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1848 - Wir jagten die rote Hexe

1848 - Wir jagten die rote Hexe

Titel: 1848 - Wir jagten die rote Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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beendet hatte.
    »Das ist Pech auf der ganzen Linie. Ich hätte nie gedacht, dass der Fall uns so aus der Hand genommen würde. Wir stehen wieder am Beginn. Oder?«
    »Du sagst es, Suko.«
    »Und jetzt?«
    »Wissen wir nicht mal, wo sich Larissa aufhält. Gerochen habe ich nichts.«
    »Es gibt nicht nur sie«, sagte Jane. »Wir haben es noch mit einer zweiten Feindin zu tun, wobei wir nicht sicher sein können, um wen es sich dabei handelt.«
    »Sie wollte dich killen?«
    »Jaaa …«
    Die letzte Aussage war so gedehnt über Janes Lippen gedrungen, dass ich mich fragte, über was oder wen sie nachdachte. Und diese Frage stellte ich ihr auch laut.
    Sie winkte ab. »Das ist nicht wichtig.«
    »Doch, für mich schon, ich kenne dich doch. Irgendwas hat dich gestört oder ist dir komisch vorgekommen. Ich denke, dass ich mich nicht geirrt habe.«
    Wir stiegen noch nicht ein. Über das Dach des VWs schauten wir uns an. Jane nahm sich noch ein wenig Zeit, um nachzudenken, dann nickte sie mir zu.
    »Aha«, sagte ich.
    »John, du hast recht.«
    »Das ist mir zu allgemein.«
    »Ich weiß. Ich will dir auch nur sagen, dass ich nicht gegen dich bin, John.«
    »Super.«
    Die Detektivin starrte mich an und schnaufte durch die Nasenlöcher. »Es ist da etwas gewesen, was mich stutzig gemacht hat. Ich hatte es vergessen, aber jetzt fällt es mir wieder ein.«
    »Super.«
    Jane schaute mich an. »Du kannst mich für verrückt halten, aber als mich diese Person angriff, da hatte ich für einige Augenblicke das Gefühl, dass es zwischen ihr und mir so etwas wie einen gemeinsamen Faden gibt. Oder ein dünnes Band.«
    »Oha. Und weiter? Kannst du dir vorstellen, was das bedeutet? Sag es mir.«
    »Dass es eine Gemeinsamkeit zwischen uns gibt. Eine Gemeinsamkeit, obwohl ich die Person gar nicht kenne.«
    »Welche?«
    Jetzt sagte sie erst mal nichts, sondern schaute mich nur an. Dann fragte sie: »Du weißt, wer ich bin?«
    »Ja, Jane Collins.«
    »Ach, hör auf mit den Spielchen. Das meine ich nicht so. Du weißt genau, worauf ich hinaus will.«
    »Dann geht es um deine Vergangenheit?«
    »Ja, die meine ich.«
    »Und?« Ich ahnte einiges, aber ich wollte es vor ihr selbst hören. Jane tat mir auch den Gefallen.
    »Etwas kam mir bekannt vor.«
    »Ach – wie bekannt?«
    »Ja, du wirst es kaum glauben, aber du weißt, was tief in meinem Innern vorhanden ist.«
    »Klar. Das permanente Dasein als Hexe. Dieses Etwas an Hexe, das nicht ganz verschwunden ist. Und weiter?«
    »Es liegt auf der Hand, John. Ich habe gespürt, dass meine Angreiferin eine Hexe ist. Möglicherweise hat auch sie mitbekommen, dass etwas von dem Hexendasein noch in mir steckt. Rechnen muss man mit allem.«
    »Gut. Und was bedeutet das genau?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich habe noch keine Ahnung. Aber ich gehe mal davon aus, dass sie eine Hexe ist.«
    »Okay, das streite ich nicht ab. Aber was hat sie dann mit Larissa, dem weiblichen Ghoul, zu tun? Wie passt das beides zusammen? Hast du dir darüber auch schon Gedanken gemacht?«
    »Nein, habe ich nicht. Mache ich auch nicht. Mir fehlt die Fantasie, um das alles in die Reihe zu bekommen.«
    »Okay, das begreife ich. Aber es muss doch eine Verbindung zwischen der Hexe und dem Ghoul geben.«
    »Das glaube ich auch.«
    »Und weiter?«
    Jane verzog den Mund. »Ich kann es dir nicht sagen. Ich bin jedoch überzeugt, dass ich mich nicht geirrt habe. Es war da etwas vorhanden, und es kann sein, dass dies auch die andere Seite weiß.«
    »Was bedeutet das?«
    »John, ich glaube fest daran, dass das nicht das Ende war. Da kommt noch was ganz Dickes auf uns zu.«
    »Das kann sein.«
    »Und ich weiß auch, dass ich mitmischen werde.«
    Ich sagte nichts und hob als Antwort nur die Schultern. Diese Geste bedeutete keine Resignation. Ich würde weitermachen, das stand fest. Möglicherweise jetzt auf einer anderen Schiene. Und wenn Jane Collins mit von der Partie war, dann hatte ich jemanden, auf den ich mich voll verlassen konnte.
    Einen weiblichen Ghoul hatten wir jagen wollen. Angekommen waren wir bei einer Hexe, aber ich hoffte, dass sie uns den Weg zu der Leichenfresserin zeigte.
    Mit dem Gedanken stieg ich bei Jane Collins ein und ließ mich von ihr fahren, was auch wieder gut tat, denn so konnte ich meinen Gedanken nachhängen …
    ***
    Jane Collins hatte ihren Freund John Sinclair bei einer U-Bahn-Station abgesetzt und war nach Mayfair gefahren, wo sie in einem Haus lebte, das ihr Sarah Goldwyn, die verstorbene

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