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1845 - Der Weise von Sargasso

1845 - Der Weise von Sargasso

Titel: 1845 - Der Weise von Sargasso Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sie nicht kenne.«
    Er nickte. »Aber meine Eltern sind weg. Verschwunden. Einfach so. Oder nicht einfach so. Ich habe keine Ahnung.«
    »Klar, Johnny, das verstehe ich. Aber ich will dir nichts, wenn ich dich jetzt frage, ob du nicht ein wenig überreagierst.«
    »Warum denn?«
    »Nun ja, können deine Eltern nicht mal kurz weggefahren sein? Nach London hinein. In die City, um zu shoppen.«
    »Klar, John, das könnten sie. Aber das haben sie nicht getan.«
    »Da bist du dir sicher?«
    Er nickte. »Wenn es so gewesen wäre, John, dann hätten sie mir Bescheid gesagt.«
    Ich sah ihn scharf an. »Und das ist sicher?«
    »Supersicher. Oder sie hätten eine Nachricht hinterlassen. Das wäre es auch gewesen. So aber habe ich nichts vorgefunden, gar nichts. Aber die beiden sind weg. Spurlos. Die haben auch nichts mitgenommen. Keine Brieftasche, keine Geldbörse, keinen Mantel, kein Auto. Einfach nichts. Sie sind so verschwunden. Ich habe nichts zu hören bekommen. Auch keine akustische Nachricht. Ich stehe vor einem Rätsel, John, und ich weiß mir keinen Rat mehr. Da ich nicht glaube, dass sie sich einfach so aus dem Staub gemacht haben, muss ich davon ausgehen, dass sie das Haus nicht freiwillig verlassen haben und geholt worden sind.«
    »Von wem?«
    »Keine Ahnung, John.«
    »Hast du denn einen Verdacht?«
    Er fing an zu lachen. »Bitte, so sollten wir nicht reden. Frage mich auch nicht nach irgendwelchen Feinden. Du weißt selbst, dass wir genug davon haben.«
    »Schon gut, Johnny. In der letzten Zeit haben wir uns wenig gesehen. Ist dir aufgefallen, dass sich dein Vater wieder jemanden zum Feind gemacht hat, der jetzt zuschlug?«
    »Ach, das weiß ich nicht. Ich jedenfalls habe nichts davon bemerkt.«
    »Hat er denn mit dir darüber gesprochen?«
    »Auch nicht.«
    »Dann sind die Tage also normal verlaufen.«
    »Ja, und die Nächte auch.«
    »Dann haben wir also keine Spur«, stellte ich fest.
    »So sieht es aus.« Johnny zuckte mit den Schultern »Was auch nicht so richtig zutrifft.«
    »Aha. Dann gibt es eine Spur?«
    »Nein, nicht wirklich. Das kann auch alles Einbildung gewesen sein, denke ich.«
    »Rück trotzdem raus damit.«
    »Ich habe zuerst im Haus nach einer Nachricht gesucht und keine gefunden. Nicht den kleinsten Hinweis. Danach bin ich ziemlich frustriert in den Garten gegangen und habe dort gesucht. Quatsch, nicht? Aber was tut man nicht alles in seiner Panik.«
    »Und weiter?«
    »Man hat mich gesehen. Und zwar eine Nachbarin. Sie war auch im Garten und hat mich gefragt, was denn vor einigen Stunden in unserem Haus los gewesen war.«
    »Und was war los?«
    »Weiß ich doch nicht, John. Ich war nicht da, verflucht noch mal.«
    »Okay. Aber hat die Nachbarin denn was gesehen?«
    »Das hat sie. Sonst hätte sie ja nicht gefragt. Sie hat in unserem Haus ein blaues Licht gesehen. Es soll sehr intensiv gewesen sein, sodass sie es sogar auf eine bestimmte Entfernung hin sah.«
    »Ach? Und wo hat sie das gesehen?«
    »Überall.«
    »In jedem Zimmer also?«
    Johnny nickte. »Das nehme ich an.«
    Ich sagte erst mal kein Wort und fing an, nachzudenken. Wer so etwas behauptete, der hatte sich bestimmt nicht geirrt.
    »Hat diese Nachbarin noch etwas gesagt?«
    »Ähm – was denn?«
    »Na, irgendwelche Einzelheiten, die uns weiterhelfen?«
    »Nein, das hat sie nicht.« Johnny blies die Luft aus. »Sie hat auch nicht mit meinen Eltern gesprochen. Du kannst es drehen und wenden wie du willst, John, ich bin da überfragt. Ich weiß von nichts. Wäre die Frau mal neugieriger gewesen und hätte geschellt. So aber tappen wir im Dunkeln.«
    Da hatte er recht. Aber was konnten wir tun? Nichts. Es gab keine Spur, der wir hätten nachgehen können. Wir mussten passen.
    Nun gibt es genügend Trostsätze, die ich hätte sagen können. Bei jedem anderen hätte ich das auch getan, bei Johnny nicht. Ich wusste nicht, womit ich ihn hätte trösten können. Was ich sagte, war sicherlich verkehrt, da musste ich passen.
    Auch ich schaute in den Garten und ließ meinen Gedanken freien Lauf. Etwas kam mir schon in den Sinn, aber ich wusste nicht, ob Johnny eine Antwort kannte.
    »Hör mal zu, mir ist da etwas eingefallen.«
    »Und was?«
    »Nichts Besonderes, nur der übliche Polizeikrimskrams. Hat dein Vater oder hat auch deine Mutter in der letzten Zeit etwas erlebt, das darin enden kann, was jetzt geschehen ist?«
    »Weiß ich nicht. Ich stehe vor einem Rätsel, John.«
    Das stand ich auch. Aber ich verspürte den Willen, es zu

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