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1837 - Rebekkas schwerster Gang

Titel: 1837 - Rebekkas schwerster Gang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dann ruf einen Roboter. Er bringt dich gern überall hin und sorgt dafür, daß du keine Schwierigkeiten bekommst. Notorische Spieler besitzen manchmal einen äußerst schwierigen Charakter. Da ist Fingerspitzengefühl gefragt."
    „Ich kenne mich ein wenig im Umgang mit Galaktikern aus", versetzte er leise. „Dennoch vielen Dank für die Hinweise."
    Er warf ihr einen Blick zu, bei dem sie das Gefühl hatte, daß er bis in die Tiefen ihrer Seele drang.
    Verunsichert ließ sie ihn allein und nahm den nächstbesten Transmitter in ihr Büro. Rebekka befand sich in merkwürdiger Stimmung. Ständig sah sie sein Gesicht vor sich, vollzog in Gedanken seine Bewegungen und seine Mimik nach.
    Er hat dich beeindruckt, gestand sie sich ein. Er ist ein Mensch mit starkem Charisma, auch wenn er es nicht gern zeigt.
    Mit dieser Feststellung ging sie vorerst zum Alltag über.
     
    *
     
    Casino 14 lag als Plateau über einer weitläufigen holografischen Ebene. Unter dünnen Nebelschleiern leuchteten die Lichter von Großstädten. Am Horizont ragten schneebedeckte Bergketten in einen rötlichen Himmel. Vereinzelt zogen Gleiter ihre Bahn, und ab und zu startete hinter den Bergen ein Raumschiff.
    Die Spieler an Tisch siebenundneunzig nutzten eine Erfrischungspause und tranken ihre Cocktails an der kleinen Bar am Rand des Plateaus.
    „Ein solches Panorama gibt es nur auf Arkon Zwei", behauptete ein alter Arkonide mit schneeweißem Haar. „Eine herrliche Nachbildung."
    Widersprüche wurden laut. Jemand hielt es für eine Darstellung von Plophos, ein anderer sah Terra.
    Zehn weitere Planeten kamen ins Spiel, und einer hielt es sogar für Gatas, weil er einmal einen Start bei Sonnenuntergang auf Gatas erlebt hatte.
    „Ihr habt alle keine Ahnung", sagte Darius Marlek gleichmütig. „Es gibt nur einen Planeten mit einem solchen Gebirge und solchen Städten. Olymp. Auf der anderen Seite der Gebirgskette liegt ‘lade City mit dem Raumhafen. Servo, habe ich recht?"
    „Du hast recht", erklärte der Tisch, auf dem die Cocktails materialisierten. „Es ist Olymp. Der Entwurf stammt von einem melancholischen Nachkommen der einstigen Freihändler."
    Neidische Blicke trafen den Reederssohn. Der alte Arkonide wollte es noch immer nicht wahrhaben.
    „Es ist Arkon Zwei", probierte er es nochmals. „Servo, habe ich recht?"
    „Du hast unrecht. Es gab zwar mehrere arkonidische Entwürfe für diese Halle, aber sie wurden nicht berücksichtigt. Sie besaßen ohne Ausnahme eine politische Aussage."
    Ein Gong zeigte an, daß die Pause zu Ende war. Darius Marlek schüttete den Rest seines Pembrosh-Cocktails in einen verchromten Trichter der Dekoration und erhob sich.
    „Beeilt euch!" sagte er laut. „Es wird Zeit, daß ich euch Besserwisser das Fell über die Ohren ziehe.
    Macht am besten vorher euer Testament, denn danach steht ihr ohne Hemd da und wißt nicht, wie ihr noch nach Hause kommen sollt."
    Der Springer Olendasse verlor die Fassung und wollte ihm ans Leder. Ein unsichtbares Energiefeld warf ihn zurück. Eine Stimme belehrte ihn, daß Tätlichkeiten zu einem sofortigen Erlöschen des Spielervertrages führten.
    Murrend ergab sich der Springer in sein Schicksal. Er zog den Kopf ein und wandte Marlek demonstrativ den Rücken zu. Den Olymper beeindruckte das wenig.
    „Endlich haben die Verantwortlichen die Konsequenzen aus dem Benehmen deiner Artgenossen gezogen", rief er ihm zu. „Die haben sich hier aufgeführt wie kulturloses Pack."
    Diesmal gelang dem Springer ein verkrampftes Grinsen. Er ließ sich in seinen Sessel am Kleeblatt-Roulette fallen.
    „Sonst noch was?" erkundigte er sich betont ruhig.
    „Allerdings. Viel Spaß auf Stiftermann Drei. Kord Kordrazze und seine Wichtelmänner werden sich freuen."
    Er bezog sich auf die Vorkommnisse vom Februar, als eine Horde Springer einen betrügerischen Rubiner verprügelt hatte. Jemand hatte die Meldung in alle wichtigen Medien der galaktischen Westside lanciert.
    Der Springer klammerte sich an den Lehnen seines Sessels fest.
    „Wir sprechen uns noch", zischte er. „Und dann mache ich interplanetares Treibholz aus dir."
    „Sehr angenehm. Falls du meinen Namen schon vergessen hast: Ich bin Darius Marlek. Du kannst mir deinen Fehdehandschuh mit der internen BASIS-Post zusenden. Ich sammle das Zeug."
    Die beiden robotischen Croupiers baten um Ruhe.
    „Bitte macht eure Einsätze!" forderten sie dann.
    Marlek setzte auf Rot und auf die Zahl B.
    „Rien ne va plus - nichts geht mehr",

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