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1845 - Der Weise von Sargasso

1845 - Der Weise von Sargasso

Titel: 1845 - Der Weise von Sargasso Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sein. Und deshalb sind wir hier.«
    Der Weise sprang auf. »Ihr wollt mich aus dem Weg haben? Ihr wollt mich nicht mehr?«
    »So ist es.«
    »Aber du bist auch da.«
    »Ja, ich weiß, ich bin da. Ich habe andere Aufgaben übernommen. Für dich ist kein Platz in dieser Welt. Und du weißt selbst, dass du nur lebst, weil eine bestimmte Magie noch nicht gestorben ist. Aber du sollst nicht weiterleben. Deine Zeit ist vorbei, ebenso wie Atlantis vorbei ist.«
    Der Weise schüttelte den Kopf. »Nicht alle sind mit dem Untergang verschwunden. Ich will es auch nicht. Ich habe mich und meine Macht gerettet.«
    »Das stimmt.«
    »Deshalb kann ich auch weiterhin existieren.«
    »Du bist längst Vergangenheit.«
    »Ja, aber …«
    »Kein Aber mehr. Bill!«
    »Was ist?«
    »Gib mir die Kugel!«, verlangte Myxin.
    »Gut. Ich weiß aber nicht …«
    Ein heftiger Schrei unterbrach ihn. Ausgestoßen hatte ihn der Weise. Er schüttelte wütend den Kopf, denn er sah, dass ihm sein letzter Trumpf entrissen werden sollte.
    Alles erstarrte, ich inbegriffen. Es gab nur eine Person, auf die wir schauten.
    War der Weise von Sargasso stets souverän gewesen, so war das vorbei. Man konnte vom Ausdruck der reinen Angst sprechen, der sich in seinem Gesicht ausgebreitet hatte. Er brauchte seine Kugel. Darin hatte er das Licht gefangen, ohne das er nicht existieren konnte. Und deshalb war es für ihn schlimm, dass jemand anderer diese Kugel in der Hand hielt.
    »Gib sie her!«, schrie er. »Sie gehört mir! Keiner sonst darf sie haben!« Er bewegte sich, um Bill zu erreichen. Über den Tisch konnte er nicht greifen, der war zu breit, und so musste er ihn erst umrunden. Das kostete Zeit.
    »Was soll ich tun?«, rief Bill.
    Da meldete sich Myxin, der noch immer in meiner Nähe stand. »Ich will sie haben.«
    Der Weise hatte Bill Conolly fast erreicht, als der die Kugel quer über den Tisch zu Myxin hin warf. Der streckte seine kurzen Arme aus und fing sie geschickt auf.
    Erneut schrie der Weise. Er machte eine schon lächerliche Figur, als er jetzt die Richtung wechselte, um auf Myxin zuzustürmen.
    Der kleine Magier hielt die Arme in die Höhe gestreckt, als wollte er sagen: Hol dir die Kugel doch.
    Und davon ließ sich der Alte nicht abhalten. Ob er seinen Spaß dabei hatte, wusste ich nicht, jedenfalls war er recht schnell, und er schwankte dabei von einer Seite zur anderen.
    »Du bist ein Relikt, das nicht in diese Zeit passt!«, rief Myxin ihm zu.
    »Aber ich will …«
    »Nein!« Es war das letzte Wort des kleinen Magiers, denn plötzlich ließ er die Kugel los.
    Sie fiel. Begleitet von den Schreien des Weisen.
    Dann prallte sie auf.
    Von nun an wurde alles anders …
    ***
    Die Kugel zersplitterte in zahlreiche Teile. Scherbenstücke flogen hin und her. Und genau dort, wo die Kugel aufgetroffen war, breitete sich das Licht aus. Es floss über den Boden wie Wasser, und dabei verlor es an Kraft.
    Der Weise von Sargasso sprang mitten in das Licht hinein. Er heulte und schrie, er schüttelte den Kopf, dann den gesamten Körper, und wir wurden Zeuge von etwas Unheimlichem.
    Die Gestalt begann zu zittern, dann wurde sie schwach und schwächer. Sogar durchsichtig, und einen Moment später war der Weise von Sargasso verschwunden. Ob für immer, das wussten wir nicht.
    Aber das war erst der Anfang. Nicht nur der Weise war vergangen, jetzt waren wir an der Reihe. Noch waren Reste des Lichts vorhanden, und die sorgten dafür, dass sich die Zerstörung fortsetzte. Um uns herum löste sich die Welt auf, und wenn das so weiterging, konnte es gefährlich für uns werden.
    Myxin schrie uns zu, dass wir in seine Nähe kommen sollten. Ich lief. Bill zerrte seine Frau mit, die erst allmählich aus ihrem Zustand erwachte.
    Dann waren wir bei Myxin, der die Verbindung zwischen uns vollständig machte, indem er uns anfasste.
    Danach geschah es.
    Wieder verlor ich den Boden unter den Füßen und sackte in eine endlose Tiefe.
    Ob ich geschrien hatte?
    Ich wusste es nicht. Jedenfalls war ich der Welt des Weisen entkommen, und darüber konnte ich mich nur freuen. Und das zusammen mit den beiden Conollys, die froh waren, ihren Sohn in die Arme schließen zu können.
    Hätte Johnny nicht so aufgepasst, es hätte alles auch anders kommen können …
    ***
    ENDE

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