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1837 - Rebekkas schwerster Gang

Titel: 1837 - Rebekkas schwerster Gang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auf.
    Ein paar Stunden müßt ihr noch warten, ehe ihr mich kriegt, dachte er. Erst will ich alles Geld ausgeben, das auf den Depotscheinen verzeichnet ist. Ihr könnt euch gar nicht denken, wieviel Spaß mir das alles macht.
     
    3.
     
    „Pscht!" machte es.
    Rebekka DeMonn fuhr herum. Sofort lag der Strahler in ihrer Hand. Das leichte Flimmern im Halbdunkel der Suite verriet, daß sich der Individualschirm eingeschaltet hatte.
    „Licht an!" sagte sie. „Servo, wer ist da?"
    Es kam keine Antwort. Jemand hatte die syntronische Einheit ihrer Wohnung ausgeschaltet.
    Rebekka blieb unter der Tür stehen und musterte den Wohnraum. Die Sitzmöbel standen wie gewohnt an ihren Plätzen. Auch die persönlichen Kleinigkeiten der Einrichtung hatten sich nicht verändert.
    „Zeig dich!" verlangte sie und musterte das Terminal. Es zeigte Bereitschaft, obwohl der Servo sich nicht gemeldet hatte.
    Jemand manipulierte das Gerät.
    „Pssst", machte es wieder. „Ich bin hier." Die Stimme klang hell und kindlich.
    Bei der Ressortchefin läuteten alle Alarmglocken.
    „Komm raus", sagte sie.
    Hinter dem Terminal begann ein Teil der Wand abzublättern. Eine merkwürdige Masse .floß zu Boden, verteilte sich auf dem Teppichimitat und formte sich dann zu einer Kugel von einem knappen Meter Durchmesser. Zwei Stielaugen fuhren aus der Oberfläche aus und schwankten beharrlich hin und her. Ein Mund bildete sich aus, fast so groß wie die sichtbare Kugelfläche.
    „Ich bin Fabky", verkündete der Mund in schrillem Diskant. „,Und wie heißt du?"
    Die Kugel fiel in sich zusammen und nahm die Gestalt eines zwei Meter breiten Fladens an. Die Augen und der Mund jedoch blieben in ihrer ursprünglichen Form erhalten.
    „Ein Matten-Willy", entfuhr es ihr. „Was suchst du in der BASIS? Wie kommst du überhaupt hier herein?"
    „Es war offen. Die Neugier trieb mich. Ich stellte fest, daß jemand den Servo manipuliert hatte. Aber jetzt sag mir endlich deinen Namen."
    „Rebekka DeMonn", reagierte sie ziemlich fassungslos. „Ich bin die Ressortchefin der Erlebniswelten.
    Du bist noch nicht lange hier, nicht wahr?"
    „Erzähle es keinem weiter. Ich bin als blinder Passagier gekommen. Niemand weiß, daß es mich gibt.
    Du auch nicht."
    „Tut mir leid. Ich muß dich melden und dir einen Besucherkode zuteilen."
    „Ich bin kein Besucher."
    „Jeder, der die BASIS betritt und nicht zu den Angestellten oder den Eigentümern gehört, ist ein Besucher."
    „Eine kühne Behauptung. Es haben sich hier schon Wesen rumgetrieben, von denen keiner erfuhr, weil ein Ressortchef sie heimlich in den VIP-Bereich schaffte. Es gab Tote an Bord, bis die Fremden ebenso heimlich wieder aus der BASIS verschwanden."
    „Von wem redest du?"
    „Ich kenne keine Namen. Es ist eine Information, die in unseren Kreisen kursiert."
    Rebekka ließ den Schutzschirm eingeschaltet, senkte jedoch die Mündung der Waffe. Langsam und in sicherem Abstand begann sie den Fladen zu umrunden.
    „Welche Kreise meinst du?"
    Die Stielaugen wuchsen ihr entgegen, und der Mund zog sich zu einem schmalen Schlitz zusammen.
    „Bei der Hundertsonnenwelt! Natürlich rede ich von unserem Heimatverein auf Olymp."
    „Das kannst du deiner Urgroßmutter erzählen", fuhr sie ihn an. „Los, rüber mit dir zur Tür!"
    „Urgroßmutter? Da muß ich nachrechnen, welche Teilung das war." Der Matten-Willy robbte gemächlich über den Boden, fuhr zwei Hände mit jeweils fünf Fingern aus und begann zu zählen.
    „Laß den Unfug!" Längst arbeiteten alle ihre Sinne auf’ Hochtouren. Die Mündung ihrer Waffe verfolgte das Wesen bis zum Ausgang, dann trat sie an das Terminal und musterte die Anzeigen.
    Das Gerät war nach Eingabe des Kodes blockiert worden. Bei der Schlußfolgerung aus dieser Erkenntnis kroch ihr ein eisiger Schauer den Rücken empor. Jemand kannte ihren Kode!
    „Du behauptest, nichts gesehen und nichts gehört zu haben. Ich glaube dir nicht. Du selbst hast die Manipulationen vorgenommen."
    Der Mund des (ladenförmigen Wesens formte sich zu einer armlangen Trompete aus.
    „Ich? Warum ich? Ich habe damit nichts zu tun! Ich bin zufällig hier. Wenn niemand in diesem Schiff mir traut, bleibt mir nur das Vakuum."
    Es gab ein schmatzendes Geräusch, als er seinen Körper blitzartig zusammenzog und sich hinaus in den Korridor schnellte. Als Rebekka endlich reagierte und ihm hinterhereilte, sah sie nur noch eine kleine Kugel am Ende des Korridors, die mit hoher Geschwindigkeit

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