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1831 - Requiem für den Smiler

Titel: 1831 - Requiem für den Smiler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bestätigen.
    Wenn das Camelot-Büro aus irgendwelchen Gründen nicht zugänglich war - etwa weil dort vielleicht Vivoc lagerte oder sich Tolkander herumtrieben - ,dann sollten die Simple Minds ein anderes Versteck auswählen und uns den Standort beim nächsten Kontakt bekanntgeben. Die Nachricht schloß ich mit dem Versprechen: „Ich komme nach Lokvorth-Therm und hole euch an Bord der GILGAMESCH. Atlan!"
    „Ich hab’s gesendet", sagte Sevia mit etwas kummervoller Miene. „Aber ich kann nicht garantieren, daß die Nachricht die Simple Minds auch erreicht hat. Ich habe keine Kontrollmöglichkeit."
    „In etwa dreieinviertel Stunden werden wir es wissen", sagte ich optimistisch und sah mir dann den aktuellen Bericht an.
     
    7.
     
    Vom Turm aus sah Agnes Figor, daß die Vivoc, die den Simple Minds zuvor den Weg versperrt hatte, nun bereits auf Höhe des Turms gewandert war. Die Masse der Leiber drückte gegen das Mauertor, und es war nur eine Frage der Zeit, bis dieses eingedrückt werden würde.
    „Position aufgeben!" befahl Agnes Figor. In Momenten des Stresses war sie nicht mehr darum bemüht, ganze Sätze zu sprechen.
    Sie bedeutete Torük Galayz und Nurmir-Trenk im Antigravschacht nach unten zu schweben. Als sie sich Ronald Tekener zuwandte, sah er ihr direkt in die Augen. Agnes konnte es nicht fassen, aber der Blick des Smilers wirkte klar. Er richtete sich aus eigener Kraft auf und fragte mit mühsam artikulierter Stimme: „Was für Pos’tion? Wo is’ das?"
    „Ein Turm zur Beobachtung", antwortete Agnes langsam und deutlich, damit Tekener sie verstehen konnte. „Vivoc bedroht uns. Wir müssen weg. Schaffst du’s?"
    „Ja." Tekener nickte schwach. „Geht schon."
    Er schwebte vor Agnes den Schacht hinunter. Als sie den Innenhof erreichten, barst gerade das Tor.
    Agnes wies in die andere Richtung und drängte die Simple Minds vor sich her. ‘ Sie kamen zu einer Seitentür; diese war verschlossen. Agnes zerschoß einfach das Schloß. Doch diese Mühe hätte sie sich sparen können. Denn als sie auf die Straße kam, folgten ihr die anderen nicht. Sie schwebten, mit Tekener an der Spitze, einfach über die Mauer hinweg.
    „Bist clever, Smiler", sagte sie anerkennend.
    Sie tat es den anderen gleich, schaltete ihren Antigrau ebenfalls ein und glitt zu ihnen in die Höhe. Als sie an Tekeners Seite schwebte, gestikulierte dieser wild mit den Armen und deutete nach links und nach rechts.
    Agnes erkannte mit einem Blick, was er meinte. In dem Gebiet, über das sie flogen, waren alle Straßen verstopft. Überall ballten sich Trauben aus Galaktikern, Hangayern und Vivoc. Alazar eilten eifrig zwischen ihnen hin und her, um den „Bund" zu dirigieren. Immer mehr Neezer tauchten auf und kümmerten sich um die abgestorbene Vivoc aber auch um die Jungen, die bereits ausgeschlüpft waren. Es fehlte den Simple Minds im Moment die Zeit, sich eingehender damit zu beschäftigen.
    Tekener hatte es offenbar eilig, von hier wegzukommen. Er kannte sich in Lokvorth-Therm sehr gut aus und hatte wohl ein bestimmtes Ziel vor Augen.
    „Wohin, Tek?" ‘fragte Agnes über Sprechfunk.
    Tekener antwortete irgend etwas Unverständliches und deutete nach vorne. Sie hielten sich nicht an die Straßen, sondern flogen quer über die Häuser hinweg. Tekener wich höheren Gebäuden stets aus und war bemüht, nicht in die Tiefe zu sehen. Es sah so aus, als hätte er unter der Wirkung des IQDimmers Höhenangst entwickelt - zusätzlich zu allen anderen Handikaps.
    Plötzlich blitzte es links von ihnen mehrfach auf. Dort stand eine Gruppe von Gazkar auf einem flachen Dach und nahm sie unter Beschuß.
    Tekener flog in den Schutz eines mehrstöckigen Hauses und entzog so das Kommando dem Feuer der Gazkar.
    Das Straßenbild begann sich zu ändern, je tiefer sie in diesen Stadtbezirk einflogen. Die Häuser wurden ärmlicher, konnten keinen Baustilen mehr zugeordnet werden, waren oftmals in- .einander verschachtelt und verwinkelt. Die Straßen waren schmal und düster, sie bahnten sich wie Wasserläufe ihren Weg zwischen den wie willkürlich hingestellten Gebäuden.
    Manche Straßen waren zum Bersten voll mit dem bekannten Gemisch aus Intelligenzwesen und Vivoc.
    Vivoc, wohin das Auge blickte. Viele der Larven waren abgestorben. Es entstand der Eindruck, daß die überwiegende Mehrheit der Larven nicht lebensfähig war. Bei genauerem Hinsehen waren aber auch viele leere Hüllen zu sehen.
    Tekener ging unvermittelt auf einem Dach nieder. Kaum daß

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