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1856 - Shabazzas Gebote

Titel: 1856 - Shabazzas Gebote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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registrierte Chlock, daß es sich um eine untergeordnete Einheit handelte, die für den Fortgang der Demontage keinerlei Bedeutung besaß.
    Entschlossen schaltete er sie ab, gerade rechtzeitig genug, bevor die Automatik eine Meldung weiterleitete und Roboter erschienen, um nach dem Grund der Erschütterung zu suchen.
    Der Physander erstarrte und sah sich eine Weile außerstande, die Beobachtung der drei Wesen weiterzuführen. Zum ersten Mal seit dem Tod von Grallra betrachtete er sich aus einer Perspektive, die er als ungewöhnlich und fremdartig empfand - von außen. Sein Bewußtsein verließ den Körper nicht - und dennoch kam er sich vor, als sei er nicht mehr er selbst.
    Ahnte Ympalor das, und war das der eigentliche Grund, warum der Koordinator versucht hatte, ihn zu töten?
    Zu gern hätte Chlock mehr über seinen eigenen Körper gewußt. Hätten seine technischen Bestandteile Sicherheitssysteme enthalten, wäre es Ympalor sicher nicht schwergefallen, ihn einfach zu sprengen. Niemand hätte sich bemüßigt gefühlt, nach einem Grund dafür zu fragen.
    „Ich schütze Bund", stellte der Physander emotionslos fest. „Es ist ein Fehler, und es ist richtig. Beide Einschätzungen treffen zu."
    Er richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf den Bund. Zwei der Wesen arbeiteten an der Panzerung des dritten. Das kuppelförmige Oberteil klappte nach hinten, und dann öffnete sich die Panzerung von der ersten Einschnürung bis zu den Enden der Beine. Hervor kam ein Wesen, bei dessen Anblick Chlock einen schrillen Schrei produzierte.
    „Wer ist das?" murmelte er. „Kein Mensch, kein Terraner. Ein anderes, fremdes Wesen. Nicht aus dieser Galaxis, die ein Teil ihrer Bewohner Milchstraße nennt."
    Er befragte den Speicher, den er beim Verlassen der Kammer in das linke Bein integriert hatte.
    „Ein Wesen aus dem Volk der Kartanin", lautete die Antwort. „Es sind bisher mehrere davon ausgemacht worden, unter anderem im Humanidrom vor seiner Zerstörung und auf Lokvorth."
    Chlocks Erinnerung kehrte zurück, und der Schock über den Anblick des ganz und gar mit Pelz bedeckten Wesens wich. Dieses rührte sich nicht, und die Augen waren wie bei den Menschen geschlossen.
    Zeichen für Schlaf, Bewußtlosigkeit oder Tod, rekapitulierte der Physander.
    Die Reglosigkeit konnte auch ein Zeichen für Ehrerbietung oder Unterwerfung sein, aber da vermutete Chlock, daß er dies zu sehr durch seine eigenen Okulare betrachtete.
    „Sie ist noch immer bewußtlos", hörte er eines der beiden anderen Wesen auf interkosmo sagen. „Hilf mir, sie herauszunehmen."
    Sie bargen das Pelzwesen. Es trug eine Art geschmeidigen Überzug auf seinem Pelz. Der Sprecher des Bundes nahm sie auf die oberen Gliedmaßen und blickte auf den anderen hinab.
    „Ich bringe sie in Sicherheit", sagte er. „Sei vorsichtig, Myles! Wenn es gefährlich wird, dann verschwinde hier. Wir finden garantiert eine Möglichkeit, Dao auch ohne Schutzanzug heil nach Hause zu bringen."
    Der Galaktiker öffnete die Tür und verschwand durch den Tunnel. Chlock stellte er durch sein Tun vor eine fast unlösbare Aufgabe. Hastig bohrte der Physander ein Loch in den Schacht und schloß sich an die Systemleitungen dieser Sektion an. Er verriegelte Türen und öffnete andere. Es gelang ihm auf diese Weise, den Weg des Bundes zu steuern. Und er hielt ihn in dem Bereich, den er zu kontrollieren vermochte.
    SERUN - der Begriff für den Schutzanzug fiel ihm wieder ein. Ein vollautomatischer Panzer mit der Wirkung einer Sprengladung, die im Zweifelsfall selbst kleinere Raumschiffe zerfetzen konnte. Das war es, was er an Informationen besaß. Ob sie absolut der Wahrheit entsprachen, wußte er nicht.
    Ein Dringlichkeitssignal erreichte ihn. Der Bund hatte soeben einen Sicherheitskode entschlüsselt und schickte sich an, die Sektion zu verlassen.
    So schnell es ging, rutschte Chlock im - Schacht zurück zum nächsten Ausstieg.
     
    7.
     
    Der Terraner schwitzte. Laue Luft fächelte über sein Gesicht und trocknete es. Übergangslos fühlte er sich wohler.
    Zwei Dutzend Anschlüsse verbanden ihn mit dem leeren SERUN der Kartanin. Der Pikosyn projizierte ein Hologramm in die Luft über dem Anzug, so daß Myles die Meßwerte beständig vor Augen hatte.
    „Sechzig Prozent", flüsterte er heiser. „Es kann jeden Augenblick losgehen."
    Wenn die Schirmprojektoren im Innern des SERUNS explodierten, ging auch der mikrominiaturisierte Nuklearspeicher hoch. Daß dabei keine gefährliche Strahlung

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