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1847 - Schiff der verlorenen Seelen

1847 - Schiff der verlorenen Seelen

Titel: 1847 - Schiff der verlorenen Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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So weit kommt es noch …«
    »Ich warne euch. Verschwindet lieber. Ich habe hier zu tun, und ich möchte nicht sauer werden.«
    »Oh, hör dir das an. Die stellt noch Forderungen, die kleine Nutte.«
    »Nicht mit uns.«
    »Genau.«
    Es war Rory, der einen Schritt vorging. Sein Kumpan folgte ihm. Er wollte ihm in nichts nachstehen. Beide hielten ihr Messer in der Hand, und die Spitzen zeigten auf Larissa.
    Und dann passierte etwas, womit keiner der beiden Typen gerechnet hatte. Die Frau selbst ging ebenfalls einen Schritt vor, dann noch einen, und den brachte sie sehr schnell hinter sich.
    Die Kerle waren so überrascht, dass sie die Messer nicht schnell genug zurückziehen konnten. Die Frau war schon zu nahe bei ihnen.
    Die Messer stießen zu.
    Die Klingen bohrten sich in ihren Körper. Es war kein Schrei zu hören, als die Frau wieder zurück ging, aber sie hatte sich verändert, denn aus ihrem Körper ragten die beiden Messergriffe …
    ***
    Sie musste fallen. Sie konnte nicht länger auf den Beinen bleiben. So etwas konnte kein Mensch überleben.
    Aber die Frau bewegte nur ihren Kopf und schaute an ihrem Körper hinab. Sie sah die beiden Griffe und fasste sie an. Es sah so aus, als wollte sie die Waffen wieder aus ihrem Körper hervorziehen, aber das tat sie nicht. Sie blieb stehen, und dann starrte sie den beiden in die Gesichter.
    Rory bewegte seine Lippen, doch er war nicht in der Lage, auch nur ein Wort zu sagen. Er schluckte, er atmete durch die Nase und stöhnte mit geschlossenem Mund.
    Sein Kumpan war blass geworden. Im Lampenlicht wirkte er wie eine Leiche.
    »Warum bricht sie nicht zusammen, Rory?«
    »Keine Ahnung.«
    »Aber in ihr stecken doch die Messer.«
    »Ich weiß.«
    »Sie muss tot sein. Und das ist ihre Schuld, die ist in unsere Messer hineingelaufen …«
    »Ich bin schon tot …«
    »Wie?«, keuchte Rory.
    »Ja, ich bin schon tot.«
    »Aber du lebst doch!« Rory konnte es nicht fassen. Er schüttelte einige Male den Kopf.
    »Ja, ich lebe, aber ich bin tot. Und ich hatte euch gewarnt. Ihr hättet längst weg sein können. Das habt ihr nicht getan, und das ist euer Pech, kann ich nur immer wieder sagen. Es ist zu spät.«
    »Wieso?«
    »Ich habe Hunger bekommen.«
    Rory hatte das Gefühl, einen elektrischen Schlag erhalten zu haben. »Hunger?«, keuchte er, »was heißt hier Hunger? Was soll das überhaupt?«
    »Hunger auf euch.«
    »Wie – wie …?« Rory verstand nichts. Sein Gesicht hatte einen dümmlichen Ausdruck angenommen.
    »Ja, auf euch. Ich liebe Menschenfleisch. Ich liebe Leichen. Ich bin eine Kannibalin. Ist das jetzt klar?«
    Rory sagte nichts. Und sein Kumpan hielt erst recht den Mund. Sie waren beide überfragt und kamen nicht mehr mit. Das war auch nichts zum Lachen, denn nun schauten sie zu, wie die Frau die beiden Messer aus ihrem Leib zog. Dabei löste sich eine unsichtbare Wolke von ihrem Körper, die auf sie zu glitt.
    Ihnen wurde beinahe übel, so sehr stank die Wolke, aber das war erst der Anfang. Das grausame Ende sollte noch folgen. Die Frau im Lackmantel stand noch immer recht nahe vor den beiden Typen. Und so nahe waren auch die Messer.
    Larissa bewegte nicht beide Klingen zugleich. Die erste rammte sie wuchtig in die Kehle des etwas kleineren Räubers. Der konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten. Aus der Kehle quoll das hellrote Blut, das auch Rory sah. Er musste einfach schauen, es war für ihn wie ein Zwang, und dann sah er seinen Freund zusammenbrechen.
    Er aber lebte.
    Er fuhr herum – und genau in die Klinge hinein, denn das zweite Messer war für ihn gedacht.
    Auch jetzt war kein Laut zu hören. Rory wankte zurück und breitete die Arme aus, als suchte er nach einer Stütze.
    Die fand er nicht. Ihm blieb nur der Griff ins Leere, und der sorgte dafür, dass er zur Seite kippte und auf dem Boden landete. Auch Rory blutete aus, und sein Freund bekam noch etwas zu sehen.
    Die unbekannte Frau stand neben ihm und schaute auf ihn herab. Für ihn war sie zu einem Monster geworden.
    Die Mörderin umleckte ihre Lippen.
    Mehr sah er nicht. Da war plötzlich die große Dunkelheit da, zusammen mit einem irrsinnigen Schmerz, der seine Brust zu zerreißen drohte. Und zwei Sekunden später war alles vorbei. Die Schatten des Todes hatten ihm den Blick genommen. Da lebte der junge Mann nicht mehr.
    Larissa lachte heiser. Und sie konnte behaupten, dass sie mit sich sehr zufrieden war. Aber nicht mit der Lage der beiden Leichen. Sie waren zu schnell zu entdecken. Das

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