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1841 - Jagd auf Ychandor

Titel: 1841 - Jagd auf Ychandor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatte. „Bei jeder einzelnen Ortung wurden mehr oder weniger starke Verzerrungen des Hyperspektrums angemessen.
    Vermutungen gehen dahin, daß dies mit der Zahl der getöteten Intelligenzwesen zu tun haben könne. Dazu später vielleicht mehr. Tatsache ist nun, daß die Verzerrungen in zwei Phasen unterteilt waren. Die erste Verzerrungswelle bezeichnen wir intern als Saug-Phase, weil sie Merkmale einer Implosion im jeweiligen Planetenbereich aufwies. Die zweite nennen wir die Kaskaden-Phase, weil sich die fünfdimensionalen Verzerrungen explosionsartig vom Planeten fortpflanzten und allmählich verebbten. Die angemessenen Todeswelten zeigten fortan nur noch ein ganz normales Hyperspektrum."
    „Moment", sagte Velito Karemus, der Chef des Medocenters auf der RICO. „Für Laien bitte etwas langsamer, geschätzter Ambras. Wenn ich das richtig verstehe, implodierte zuerst etwas auf den betroffenen Welten, und zwar etwas Fünfdimensionales. Es brach zusammen."
    „Zusammenstürzen wäre der bessere Ausdruck", belehrte ihn Ambras.
    „Um sich dann explosionsartig wieder auszubreiten?"
    „Richtig. Etwas stürzte auf den jeweiligen Planeten ineinander, kontrahierte, zog sich also blitzschnell zusammen, und wurde dann in einer Art psionischen Explosion wieder freigegeben. Soweit sind wir nun mit unseren Erkenntnissen."
    Atlan verzog keine Miene. Bei ihm zuckten nur ganz leicht die Mundwinkel. Wer ihn kannte, der wußte dies zu deuten.
    „Daß das gesamte Hyperphänomen Merkmale jener Meganon-Welle aufweist, die der Resonator im letzten Oktober aus dem Solsystem auffing und was uns auf Trokan aufmerksam machte, ist inzwischen ebenfalls bereits bekannt", fügte Ambras hinzu.
    „Ja", sagte Gerine. „Und daß die Verzerrungen vors Planeten Orgom besonders stark waren und wir genau deshalb jetzt hier sind. Atlan hatte seine Gründe, als er die Erste Terranerin darum bat, ausgerechnet auf Orgom an den Untersuchungen teilnehmen zu dürfen."
    „So wie sie ihre Gründe hatte, seiner Bitte stattzugeben, vielleicht nicht ihr schlechtester Entschluß", erging sich Ambras in weiteren Andeutungen.
    Etwas zieht sich zusammen, und etwas dehnt sich blitzschnell aus und verschwindet, sendete Atlans Extrasinn. Um nicht zu sagen, es flieht. Was machst du daraus, Arkonide?
    Bevor Atlan Ambras eine Frage stellen konnte, meldete Sevia, daß sie Funkkontakt mit der 4 CHARITY habe.
     
    *
     
    Arfe Loidan, die Xenomedizinerin, hielt sich ebenfalls an Bord der RICO auf - per Transmitter hätte sie in Minutenschnelle in jedes andere Segment „wandern" können. Die in die Jahre gekommene, inzwischen recht zierlich gewordene Wissenschaftlerin kannte Dr. Thekla Arison von früheren Anlässen her.
    Beide mit einer gehörigen Portion schwarzem Humor ausgestattet, verstanden sich gut. Es war daher für Arfe kein großes Problem, den Kontakt herzustellen. Nach zehn Minuten wußte sie, was sie wissen mußte, um sich mit dem ersten RICO-Kommando nach Orgom zu begeben, während die GILGAMESCH auf der Bahn des vierten Planeten zum relativen Stillstand gekommen war.
    Arfe Loidan flog mit einer Korvette hinunter nach Orgomona. Die RICO blieb diesmal im Gesamtverbund der GILGAMESCH, mit Atlan an Bord. Der Arkonide stand in ständiger Funkverbindung mit Arfe. Was sie erfuhr, bekam er mit.
    Arfe traf Thekla und einige ihr ebenfalls bekannte Wissenschaftler in einem der Zelte, die auf freigeräumtem Gelände errichtet worden waren. Männer und Frauen in Spezialkleidung waren dabei, weitere freie Flächen zu schaffen, indem sie die Leichen auf große Antigravplatten luden, wenn möglich identifizierten, zählten und zum ersten der in den Boden Bestrahlten Massengräber brachten, außerhalb der City.
    „Es gibt nur diesen Weg", sagte Thekla statt einer Begrüßung, als erahne sie Arfes Gedanken. „Die Massengräber sind grausam, genauso sinnlos wie der Tod dieser Menschen. Aber wir können keine hunderttausend und mehr Opfer konservieren, bis jedes einzelne sein Grab bekommt. Ich brauche dir nichts über die Seuchengefahr zu erzählen." Sie lachte rauh. „Vor allem auf einem Planeten wie diesem hier."
    „Nein", sagte Arfe. „Das brauchst du allerdings nicht. Trotzdem schaudert es mich bei dem Anblick."
    Sie hielt Chevy, der wieder auf Theklas linker Schulter saß, einen Finger hin, und das äffchenähnliche Tier umschloß ihn mit einer der Hände. „Hallo, Kleiner!"
    „Hallo, Kleiner!" wiederholte er ihre Worte und kicherte albern. Er war ein Meister der

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