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186 - Seelenjagd

186 - Seelenjagd

Titel: 186 - Seelenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Leidtragenden.«
    Er erreichte das Haus, in dem Wynter wohnte, und verdrängte fürs erste alle Gedanken an Neely Miles.
    Im ersten Stock fand er eine aufgebrochene Tür vor. Das war also der Grund für Pauls Erregung. Bei ihm war eingebrochen worden.
    Darüber kann man nicht am Telefon reden? dachte Hedren und berührte die halb geschlossene Tür mit der Hand. Sie bewegte sich langsam zur Seite.
    Er trat ein. »Paul?«
    Der Freund antwortete nicht.
    »Paul, bist du da?«
    Schweigen.
    Richard Hedren warf einen Blick in die Küche und begab sich anschließend ins Wohnzimmer. Pauls Geduld schien nicht ausgereicht zu haben.
    Hatte er sich zur Polizei begeben? Wieder fühlte sich Richard Hedren versetzt. Ich konnte schließlich nicht herfliegen, dachte er ärgerlich. Ich kam, so schnell es möglich war. Die paar Minuten hätte er warten können, verdammt. Ich habe auf Neely eine halbe Stunde gewartet.
    Nun, wenn er nicht gebraucht wurde, wollte er die Wohnung seines Freundes verlassen. Er hatte keine Lust, hier allein herumzusitzen, das konnte er zu Hause auch. Bequemer, in einer behaglicheren Umgebung.
    Er schickte sich an zu gehen, da vernahm er ein Geräusch, das aus dem Wohnzimmerschrank kam. Argwöhnisch kniff er die Augen zusammen. Hatte sich jemand im Schrank versteckt?
    Unschlüssig stand er da. Ging er ein Risiko ein, wenn er einen Blick in den Schrank warf? Die Neugier wurde für ihn zu einem Antrieb, den er nicht bremsen konnte.
    Er begab sich mit entschlossener Miene zum Schrank und griff nach dem Schlüssel. Wenn sich jemand da drinnen versteckt hatte, konnte nicht abgeschlossen sein.
    Das war es aber!
    Hedren konnte die Tür erst öffnen, nachdem er den Schlüssel zweimal herumgedreht hatte. Und dann erlebte er eine grauenvolle Überraschung.
    Paul fiel ihm in die Arme. Er war tot!
    ***
    Calarb hatte einen Großteil seiner Kräfte wieder, aber es war noch zu früh, an eine Auseinandersetzung mit Asmodis zu denken. Er nahm an, daß er beim Höllenfürsten in Vergessenheit geraten war.
    Um so überraschter würde Asmodis sein, wenn er ihn wiedersah, und diese Überraschung mußte Calarb nützen. Seine Attacke sollte einen völlig unvorbereiteten Höllenherrscher treffen wie ein Blitz aus heiterem Himmel.
    Doch zuvor brauchte Calarb mindestens noch eine Seele, deshalb beschloß er, sich nach einem weiteren geeigneten Opfer umzusehen…
    ***
    »Paul!« entfuhr es Richard Hedren.
    Das Blut des Freundes klebte an ihm. Er starrte fassungslos auf den Toten, den er hatte zu Boden gleiten lassen. Paul Wynter war kaum wiederzuerkennen.
    Hatten der oder die Einbrecher Paul ermordet? Wann hatte ihn Paul dann angerufen?
    Daß er mit seinen Überlegungen völlig falsch lag, erfuhr Richard Hedren im nächsten Augenblick. Da erschienen nämlich Axmarpho und Bagugor auf der Bildfläche.
    Breitbeinig bauten sie sich vor der Wohnzimmertür auf - ein unüberwindbares Hindernis, grausame Mörder. Eine Flucht durch diese Tür war unmöglich.
    »Habt ihr das getan?« fragte Hedren erschüttert »Warum habt ihr Paul umgebracht?«
    »Er hat uns enttäuscht«, antwortete Axmarpho gefühlsroh.
    »Wir haben ihm ein paar Fragen gestellt, aber er konnte sie nicht beantworten«, fügte Bagugor eisig hinzu.
    »Deshalb halten wir uns nun an dich«, erklärte Axmarpho und verzog sein Gesicht zu einem breiten Grinsen. »Es liegt in deinem Interesse, uns nicht ebenfalls zu enttäuschen.«
    Der Schock lähmte Hedren für wenige Augenblicke. Seit Thomas McCarthy freiwillig aus dem Leben geschieden war, rissen die Aufregungen nicht mehr ab.
    Hedren sagte sich, daß er fliehen müsse, bevor ihn diese Kerle in ihre Gewalt bekamen. Wenn sie ihn erst einmal gepackt hatten, war er verloren.
    Bagugor setzte sich in Bewegung. Axmarpho sicherte die Tür. Hedren machte sich nichts vor. Er wäre vielleicht an einem Rocker vorbeigekommen, aber am zweiten wäre er mit Sicherheit hängengeblieben.
    Sein Herz klopfte aufgeregt. Nervös und ängstlich sah er Bagugor an. Die Schwarzblütler verrieten ihm, wer sie waren, und daß sie Calarb suchten, weil sie ihn töten wollten.
    Calarbs Auftauchen hatte tödliche Kreise gezogen. Durch ihn hatte Richard Hedren zwei Freunde verloren: direkt Thomas McCarthy und indirekt Paul Wynter.
    »Wir werden dir dieselben Fragen wie deinem Freund stellen«, kündigte Axmarpho an.
    Hedren schwitzte. Wenn Paul die Fragen nicht beantworten konnte, würde auch er dazu nicht in der Lage sein. Das bedeutete, daß diese verfluchten

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