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1841 - Jagd auf Ychandor

Titel: 1841 - Jagd auf Ychandor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gegenüber die Geste deutete, er mußte Zeit gewinnen. „Was ist mit deiner Mannschaft? Willst du auch sie umbringen?"
    „Es gibt keine Mannschaft", erhielt er zur Antwort. „Ich bin der einzige Chaeroder an Bord."
    „Das glaube ich nicht", sagte Atlan. „Die Flugmanöver von vorhin - das kannst nicht du allein gewesen sein."
    „Ich gab nur die Befehle, alles andere taten die Computer."
    Ychandors dreidimensionales Abbild flackerte. Der Tolkander bewegte sich nervös, aber auch langsamer, als Atlan es von ihm gewohnt war. Er schien am Ende seiner Kräfte zu sein.
    „Dann laß uns miteinander reden", bat Atlan. „Du irrst, wenn du glaubst, ich sei nach Akhaar gekommen, um Rache zu nehmen. Ich will mit dir sprechen, dir Fragen stellen. Gib mir Antworten, und ich verspreche, daß wir dich danach hier in Frieden lassen. Wir ..."
    „Ihr sollt gehen!" wurde er unterbrochen. „Ich warte noch eine Minute eurer Zeit. Seid ihr bis dahin nicht auf dem Rückzug, dann tritt die Selbstvernichtung des Schiffes in Kraft. Das gleiche gilt für den Fall, daß ihr euch nicht in euren Raumer zurückzieht und den Planeten unverzüglich verlaßt. Ich kam zum Sterben hierher. Ich bin vorbereitet. Mir ist es egal, wann es geschieht."
    Zwischen den Sätzen machte er Pausen. Atlan hatte den Eindruck, daß es ihn unendlich viel Kraft kostete, sich aufrecht zu halten und zusammenhängend zu sprechen, dazu noch so heftig.
    Der Arkonide wußte, daß der Chaeroder es ernst meinte. Dies war kein Bluff.
    Ychandor hatte ihm aber auch ungewollt die Entscheidung abgenommen, wie er weiter vorgehen sollte.
    Der Tolkander war zum Sterben gekommen. Er war schwach, vielleicht schon so gut wie tot. Wenn Atlan von ihm noch etwas erfahren wollte, mußte er ihn in seine Gewalt bringen und auf die Künste der medizinischen RICOAbteilung hoffen.
    Dabei blieben zwei Fragen offen: Erstens, ob sie Ychandor erreichten, bevor er die Selbstvernichtung einleiten konnte, und zweitens, ob der Chaeroder das Eindringen der Giftatmosphäre überstehen würde.
    Die Antwort mochte brutal klingen, aber sie war einfach: Wenn die Arkoniden sich jetzt zurückzogen, erfuhren sie mit Sicherheit gar nichts mehr von ihm.
    Für Atlan und Sassaron gab es deshalb nur eine Wahl. Als sie sich anblickten, wußten beide, was der andere dachte.
    Gleichzeitig wirbelten sie herum, rissen ihre Waffen hoch, schalteten auf extrem gebündelten Impulsstrahl und schossen auf das Schott vor ihnen. Die anderen taten es ihnen gleich.
    „Das ist euer Ende!" schrie Ychandor aus dem Holo, das danach erlosch. Nur seine Stimme hallte noch durch den Gang und das Fauchen der Schüsse. „Ihr habt es selbst so gewollt ...!"
    Die von Sassaron Ausgesuchten waren ausgebildete Spezialisten. Atlan und der Beibootchef befanden sich zudem nicht zum erstenmal in einer solchen Situation. Sie sprengten das Schott innerhalb von nur fünfzehn Sekunden auf.
    Dann standen sie in der vermuteten Schleusenkammer, etwa fünf mal fünf mal fünf Meter groß, und feuerten bereits auf das zweite Hindernis. Ihre Schutzschirme flammten in den entfesselten Energien grell auf, aber diesmal schafften sie es sogar in nur zwölf Sekunden.
    „Schnell weiter!" drängte Atlan die anderen über den Helmfunk, während die Giftatmosphäre Akhaars an ihnen vorbei in das Zentrum des Schiffs eindrang.
    Vor ihnen lag ein neuer, aber nur kurzer Korridor, diesmal erleuchtet. Nach nur etwa zehn Schritten öffnete er sich in einen großen, runden Raum von vierfacher Mannshöhe.
    „Die Zentrale!" kam es von Sassaron. „Und da ist Ychandor!"
    „Ich habe euch gewarnt", sagte der Chaeroder. „Nun ist es zu spät."
    „Nichts ist zu spät!"
    Atlan sah voller Erleichterung, wie sich eine Hand Ychandors nur langsam einem giftgrün markierten Knopf näherte. Der Chaeroder kniete vor einem halbrunden Pult. Er zitterte am ganzen Leib, der Gliederkörper zuckte. Eine Art gläserne Helmkugel war über den Kopf des Wesens gestülpt und schloß darunter hermetisch ab. Schläuche und Geräte zur Luftzufuhr waren nicht zu erkennen. Offenbar rang der Tolkander darunter nach Atem.
    Atlan schoß mit dem Paralysator. Es wäre zwecklos gewesen, jetzt noch einmal an die Vernunft Ychandors zu appellieren.
    Er mußte den Finger sekundenlang auf dem Auslöser halten. Der Strahl hüllte den Chaeroder ein, aber Ychandor schien gegen die Lähmwirkung immun zu sein.
    Wie in Zeitlupe näherte sich seine Hand dem grünen Knopf. Atlan verzweifelte fast. Er winkte mit

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