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1848 - Zerrspiegel

Titel: 1848 - Zerrspiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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du uns alles erzählst. Als du im Inneren Kreis warst ... was hast du dort erfahren?"
    „Der Philosoph hat uns immer Anleitungen gegeben, wie zum Zusammenbau von mehreren Teilen, die richtig zusammengesucht werden müssen. Erst wenn alle Teile zusammengesetzt sind, ist das Werk vollendet.
    Daran müssen wir alle teilhaben, sonst kann es nicht gelingen."
    „Wen meinst du mit alle?"
    „Alle eben."
    „Hier auf Terra?"
    „Nein. Mehr." Anita deutete zum Himmel. „Die dort auch."
    „Das gesamte Solsystem?"
    Anita nickte.
    Atlan runzelte die Stirn, mischte sich jedoch nicht ein. Das war nichts Neues; das Kritzelsyndrom dürfte inzwischen ohnehin fast alle Planeten des Solsystems erfaßt haben.
    „Wie könnt ihr alle daran teilhaben?"
    „Wir müssen den Inneren Kreis entdecken, das Wissen des Philosophen erfahren und weitergeben an andere, die nicht kommen können. Jeder von uns muß ein bestimmtes Teil zum Werk beitragen."
    „Was bedeutet dieses Werk genau?"
    Das war die alles entscheidende Frage. Die Haltung der drei Unsterblichen war entsprechend angespannt.
    „Ich bin doch erst acht!" sagte Anita plötzlich entrüstet. „Der Philosoph kann es genau erklären, aber ich nicht!"
    „Entschuldige", bat Nadja sanft. „Kannst du das Werk mit etwas vergleichen?"
    Das Mädchen schüttelte den Kopf.
    „Es ist unvorstellbar schön, einmalig, groß. Ich hab’s schon vor mir gesehen, aber ich kann es nicht beschreiben, es geht einfach nicht. Es ist so ... wunderbar!"
    „Also, du denkst, daß es etwas Gutes ist?" fragte Mila.
    Anita starrte sie verwundert an.
    „Selbstverständlich", antwortete sie. „Der Philosoph ist sehr gut, er hat Frieden gebracht, hat mein Vater gesagt. Wir haben früher oft gestritten, aber das ist vorbei, seit wir den Philosophen gehört haben. Ich bin sehr glücklich!"
    „Möchtest du wieder in den Inneren Kreis zurück?" wollte Mila wissen.
    „Nein, ich weiß jetzt alles. Ich muß es weitergeben und Kreise darstellen, das ist meine Aufgabe. Der Philosoph vertraut mir, und ich darf ihn nicht enttäuschen. Ihr werdet doch auch hineingehen, nicht wahr?"
    Anitas Augen blickten groß und verklärt von einem zum andern. Es war unmöglich, sie behutsam in die Realität zurückzuführen; ihr kleiner Geist war vollkommen von den Einflüsterungen der fremden Geistesmacht erfüllt. Sie fühlte sich als Missionarin, als Verkünderin einer neuen Lehre; genauso wie die Erwachsenen, auch wenn sie sich noch nicht ganz so präzise ausdrücken konnte.
    Nachdem sie ihrer Ansicht nach alles gesagt hatte, verlor sie rasch das Interesse an den Aktivatorträgern.
    Leise vor sich hin singend, ging sie einfach davon.
    „Soll ich sie aufhalten?" fragte Nadja den Arkoniden.
    Atlan schüttelte den Kopf.
    „Es hat keinen Sinn. Sie würde sich nur bedroht fühlen. Ich kenne das Verhalten. Wir können nichts dagegen tun."
    „Aber die Hörigkeit gegenüber dem Philosophen erfolgte doch nicht freiwillig!"
    „Das ist es nie", sagte Atlan ruhig.
     
    *
     
    Nachdem Anita gegangen war, weckte Atlan den älteren Mann, um von ihm Genaueres zu erfahren.
    George berichtete im wesentlichen dasselbe wie das kleine Mädchen, nur weniger blumig. Doch auch seine Euphorie war ungehemmt.
    „Es ist eine Gnade, in den Inneren Kreis zu gelangen!" erzählte er. „Niemand kann sich vorstellen, was es bedeutet, direkt in den Bereich des Philosophen zu kommen. Er ist so ... gütig, seine Lehren sind so unendlich weise und harmonisch. Eine große Zukunft steht uns bevor, wenn wir ihm alle folgen!
    Glücklicherweise sind die meisten in der Lage, dieses Wissen zu erfühlen und erfahren zu können. Auch euch wird es so ergehen, wenn ihr erst lange genug hier seid. Der Philosoph weist niemanden ab, er möchte jedem helfen."
    „Kannst du uns seine Lehren näherbringen?" forderte der Arkonide ihn auf.
    „Diese Lehren muß man selbst erfahren", antwortete George.
    Es klang wie das Echo der Worte eines anderen. Auch seine Miene drückte das aus, er lächelte hingebungsvoll und in glühender Verehrung - halb verblödet.
    „Ich kann es nicht so gut in Worte fassen. Ich kann nur soviel sagen, daß der Philosoph die Güte selbst ist und uns zu absolutem Frieden verhelfen will. Es ist wichtig, die Lehren durch ihn zu erfahren, alles andere wäre nur müder Abklatsch und kann nicht diese Weisheit enthalten, die er besitzt. Ihr müßt euch dem Philosophen anschließen, das ist der einzige Weg. Unsere einzige und wahre Zukunft."
    Atlan hatte für

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