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1845 - Der Weise von Sargasso

1845 - Der Weise von Sargasso

Titel: 1845 - Der Weise von Sargasso Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Quelle. Das Licht.«
    »Das wo ist?«
    »Hier«, erklärte der Spanier und lächelte. »Ja, ich war so frei und habe die Quelle mitgebracht.«
    »Wie das?«
    Esteban deutete auf seine Tasche. »Darin befindet es sich.«
    »Sie meinen den Tod?«
    Der Spanier fing an zu lachen. »Nun ja, sehen wir das mal nicht so eng.«
    »Wieso?«
    »Der Begriff Tod ist wohl etwas übertrieben. Ich habe ihn benutzt, um Sie zu locken.«
    »Das ist Ihnen auch gelungen.«
    »Ja, Pardon, aber so ganz falsch ist es auch nicht. Da trifft schon was zu.«
    Bill nickte. »Das sich in Ihrer Tasche befindet, nehme ich an?«
    »So ist es.«
    »Dann holen Sie es hervor.«
    »Ja, natürlich. Ich kann mir denken, dass Sie gespannt sind, und ich will Sie auch nicht länger auf die Folter spannen, Bill.«
    »Danke.«
    Carlos Esteban bückte sich und stellte die Reisetasche so hin, dass er den Reißverschluss bequem aufziehen konnte, was er auch tat.
    Bill gelangte ebenfalls ein Blick in die Tasche. Viel sah er nicht, aber sein Besucher war dabei, einen Kasten aus der Tasche zu holen. Er war aus Holz und glich einer Reiseapotheke.
    »Das ist es!«, sagte der Spanier.
    Bills Frage klang spöttisch. »Ist das der Tod?«
    »Warten Sie ab.«
    Noch war der kleine Kasten oder die kleine Truhe geschlossen, aber das änderte sich, denn er fing damit an, den Deckel des Kastens in die Höhe zu heben.
    Bill Conolly sagte kein Wort mehr. Er war angespannt. Er schaute zu. Durch seinen Kopf rasten viele Gedanken, ohne an dem richtigen hängen zu bleiben.
    Jetzt war der Deckel offen. Mit beiden Händen griff der Spanier in den kleinen Kasten. Er kicherte dabei, was Bill sehr wohl hörte, aber nichts darum gab.
    Und dann war der Gegenstand frei.
    Es war eine Kugel. Bill schluckte. Er wollte etwas sagen, aber ihm hatte es die Sprache verschlagen, was bei ihm auch nicht oft der Fall war. Er sah diese Kugel, die in einem kleinen Holzbett stand, und er stellte fest, dass sie nicht durchsichtig war. Sie war gefüllt, und das Zeug sah aus wie ein dicker Nebel.
    »Das ist es«, sagte der Besucher.
    »Ähm – der Tod?«
    »Wenn Sie so wollen, schon. Ich habe es Ihnen nur so gesagt, das will ich noch mal betonen. Ich drücke es mal anders aus und sage: Diese Kugel ist der Schlüssel.«
    »Zu was?«
    »Zu einem alten Geheimnis.«
    Bill nickte. »Verstehe. Zu dem Weisen von Sargasso. Auch nicht schlecht, sage ich mal.«
    »Ja, das können Sie so sehen. Nur ist diese Kugel viel wert. Ich würde sogar sagen, man kann sie mit Geld gar nicht bezahlen, was eigentlich auf dieser Welt mehr als selten ist, wo sich doch alles ums Geld dreht.«
    »Okay, das habe ich verstanden. Lassen Sie die Philosophie bitte weg. Werden Sie konkret.«
    »Keine Sorge, das hatte ich auch vor. Es geht einzig und allein um die Kugel. Ihretwegen bin ich hier. Das müssen Sie mir glauben. Es macht mir Spaß.« Er lachte.
    »Mir nicht«, erklärte Bill. »Es sei denn, Sie kommen endlich mal zur Sache.«
    »Gut. Sie haben mich überzeugt.« Er nickte. »Ich vergaß, dass ich nicht mehr in Spanien bin. Dort läuft alles etwas langsamer ab. Aber ich will mich nicht beschweren und Sie aufklären, was es mit diesem Tod, der im Prinzip keiner ist, auf sich hat.« Esteban legte eine Hand auf die Kugel. »Sie ist alles. Das Alpha und auch das Omega. Der Beginn und ebenfalls das Ende. Man kann sie als einen Gott bezeichnen und …«
    Das gefiel dem Reporter nicht. »Lassen Sie mal die Kirche im Dorf, mein Freund.«
    »Aber es ist so.«
    »Dann vergleichen Sie ihn mit dem Tod, daran habe ich mich ja schon gewöhnt.«
    »Klar.« Carlos Esteban lächelte. Doch es war ein Lächeln, das seine Augen nicht erreichte, was auch Bill Conolly sah. Es gefiel ihm nicht. Sein Misstrauen gegen diesen Mann wurde immer stärker. Er gab Sheila recht, die misstrauisch gewesen war.
    Ja, er hatte kurz an seine Frau gedacht. Ob sie auch an ihren Mann gedacht hatte, konnte er nicht sagen. Aber es wurde die Tür geöffnet, und plötzlich stand Sheila im Raum, die erst mal nichts sagte und dann dem Spanier zunickte.
    »Sind Sie der Mann, der den Tod mitbringen wollte?«
    »Nun ja, nicht direkt den Tod. Da habe ich wohl ein wenig übertrieben, denke ich.«
    »Also nicht?«
    »So ist es.«
    »Warum erzählen Sie dann so einen Mist?«
    »Pardon, aber ich wollte mich wohl ein wenig interessanter machen.« Er war bei Sheilas Eintreten aufgestanden. Jetzt deutete er eine Verbeugung an.
    »Setzen Sie sich ruhig wieder. Ich bin nicht die Queen.«

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