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1831 - Requiem für den Smiler

Titel: 1831 - Requiem für den Smiler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wie auf den Brutplaneten provozieren willst, Arfe. Das kann ich nicht zulassen."
    „Du bringst da etwas durcheinander, Boran", widersprach Arfe. „Es ist der Tangle-Scan, der die Leute beeinflußt und willenlos macht."
    Der Hyperphysiker blieb dennoch unerbittlich. Also mußte sich Arfe an den Kommandanten Kalle Esprot wenden. Der Ertruser mit dem grauen Sichelkamm war der einzige Nicht-Zellaktivatorträger, der das Oberkommando über ein GILGAMESCH-Modul innehatte; ein wortkarger und besonnen wirkender Mann. Er unterstützte, nach einer Rücksprache mit Homer G. Adams, Arfes Experiment.
    „Es ist leichter, Freiwillige für ein Todeskommando zu finden, als für solch ein unheimliches Experiment", gab er zu bedenken.
    Arfe fand unter den Wissenschaftlern und deren Assistenten dennoch dreißig Freiwillige, die sich in drei Schichten als Resonanzkörper für die drei noch nicht geschlüpften Vivoc-Larven zur Verfügung stellten. Sie hatten nichts weiter zu tun, als im Labor, möglichst nahe der drei Brutglocken mit den noch nicht geschlüpften Larven, herumzulungern. Ihre Langeweile vertrieben sie sich mit Geschicklichkeitsspielen oder Lektüre. Sie nahmen hier auch ihre Mahlzeiten ein.
    Auf diese Weise entstand in Arfes Labor eine Atmosphäre, die fast an eine gutbürgerliche Kneipe erinnerte. Hinzu kamen noch die beiden kaum einen Tag alten Neezer, die zur Hauptattraktion in „Arfes Inn" wurden und drollige Maskottchen für die „Stammgäste" abgaben. Diese gaben ihnen Namen. Sie nannten sie Chip und Chap.
    Die beiden Neezer gediehen zuerst prächtig, aber als sie nach etwa zehn Stunden intravenöser Ernährung plötzlich immer schwächer und kränklicher wurden, nahmen alle an ihrem Schicksal Anteil und bangten mit Arfe um ihr Leben.
    Ich wurde über diese Hintergründe auf dem laufenden gehalten. Aber ich war mehr mit dem Schicksal der Simple Minds beschäftigt als mit den „Neezer-Zwillingen". Erst als ich etwas abgeklärter war und mich damit abgefunden hatte, auf eine gute Chance aber allerhöchstens 144 Stunden - zur Rettung der Simple Minds zu warten, war ich Arfes Problemen zugänglicher.
    Als ich in „Arfes Inn" kam, herrschte dort eine ziemlich ausgelassene Stimmung.
    „Nanu, ich hätte eigentlich erwartet, daß allgemeine Trauer wegen der beiden Neezer herrscht", sagte ich verblüfft. „Bedeutet die Hochstimmung, daß sie über dem Berg sind?"
    „In der Tat", sagte Arfe mit leuchtenden Augen und führte mich zu dem großzügig bemessenen Terrarium, in dem die beiden Schlangenwesen untergebracht waren.
    Das Horn auf ihren kantigen Schädeln war schon deutlich ausgeprägt. Sie wieselten bereits sicher auf ihren Tentakelbeinen hin und her und balgten sich untereinander. Ich schätzte, daß sie bereits um fünfzehn Zentimeter gewachsen waren. Und sie hatten nichts Filigranes, Zerbrechliches mehr an sich.
    „Wie hast du das geschafft, Arfe?" wunderte ich mich.
    Immerhin war mir die Information zugetragen worden, daß Arfe Schwierigkeiten mit der Ernährung und deshalb berechtigte Angst hatte, ihre Schützlinge zu verlieren.
    „Ich habe das Rezept gefunden, wie sie am Leben zu erhalten sind", sagte Arfe. „Das war eigentlich gar nicht so schwer, bedurfte nur einiger logischer Überlegung. Ich habe mich daran erinnert, daß die Tolkander auch die absterbende Vivoc sorgfältig einsammeln und in Behältern wegbringen. Ich brauchte nur eins und eins zusammenzuzählen und hatte die Lösung."
    „Du meinst, du hast die nicht geschlüpfte Vivoc an die kleinen Neezer verfüttert!" entfuhr es mir.
    „Exakt", bestätigte Arfe. „Das ist der Stoff, der sie nun am Leben hält. Die Neezer sammeln die taube Vivoc ein, um sie an ihre Jungen zu verfüttern. Das ist, was sie bei ihren ersten Schritten am Leben erhält und ihre Entwicklung vorantreibt. Es war wirklich nicht schwer, dahinterzukommen. Aber damit stellt sich mir ein anderes Problem: Was mache ich, wenn mein Vivoc-Vorrat aufgebraucht ist? Ich werde zudem schon bald ein drittes Neezer-Maul zu stopfen haben."
    „Dann ist dein Resonanzkörper-Experiment also tatsächlich ein voller Erfolg", bemerkte ich. „Das freut mich für dich, Arfe."
    Ich freute mich wirklich für sie, daß sie etwas gefunden hatte, was sie auf andere Gedanken brachte, so daß sie sich nicht mehr mit Vorwürfen wegen des Einsatzes des IQ-Dimmers selbst zerfleischte. Aber ich konnte ihre Begeisterung schwerlich teilen. Ich sah immer wieder Teks ausdrucksloses Idiotengesicht vor

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