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1848 - Zerrspiegel

Titel: 1848 - Zerrspiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schaute immer wieder über die Schulter, weil sie das Gefühl hatte, sie würde beobachtet.
    Vej Ikorad hatte sie schon einmal auf ihr nervöses Verhalten angesprochen, aber sie hatte ihm nicht geantwortet. Was sollte sie ihm auch sagen? Wie sollte sie ihm erklären, daß sie die Nächte fürchtete, nicht mehr gern schlafen ging und stets das schattenverdrängende Sonnenlicht herbeisehnte?
    Er konnte es nicht verstehen, sie begriff es ja selbst nicht. Sie versuchte, sich selbst zu analysieren, der Ursache auf den Grund zu gehen. Aber sie fand keine ...
    Sie versuchte, die Alpträume zu ignorieren und so zu tun, als wäre da in Wirklichkeit gar nichts. Um so mehr wurde sie dann gequält, wenn sie schließlich doch, entkräftet und übermüdet, in den Schlaf sank. Die Träume setzten ihre eigene Geschichte fort, entwickelten immer mehr Schrecken und streckten ihre Fühler zusehends auch in das Wachen, in die heile Welt unter dem Sonnenlicht aus ...
     
    3.
     
    Der Innere Kreis Atlan konnte seine Enttäuschung nicht verhehlen. Viele Fragen, aber außer blumigen Worten keine Antworten.
    „Zumindest wissen wir jetzt, daß der Philosoph dabei ist, etwas Gewaltiges zu erschaffen"" versuchte Nadja ihn zu trösten. „Damit ahnen wir wenigstens, wo wir ansetzen müssen."
    „Die Fertigstellung dieses Bauwerks zu verhindern", äußerte der Arkonide sarkastisch. „Das ist nicht besonders viel, meint ihr nicht? Wir wissen weder, was das für ein ominöses Monument sein soll, noch wo und wie es erbaut wird - und welchen Zweck es erfüllen soll. Wir haben nicht die geringste Chance, den Menschen zu helfen. Ihr habt es selbst erlebt."
    „Der Philosoph hier auf Terra handelt bestimmt nicht als einziger so", meldete. sich Mila zu Wort. „Der Einflußbereich eines jeden Philosophen ist gewaltig, und jeder von ihnen ist vermutlich dabei, etwas zu erschaffen."
    „Ja", stimmte Atlan zu. „Möglicherweise wird dieses in sich gestülpte, nebenan liegende Monument sogar im Zusammenwirken aller 52 Philosophen erbaut - jeder trägt seinen bestimmten Teil dazu bei. Wenn meine Behauptung stimmt, dann wird das allerdings ein gigantisches Bauwerk. Im Kollektiv erfaßt der Einflußbereich der Philosophen einen Umkreis von gut und gern 5000 Lichtjahren."
    Die Schwestern starrten ihn mit erschrockenen Gesichtern an. „Das ... das sagst du so gelassen?" stieß Nadja hervor.
    „Soll ich mir dabei die Haare raufen?" gab er zurück. „Ich habe gerade das Sterben von 52 Welten miterlebt! Und nun wirken diese Menschen hier so verklärt und glücklich und halten den Philosophen für ein gutes Wesen!"
    „Wir brauchen so schnell wie möglich Antworten", unterbrach Mila. „Und die bekommen wir nur an der Quelle."
    Atlan nickte. „Die Roboter werden uns begleiten."
    Da der Tag fast vorüber war, entschlossen sie sich, erst am nächsten Morgen aufzubrechen. Die Roboter errichteten ein Lager und versorgten die drei Menschen mit Getränken und Essen, während diese sich eine Strategie überlegten.
    „Wir sollten es zu Fuß angehen, das ist am unauffälligsten", plante der Arkonide. „Wachen oder ähnliches wird es nicht geben, aber ein störender Einfluß wird den Philosophen möglicherweise vertreiben. Er darf uns nicht bemerken."
    Mila stimmte zu. „Wir müssen uns unter die Menge mischen und uns langsam dem Zentrum nähern. Wir sollten versuchen, dem Philosophen so nahe wie möglich zu kommen vielleicht sehen unsere Augen mehr, als die Technik uns übermitteln kann."
    „Und vielleicht können wir seine Struktur erfassen und durchleuchten", fügte Nadja hinzu. „Wobei ich dir nicht allzuviel Hoffnung machen will, Atlan. Bei allem, was mit den Tolkandern zusammenhing, haben wir uns bisher ziemlich die Zähne ausgebissen."
    „Du meinst den Pilzdom auf Trokan?"
    „Allerdings. Es kostet uns mehr als die übliche Energieaufwendung. Aber natürlich werden wir nichts unversucht lassen ... ich möchte dich nur vor einer Enttäuschung bewahren."
    „Unsinn", brummte er. „Selbst wenn ihr nur die Oberfläche erfassen könnt, ist das immer noch mehr, als wir bisher mit der Technik ermitteln konnten. Aber um eines möchte ich euch bitten: Sobald die Sache für euch zu anstrengend und damit gefährlich wird, brecht ihr sofort ab."
    „Das ist selbstverständlich", sagte Mila.
    „Wir haben aus den letzten Malen viel gelernt und wissen, wie wir vorgehen müssen", setzte Nadja fort „Wir müssen uns mit unserer Gabe den Gegebenheiten anpassen, so

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