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1850 - Traumtod

Titel: 1850 - Traumtod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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fünf Jahren und nach zahlreichen zurückgelegten Lichtjahren, konnte eine Generalüberholung nicht schaden.
    Im Eutitta-System angekommen, funkte Normau Snagos Werft an. Er bekam keine Antwort. Es herrschte völlige Funkstille.
    Normau flog den zweiten Planeten an und landete auf dem kleinen Raumhafen aus glasiertem Wüstensand, nahe dem Berg aus Raumschiffswracks, der Snago als Ersatzteillager diente. Auf dem Landefeld waren einige Beiboote verschiedener Herkunft und ein VESTA-Kreuzer, Snagos Privatraumer, geparkt.
    Nichts rührte sich. Nicht einmal einige der insektoiden Eingeborenen, die Snago so gerne als billige Hilfskräfte mißbrauchte, waren zu sehen. Und noch immer antwortete ihm niemand auf seine Anrufe.
    Normau stieg mit Oswald aus. In der dünnen, aber ansonsten gut verträglichen Atmosphäre benötigte Normau lediglich einen Atemfilter. Oswald garantierte ihm, daß die Atmosphäre wie ehedem bar jeglicher Krankheitserreger war.
    Zusammen mit dem Roboter schritt der Terraner auf das nahe Hauptgebäude zu, das zwischen zwei großen, häßlichen Werfthallen eingebettet war.
    Auf dem Weg dorthin stolperten sie über die Leichen zweier Eutittar. Sie maßten schon einige Zeit tot sein, denn von den Insektoiden waren nur noch die Exoskelette aus Chitin übrig. Die Haltung, die sie im Tode einnahmen, ließ darauf schließen, daß sie sich mit ihren Speeren gegenseitig aufgespießt hatten.
    - Auf den Stufen zum Eingang des Hauptgebäudes fand Normau ein menschliches Skelett. In den Büros, durch die er auf dem Weg zum Chefzimmer kam, traf Normau auf weitere Skelette. Aus der Verteilung der Knochenhaufen schien es Normau, als seien Snagos Leute während der Arbeit vom Tode überrascht worden.
    Es war eine unheimliche Situation. Normau war vorher noch nie mit etwas ähnlich Mysteriösem konfrontiert worden.
    Was war passiert?
    Oswald sprach die Vermutung aus, daß die Werft einem Überfall von Piraten zum Opfer gefallen sei.
    Dagegen sprach jedoch, daß es keinerlei Anzeichen für Plünderung gab. Piraten hätten sich zumindest Snagos VESTARaumer und die Beiboote geschnappt. Aber es fehlte offensichtlich nichts.
    Noch etwas entdeckte Normau, was nicht die Handschrift von Plünderern trug. Sämtliche Syntronanlagen waren zerstört, das gesamte Netz zusammengebrochen. Die Anlagen standen zwar unter Energie, aber sie funktionierten nicht.
    Im Chefzimmer bot sich Normau ein Bild, an das er sich fast schon gewöhnt hatte. Der Zentralsyntron war kaputt. Vor dem Panoramafenster des großen, fast luxuriös zu nennenden Büros lagen die Skelette von vier Menschen.
    Normau schauderte. Er hatte plötzlich den Wunsch, einfach davonzulaufen. Aber er hätte dennoch zu gerne erfahren, was hier vorgefallen war.
    Oswald machte ihn auf das defekte Überwachungssystem aufmerksam. Der Roboter versicherte, daß er die Aufnahmen lesen und wiedergeben könnte.
    „Okay", sagte Normau Erengast mit rauher Stimme. Ihn fröstelte vor dem Unerklärlichen. „Nimm die Datenträger an dich! Und dann nichts wie weg von hier."
    Eine Stunde später befand sich die DISSENTER Lichtjahre vom Eutitta-System entfernt. Erst als sie weit genug aus der möglichen Gefahrenzone waren, ließ Normau sich die Aufnahmen des Überwachungssystems von Oswald vorspielen.
    Die letzten Aufnahmen stammten vom 25. September 1289 NGZ, waren somit über zwei Jahre alt. Sie endeten um 21.33 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt mußte das gesamte Syntronnetz zusammengebrochen sein.
    Norman ließ die Aufnahmen um eine Stunde zurückspulen. Dann sah er die ersten Bilder. Sie waren in gesplittetem Screen aufgenommen, das heißt, es wurden mehrere Szenen von verschiedenen Orten der Werft gleichzeitig projiziert.
    In einer Szene war zu sehen, wie zwei insektoide Eingeborene nahe dem Berg aus Raumschiffswracks einander gegenüberstanden. Ihre Chitinpanzer schimmerten im Licht der Scheinwerfer bronzen. Die Eutittar waren schlank und über zweieinhalb Meter groß. Sie besaßen vier Extremitätenpaare; zwei davon benutzten sie zur Fortbewegung, die beiden anderen waren als Handlungsarme ausgebildet. Mit den beiden oberen Armen hielten sie ihre Speere - und rammten sie gleich darauf mit den Spitzen in den Boden.
    Danach traten sie unbewaffnet aufeinander zu; einer schlug jeweils mit den vier Greifwerkzeugen in einer komplizierten Abfolge auf die des anderen. Dieses Ritual dauerte zwei volle Minuten lang - es wirkte feierlich und in keiner Weise aggressiv. Dann traten sie zurück, ergriffen

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