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1830 - Der IQ-Dimmer

Titel: 1830 - Der IQ-Dimmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zu, rasierte seine Haarsichel und seine Kopfhaut und prallte gegen die Wand. Der Diskus schlug auf den Boden auf und glitt etliche Meter weiter. Dort blieb er reglos liegen.
    Es war der Vertigo, der die Phalanx der Gazkar durchbrochen hatte.
    Bragan Domor war stehengeblieben, fuhr mit der Hand über seine Haarpracht und stellte fest, daß die Hand blutig war. Langsam drehte er sich um und betrachtete den reglos daliegenden Diskus. Es dauerte eine geraume Weile, bis die Tatsache in sein Bewußtsein drang, daß es sich um einen Vertigo handelte.
    Der Ertruser ging zu dem Diskus, hob ihn auf und kehrte damit zu den anderen zurück.
    Dabei sagte der Vertigo: „Laß mich dein Führer sein. Ich zeige dir alle Sehenswürdigkeiten des Humanidroms. Laß mich dein Führer sein ..."
    „Schnauze!"
    Der Vertigo verstummte tatsächlich. Aber er tat es nicht, weil er dem Befehl des Ertrusers gehorchte, sondern weil sein System in diesem Moment endgültig zusammenbrach.
    Es gab zudem einen harten Bildschnitt, der das Ende der zweiten Sendung anzeigte.
     
    *
     
    Die nächste Szene zeigte, wie Bragan Domor seine Beute mit stolzgeschwellter Brust an Ronald Tekener übergab. Dieser reichte den Vertigo an den Modula Quassel weiter. Eine erste Untersuchung ergab, daß es eines zeitraubenden Eingriffes bedurfte, um den Vertigo wieder halbwegs, nur mit eingeschränkten Funktionen, in Betrieb zu setzen.
    In dieser Situation zeigte es sich, daß Ronald Tekener, trotz aller geistiger Einschränkungen, instinktiv und intuitiv richtige Entscheidungen traf. Und das hatte nach Atlans Meinung jedes erfahrene Intelligenzwesen einem Roboter voraus - wie tief seine Intelligenz auch heruntergedimmt war.
    „Ficken!" befahl Tekener dem Modula. Es ging dem Smiler im Moment wieder schlechter. Sein Blick war leer, das Gesicht bar jeglichen Ausdrucks, die Unterlippe hing ihm schlaff herunter, Speichel troff davon.
    Er wischte den Speichel mit dem Handrücken weg und wiederholte: „Fick ihn, Quass’1 ..."
    „Meinst du denn Geschlechtsverkehr?" fragte der Modula. „Das kann ich nicht tun. Ich bin mit dem Vertigo nicht kompatibel."
    „Flikken", wiederholte Tekener zornig, aber langsam. „Repa‘ie‘en!"
    Der Modula bestätigte daraufhin, daß er den Befehl befolgen würde. Und fügte hinzu: „Es wäre ratsam, die Flucht rasch fortzusetzen. Ich würde sogar vorschlagen, die SERUNS zu aktivieren und ihre volle Leistung in Anspruch zu nehmen."
    Aber Tekener reagierte nicht darauf. Er stand kraftlos da, mit weichen Knien und in sich zusammengesunken, und stierte ins Leere. Hätte ein Siganese ihn angestupst, wäre er vermutlich hilflos umgekippt.
    Der Cheborparner entwand sich dem inzwischen gelockerten Griff der Ertruserin und sagte: „Jetzt muß doch allen klar sein, daß Tekener uns nicht mehr anführen kann. Irgend jemand muß seine Stelle annehmen, sonst schnappen uns die Tolkander."
    „Aber nicht du!" rief Sher Darang.
    „Chef hat recht", sagte die Terranerin Agnes Figor und trat vor. Sie blickte in die Runde. „Es geht nicht darum, Tekener abzusetzen, sondern einzig darum, von hier zu verschwinden. Wenn ihr wollt, vertrete ich Tek, bis er sich erholt hat."
    Es gab keine Einwände. Die Terranerin drehte sich zu Quassel um.
    „Gibt es für dich und die anderen Modulas Probleme, von mir Befehle im Namen Tekeners zu befolgen?" fragte sie.
    „Nein", war die schlichte Antwort Quassels.
    „Gut", sagte Agnes Figor, „dann aktiviert unsere SERUNS und schlagt eine Fluchtroute vor. Unsere Waffen können wir selbst entsichern." Sie wandte sich an Sher Darang und den Cheborparner. „Chef muß sich im Notfall verteidigen können. Ich hebe den Arrest auf und gebe ihm die Waffe zurück."
    Die Ertruserin imitierte das Geräusch eines Darmwindes und stapfte wortlos davon.
    „Ich bin eigentlich gar keine Kämpfernatur und würde mich lieber dem Vertigo widmen", sagte der Cheborparner und fächelte mit den sensiblen Fingern seiner beiden Greifzungen. „Ich bin technisch versiert und im Mikrobereich fast so geschickt wie ein Siganese."
    „Du wirst um dein Leben kämpfen wie jeder von uns", sagte Agnes Figor und warf ihm einen Kombistrahler zu. „Danach sehen wir weiter."
    Von nun an ging alles unheimlich schnell. Die Spionsonden meldeten, daß die Gazkar sich der augenblicklichen Position der Simple Minds näherten. Sie wurden von dem Eloundar im Energiefeld angeführt und folgten offenbar der Spur des entwischten Vertigos.
    Die Modulas hatten bereits

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