Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1859 - Duell in der Traumblase

Titel: 1859 - Duell in der Traumblase Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
rief er ärgerlich. „Ich will, daß du meine Anordnungen befolgst."
    Sein Blick fiel auf den Horizont. Das dunkle Kilimandscharo-Massiv verdeckte die Hälfte des Blickfeldes. Er schätzte, daß der Vulkan und seine Gipfel achtzig Kilometer entfernt waren. Eine präzise Aussage ließ sich nicht treffen, weil er keine Meßinstrumente besaß.
    Alaska Saedelaere erinnerte sich, wie er hergekommen war.
    Mitten in der Galaxis Tolkandir hatte ein riesengroßes Wesen namens Goedda seinen Körper aufgenommen. Goedda. Vernichter von Galaxien, Große Mutter.
    Er wußte nicht sicher, worin das Geheimnis des Wesens lag. Goedda hatte die Galaxis Tolkandir zerstört, einen großen Teil allen Lebens ausradiert und dann hatte das Wesen Tolkandir verlassen.
    Saedelaere machte den Teleportersprung eher unfreiwillig mit. Er befand sich zu falschen Zeit am falschen Ort, das war alles. So kam er in diese Welt, deren Namen er nicht kannte. Er wußte lediglich, daß es sich um eine Hohlwelt handelte. Der Durchmesser des Hohlraums betrug 9000 Kilometer, wie er berechnet hatte. Die silbern verhüllte Sonne, die im Inneren stand, war mit Goedda identisch.
    Ein Teil der Landschaft imitierte täuschend ähnlich die Oberfläche des Planeten Olymp. Saedelaere hatte sich zum Ende jenes Gebietes begeben und war auf einen zweiten Landschaftsausschnitt gestoßen.
    Dieses Mal endeckte er ein Areal am Rand des ehemaligen terranischen Bundesstaates Tansania. Der Kilimandscharo am Horizont war ein sicheres Indiz.
    In ein und derselben Hohlwelt lagen demnach Abbilder von Olymp und Terra, und zwar direkt nebeneinander, durch wenige Kilometer getrennt.
    Er ging davon aus, daß Goedda mit ihm in die Milchstraße teleportiert war. Tausendmal konnte er sagen: „Es ist unmöglich"; am Ende mußte er die Tatsache akzeptieren.
    Saedelaere nahm an, daß Goedda nach Tolkandir nun die Milchstraße vernichten wollte. Die Hohlwelt, in der er sich aufhielt, stellte eine schützende Operationsbasis dar.
    Von hier würde das Verhängnis ausgehen. Er war vielleicht der einzige Mensch, der es noch verhindern konnte.
    Hätte er nur gewußt, wie er das anstellen sollte; Saedelaere besaß nicht die Möglichkeit, mit seinem Flugaggregat oder einem Raumschiff nach oben zu fliegen. Die Große Mutter abzuschießen war unmöglich. Er fand kein einziges energetisches Gerät, das in Bodennähe funktionierte.
    Aber es gab einen Hoffnungsschimmer. Oberhalb von einem Kilometer Höhe funktionierte die Energie seines Raumanzugs wieder.
    Aus diesem Grund war der Kilimandscharo sein Ziel. Wenn er nicht fliegen konnte, maßte er eben klettern. Mit über 5000 Metern Höhe bot der Vulkan die einzige Möglichkeit, auf die erforderliche Höhe zu kommen.
    In seinem Rucksack führte Saedelaere eine Thermowaffe, ein Hyperfunkgerät und ein paar kleinere Geräte mit. Wenn er Glück hatte, entdeckte er einen Ansatzpunkt, Goedda damit zu vernichten.
    Er spürte, daß ihm nicht sehr viel Zeit blieb. Die Große Mutter wuchs permanent. Sie verbarg ihren Körper in einem silbrigen Nebel, der sich am Himmel ausdehnte wie ein überdimensionaler Luftballon. Erst fünfzig Kilometer, dann sechzig - war sie erst einmal tausend Kilometer groß, hatte er verloren.
    Was unternimmt man gegen ein Geschöpf, das die Größe eines Kontinents aufweist?
    Saedelaere fand den Gedanken erheiternd. Er lachte leise. In der weiten Savannenlandschaft verlief sich der Laut. Es war das einzige Geräusch, das die umfassende Stille zerriß.
    Wem die Hohlwelt auch immer gehörte, er hatte vergessen, Lebewesen darin anzusiedeln. Es gab niemanden außer ihm und der Haut. Und Jenseitsjack, nicht zu vergessen.
    Saedelaere sah sich um,’ mit einemmal unruhig. Er befand sich im Augenblick nicht in Gefahr.
    Hinter den Sträuchern kam die Haut wieder zum Vorschein. Die zehn Minuten waren um, sie lugte vorsichtig zwischen den Zweigen hindurch. Saedelaere winkte sie heran.
    Er konnte sich denken, daß sie hungrig war. Sie verspürte eigentlich immer Hunger.
    Saedelaere streckte die Hände aus. Über die Beine, durch die Ärmelöffnungen kroch sie unter seinen Anzug.
    Was nun kam, kannte er bereits: Er hatte es hunderte Male über sich ergehen lassen. Die Haut umhüllte ihn ganz, selbst den Kopf, nur die Augen und die Nase blieben frei. Dünne Pseudopodien drängten in seine Körperöffnungen.
    Wenn er sich Mühe gab, das Gefühl zu ignorieren, spürte er nicht sehr viel. Aber dazu gehörte Willenskraft. Ein empfindlicher Mensch hätte

Weitere Kostenlose Bücher