Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1848 - Wir jagten die rote Hexe

1848 - Wir jagten die rote Hexe

Titel: 1848 - Wir jagten die rote Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Vorbesitzerin, überlassen hatte. Es war ein altes Haus mit einem Vorgarten, der selbst jetzt, im Spätherbst, noch sehr gepflegt aussah. Darauf legte Jane Collins großen Wert. Wer an ihrem Haus vorbei ging, der sollte kein schlechtes Bild bekommen.
    Der Parkplatz draußen war noch frei. Jane stellte ihren Wagen zwischen den Bäumen ab. Beim Aussteigen warf sie einen Blick zum Himmel. In den letzten Tagen war es warm wie im Sommer gewesen.
    Sie schlug die Wagentür zu. Der Wind war nicht unbedingt kräftig und doch schaffte er es, Blätter von den Zweigen zu reißen. So sanken sie langsam zu Boden, und das in Intervallen. Der Teppich auf dem Gehsteig wurde immer dichter.
    Jane gähnte, als sie den Schlüssel hervorholte und auf die Haustür zuschritt. Sie dachte daran, dass sie sich zuerst einen starken Kaffee kochen würde, dann war sie gespannt, wie sich der Fall entwickelte. Sie hatte bemerkt, dass mit der anderen Person etwas nicht stimmte, und jetzt fragte sie sich, ob es auch umgekehrt der Fall gewesen war. Wenn ja, dann würde die Rothaarige bestimmt alles daransetzen, um sie zu finden. Unmöglich war das nicht.
    Jane drückte die Tür hinter sich zu und betrat die Stille des Hauses. Sie kannte das. Nichts war zu hören. Höchstens mal ein Knacken, wenn das Holz alter Möbel arbeitete, die sich in dem unteren Bereich des Hauses befanden.
    Jane ging in die Küche. Sie war einer ihrer Lieblingsräume. Hier konnte sie ihren Kaffee trinken und auch durch das Fenster nach draußen schauen, wo die Natur langsam starb und ihr herbstliches Aussehen angenommen hatte.
    Jane kochte den Kaffee. Äußerlich war sie die Ruhe selbst, nur nicht in ihrem Innern. Sie spürte, dass ihr Herz schneller klopfte, und wie so oft hatte sie den Eindruck, dass sie am Beginn eines interessanten Falls stand.
    Ihre Angreiferin hatte rote Haare gehabt. Für Jane war sie so etwas wie die rote Hexe und irgendwie auch eine Schwester im Geiste.
    Die Detektivin hatte zu den Hexen ein besonderes Verhältnis. Sie stellte sich nie auf die Seite der schlechten Gestalten, das auf keinen Fall, aber sie wusste sehr genau, dass auch in ihr immer noch etwas von einer Hexe steckte, das hin und wieder zum Vorschein kam, wenn es sich dabei um besondere Ereignisse handelte. Dass es so etwas gab, darauf war Jane nicht stolz, aber sie nahm es auch diesmal hin. Später würde sie dann weitersehen.
    Einmal hatte die Rothaarige versucht, sie zu töten. Würde sie das auch ein zweites Mal tun?
    Das war jetzt die Frage, und Jane spürte, dass die Anspannung in ihr stieg. Sie wünschte sich, dass ihr Telefon einen Ton abgab und sich die andere Seite meldete.
    Das Telefon blieb still. Dafür hörte sie das Schmatzen der Kaffeemaschine. Die braune Brühe war durch, und Jane schenkte sich die erste Tasse ein.
    Diesmal hatte sie es besonders gut mit sich gemeint, denn der Kaffee war schon recht stark. Sie nahm Milch, auch Zucker und setzte sich so hin, dass sie durch das Fenster nach draußen schauen konnte, wo die Blätter gefärbt durch die Luft segelten. Es war ein Bild, das Jane erfreute, denn eigentlich liebte sie den Herbst ebenso wie den Frühling.
    Sie überlegte, wann sie mal eine Wanderung durch das Laub machen konnte. Da musste sie sich frei nehmen, aber das war alles kein Problem. Im Moment wartete sie darauf, dass sich etwas tat. Der Köder war gelegt worden, es musste einfach weitergehen, und das war auch der Fall, denn es meldete sich das Telefon.
    Sie nahm ab. Sie hörte nur ein seltsames Geräusch. Es war ein scharfes Atmen, aber keine Stimme.
    »Hallo …?«
    Keine Antwort.
    Jane verlor nicht die Geduld. »Melden Sie sich bitte.«
    Ein scharfer Atemzug war zu hören.
    »So kommen wir doch nicht weiter. Was ist los? Ich will …« Jane behielt für sich, was sie wollte, denn die Leitung war plötzlich tot. Auch sie legte den Hörer auf, aber sie war sich sicher, dass dieser Anruf kein Versehen war. Dahinter steckte mehr. Da hatte jemand herausfinden wollen, ob sie zu Hause war.
    Jane trank den Kaffee. Zwei Schlucke konnte sie in Ruhe trinken, dann meldete sich wieder das Telefon.
    Sie hob ab.
    Und diesmal meldete sich der Anrufer. Es war eine Anruferin, deren Stimme ihr Ohr erreichte.
    »Ähm, du bist Jane Collins.«
    »In der Tat. Und wer sind Sie?«
    »Das ist so eine Sache.«
    »Ein neuer Kunde?«, lachte Jane.
    »Möchtest du das?«
    »Sagen Sie, was Sie wollen.«
    »Ich denke, dass du so etwas wie eine Schwester für mich bist, oder irre ich

Weitere Kostenlose Bücher