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1831 - Requiem für den Smiler

Titel: 1831 - Requiem für den Smiler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mir.
    „Ich denke natürlich auch an die Simple Minds", sagte Arfe düster, als könne sie meine Gedanken lesen.
    „Aber ich bin sicher, daß du sie herausholst. Du hast noch gut 24 Stunden Zeit, Atlan."
    Arfe hatte mich inzwischen zu einer Brutglocke geführt, die von den anderen beiden abgesondert worden war.
    Die Larve in der Brutglocke erschien mir völlig unverändert. Als einzige Veränderung an ihrem Verhalten registrierte ich, daß die Vivoc sich nicht zuckend und krümmend fortbewegte, sondern ruhig dalag und langsam pulsierte - wie brütend, hätte man aufgrund von Arfes Diagnose sagen können.
    „Es ist alles mit ihr in Ordnung", erklärte Arfe beruhigend. „Die Diagnosegeräte geben der Larve hur die besten Befunde. Es ist lediglich so, daß sich das Leben in der Larve wesentlich langsamer entwickelt. Ich weiß nicht, woran das liegt. Aber das ist eine Spätgeburt, ein langsamerer Entwicklungsprozeß darum wohl natürlich."
    „Laß es mich wissen, wenn es soweit ist", sagte ich und machte Anstalten, mich zu verabschieden.
    „Viel Glück, Atlan", wünschte Arfe zum Abschied.
    Es gefiel mir nicht, daß sie dabei nicht ihren schwarzen Humor hervorkehrte. Wenn sie ernsthaft war, war das kein gutes Zeichen.
    Ich wünschte den Probanden einen schönen Tag, begab mich in die Transmitterhalle und ließ mich zur RICO abstrahlen.
    Diesmal fieberte ich dem Zeitpunkt, zu dem die Funksperre aufgehoben werden sollte, nicht so sehr entgegen wie die beiden vorangegangenen Male. Ich wollte mir eine Enttäuschung ersparen. Aber ich war dennoch angespannt.
    Als es dann soweit war und die Sekunden verrannen, ohne daß ein Funksignal von den Simple Minds eintraf, starb in mir etwas von der hoffnungsvollen Erwartung, die ich inzwischen wieder aufgebaut hatte.
    Aber die Chancen waren nach wie vor intakt.
    Es blieben immer noch über zwanzig Stunden, um etwas für Tek und seine Simple Minds zu tun.
    Was mich quälte, war vor allem die Ungewißheit über ihr Schicksal. Ein einziges Lebenszeichen von ihnen hätte genügt, um mein positives Denken zu unterstützen.
    Aber es kam nicht.
    Es blieb nichts anderes zu tun, als weiter zu warten.
     
    9.
     
    Agnes Figor wuchs die Verantwortung über den Kopf. Ronald Tekener war wohl endgültig hinüber.
    Torük Galayz wurde mit jeder Spritze IQ-Dimmer hyperaktiver und würde sich wohl noch zu Tode laufen. NurmirTrenk hatte sich so etwas wie Bauernschläue bewahrt, war aber außerstande, seine Weisheiten verständlich auszudrücken.
    Einmal sagte er mit der ihm eigenen Schläue: „Käse mit Mäuse fangen! Käse mit Mäuse fangen!"
    Es hatte gedauert, bis der SERUN die richtige Bedeutung fand und der Topsider ihm mit eifrigem Nicken bestätigte, daß es heißen sollte: „Mit Speck fängt man Mäuse". Aber was für ein schlauer Plan dahintersteckte, das war nicht zu erfahren. Soviel zu Nurmir-Trenk.
    Und sie selbst? Agnes merkte, wie ihre Intelligenz mit jeder Minute schwand. Früher hatte sie ihren Verstand mit Schachspielen trainieren und so logisch schulen können. Das hatte sie geistig einigermaßen fit gehalten. Aber nun beherrschte sie nicht einmal mehr die einfachsten Züge.
    Sie wußte, daß man einen Bauer, die simpelste Figur, um ein Feld nach vorne - nie zurück - ziehen konnte. Aber da war noch was. Es gab Ausnahmen von dieser Regel ... Sie kam nicht dahinter. Die restlichen Figuren waren ohnehin längst zum Mysterium für sie geworden.
    „Da Alazar? Wie Alazar?" sagte sie und deutete auf eine der Figuren, deren Namen sie vergessen hatte und von der sie längst nicht mehr wußte, welche Möglichkeiten zum Ziehen und Schlagen sie ihr bot.
    „Diese Figur heißt Pferd", klärte sie der SERUN auf. „Den Zug, den man damit machen kann, nennt man Rössersprung."
    Agnes schüttelte nur verständnislos den Kopf. Sie begriff nur eines: Wenn man sie nicht rasch von Lokvorth abholte, waren sie verloren. Sie setzte unter größter Anstrengung einen Text auf und machte dem SERUN klar, daß er ihn in eine verständlichere Form bringen sollte.
    „Atlan, rette uns! Es geht mit uns zu Ende."
    Eigentlich bedurfte dieser Hilferuf keiner geschliffeneren Formulierung. In seiner Schlichtheit sagte er mehr als tausend Worte. Agnes hatte sich die Mühe jedoch umsonst gemacht. Denn der SERUN sagte zu ihr: „Unsere Berichte erreichen Atlan nicht mehr. Die Tolkander halten die Funksperre bereits zum zweitenmal aufrecht. Atlan hat seit Ronald Tekeners Rückkehr von seiner Erkundung keine

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