in typischer Wellenmanier unnachgiebig, und zieht ihn mit dem Arsch zuerst den ganzen Weg hinunter ins schaumige Nass. Benni war danach lange unter Wasser, selbst nach Maßstäben eines bequem auf seinem Board liegenden Beobachters (ich). Kurz danach tauchen neben uns Delphine auf, die ersten, die wir vom Surfboard aus sehen. Ein schöner Moment: Eine Mischung aus Respekt, Angst, Faszination und dem seltsamen Bedürfnis den Delphinen etwas sagen zu wollen. Vielleicht so etwas wie "Sorry für den ganzen Krach und den Müll und so." Kennt man ja von Douglas Adams.
    Es folgt ein entspannt-lustiger Sonntag mit viel Gelächter dank der beiden Spanier. Es gibt unzählige, zum Schreien komische Momente: Edu erzählt uns mit ehrlichem Erstaunen von seinen Kumpel Raffa, der oft wie ein Kind ist und - nur mal so als Beispiel - den Autoschlüssel in drei Tagen vier Mal im Auto einschließt. Raffa imitiert aus heiterem Himmel eine Kuh und überrascht sogar sich selbst mit dem naturgetreuen Sound. Nach einer längeren Pause im Gespräch sagt Edu verträumt: "To stay in de Ban is de best". Er redet auch von "showers" und "south-west" ohne, dass wir verstehen können was er denn jetzt meint. Keinen kümmert es jedoch, ihn scheinbar am allerwenigsten. Benni und ich kichern uns ein kleines Bauchweh an.
    Raffa schafft es dann wiederholt, bei dem Versuch einen Hund zu streicheln, ein vorher völlig friedliches und schon beinahe apathisches Tier in wildeste Aufregung zu versetzen. Wir lachen, bis es uns peinlich ist. Am Abend kommt die Polizei, um uns zu informieren, dass sich die Nachbarn beschwert haben weil wir hier immer übernachten. Wir ziehen also um, vom Boomerang North zum viel schöneren Blueys Beach South: atemberaubende Solitüde.
    Danke, liebe Nachbarn des Nordstrands.
     
     

    Blick von unserem neuen Zuhause, Blueys south, nach Blueys north
     
     
    Obwohl es schon dunkel ist beschließen wir, zusammen mit den Spaniern unser Angelglück am nahen See zu versuchen. Da stehen wir in der Dunkelheit, auf einem Steg im See, überall springen Fische im Wasser, aber natürlich beißt keiner an. Bezeichnend für unser Anglerglück: Für den Höhepunkt dieses Angelausfluges sorgt Edu mit seinem entschuldigenden "Oooops" nach einem versehentlich laut geratenen Furz und der international verständlichen Geste für schlecht riechende Luft. Wieder lachen Benni und ich, bis die Spanier sich fragend anschauen und leicht irritiert mit den Schultern zucken.

Mo, 20.10.97: Crescent Head
    Morgens surfen wir gemeinsam am Boomerang-North in kleinen, weniger guten Wellen, dafür aber mit umso mehr Spaß und verabschieden uns kurz und herzlich von Edu und Raffa: sie fahren nach Süden, Benni und ich nach Norden. Durch Regen. In Taree schlagen wir uns mittags im Pizza Hut bei All-you-can-eat den Magen (und den mit Plastiktüten ausgekleideten Rucksack) so mit Pizza und Mousse au Chocolat voll, dass wir auch am Abend  noch kein Bedürfnis haben, zu essen. Im Pizza Hut hat Benni es respektablerweise geschafft, sich beim Betreten des Ladens toilettär zu erleichtern und kurz vor dem Gehen noch einmal. Und das nicht zu knapp, wie er als Augenzeuge berichtet. In Port Macquarie versuchen wir am Rivermouth noch einmal unser Anglerglück. Wir sehen ein paar Delphinen zu, wie sie im Wasser spielen und sich an den Fischen gütlich tun, die wir eigentlich fangen wollten. Wir fangen aber selbstredend nix. Als es wieder anfängt zu regnen, gehen wir auf Surfshop-Suche und kaufen im "inner vision" zwei neue Wetsuits. Unsere alten "Steamer" sind ja, wie schon zu befürchten stand, nicht mehr

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