1830 - Der IQ-Dimmer
immerhin noch die beiden Modula ..."
‘Die Sirene gellte auf. Einer der drei Transmitter sprang an und baute das schwarzwabernde Energiefeld auf. Hermon packte mich unwillkürlich so fest am Arm, daß ich meinte, er würde ihn mir zerquetschen.
Die Umrisse einer Gestalt zeichneten sich im Transmitterfeld ab, und dann taumelte eine menschliche Gestalt heraus. Es war ein Anti. Er torkelte und stammelte irgend etwas Unverständliches. Dann fiel er der Länge nach zu Boden.
Hinter ihm folgte der Cheborparner, und gleich hinter diesem kollerten etliche Vivoc-Larven durchs Transmitterfeld. Insgesamt sieben. Danach tauchten sogleich weitere Gestalten in SERUNS auf, und mit ihnen kamen immer wieder Larven der Tolkander-Brut.
Hermon stieß einen Jubelschrei aus. Von allen Seiten strömten Leute des Einsatzdienstes sowie Medo-Modulas heran.
Ich hielt auf den Cheborparner zu, denn von allen Simple Minds hatte er in den Bildberichten den besten Eindruck gemacht. Aber als ich ihm ins ausdruckslose Gesicht blickte, da war klar, daß mit ihm nichts mehr anzufangen war. Wahrscheinlich hatte ihm die letzte Spritze den Rest gegeben. Ich überließ ihn den Medos.
Es herrschte ein mittleres Chaos in der Transmitterhalle. Weitere Simple Minds tauchten aus dem Transmitterfeld auf, und immer wieder wurden Vivoc-Larven ausgespuckt. Das Personal kümmerte sich um die Eintreffenden, half ihnen aus den SERUNS, die Medos leisteten erste Hilfe. Die Vivoc wurden unter Arfe Loidans Aufsicht eingesammelt und in Schutzbehältern abtransportiert.
Ich sah Hermon von Ariga, wie er auf einen der zurückgekehrten Arkoniden einredete. Es war Koril, aber dieser war unansprechbar. Aus seinem Mund kamen nur unartikulierte Laute. Dann tauchte Arormen auf, und Hermon wandte sich ihm zu. Ich las ihm die Frage von den Lippen ab. Arormen hob die Schultern, deutete vage ins Transmitterfeld.
Aus diesem stürzte gerade die mächtige Gestalt der Ertruserin Sher Darang. Sie bremste ihren Sturz nach ein paar Schritten ab und bahnte sich brüllend einen Weg zurück zum Transmitter. Einen Modula, der sich ihr mit Beschwichtigungsversuchen in den Weg stellte, wischte sie zur Seite.
Erst der Paralysestrahl eines verzweifelten Posten, den sie ebenfalls aus dem Weg,räumen wollte, stoppte sie. Er hatte auf ihre Beine gezielt, und als diese plötzlich ihren Dienst aufgaben, fiel sie der Länge nach hin.
„Bragan!" schrie sie im Liegen und hämmerte mit den Armen zornig auf den Boden. „Sie haben Bragan gekillt."
Der Transmitter spuckte zwei weitere Humanoide aus. Es waren zwei Männer. Terraner. Hermon sprach sie an.
„Was ist mit Ismeera?"
Der Angesprochene senkte den Blick. Seine Lippen formulierten das Wort „tot".
Ich konzentrierte mich auf den Transmitter. Noch fehlten Ronald Tekener und ein paar andere. Ein Topsider erschien, in den Händen eine sich krümmende Vivoc-Larve. Hinter ihm kam ein Blue. Und dann noch ein Blue.
Aber der zweite Blue schaffte es nicht mehr aus eigener Kraft. Er stürzte mit hochgerissenen Armen aus dem Transmitterfeld. Als er auf dem Boden landete, sah man das große, verkohlte Loch in seinem Rücken, das ein Strahlenschuß gebrannt hatte.
Dann erlosch das Transmitterfeld, und nichts kam mehr durch. Plötzlich trat unheimliche Stille ein.
Jedem in der Transmitterhalle war schlagartig bewußt, daß das nicht alle Simple Minds waren, die zurückgekommen waren.
Einige fehlten. Wie Tekener, der Unither, die Arkoniden Ismeera und Carrae, ein Topsider ... und wer noch?
Ich versuchte, das Durcheinander zu ordnen. Insgesamt waren dreizehn Simple Minds zurückgekommen, einschließlich des toten Blues, der als Traszan Tzorla identifiziert wurde. Was war aus den anderen geworden?
„Kann mir jemand von euch sagen, was im Humanidrom passiert ist?" wandte ich mich an die Simple Minds.
Einer der beiden zurückgekehrten Terraner sagte: „Tolkander mach’n uns platt. Modula ausgepustet, dann Unither ... Jetz’ no’ Tek un’ die anda’n ..."
„Hör nicht auf den Affen, Atlan", sagte die Ertruserin.
Ihre Augen, die hur aus den riesigen Pupillen zu bestehen schienen, richteten sich auf mich. Man hatte sie vom SERUN befreit und die Arme mit Fesselfeldern auf eine Antigravbahre gebunden. Arfe Loidan stand an ihrer Seite, das Diagnosegerät nicht aus den Augen lassend.
„Ich kann dir erzählen, wie’s gekommen ist." Sie schenkte Arfe Loidan einen giftigen Blick und sagte mit abgrundtiefer Verachtung: „Quacksalberin! Von wegen,
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