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1860 - Goedda

Titel: 1860 - Goedda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Regungen der verschiedenen Persönlichkeiten- traten immer mehr in den Hintergrund, bis allein Goedda dominierte. Aber die Tatsache, daß ihr Organismus aus 47 Einzelorganismen bestand, bestimmte fortan ihren Lebenszyklus.
    Goedda begann zu sehen und zu hören - und zu verstehen.
    Sie sah einen gewaltigen Raum - ihren Brutkosmos -,indem sie eingebettet war. Goedda sah sich selbst als gewaltigen Organismus, der fast den gesamten Brutkosmos füllte. Sie warum ein vielfaches größer als die größten Objekte, die in ihre Welt eindrangen und mit den von ihr produzierten Larven beladen wurden. Diese Arbeit verrichteten winzige Wesen, nur unbedeutend größer als die Vivoc, die sie verluden.
    Noch ehe Goedda die Laute verstand, die diese Winzlinge miteinander austauschten, vernahm sie deren Gedanken und lernte so zu begreifen, wer sie waren und was sie taten.
    Sie nannten sich selbst Garraner, Ayrrisaer, Van-Garan, Ornassos und Shi’Tir’Waga und verstanden sich alle zusammen als Insedder. Und Goedda war für sie die Große Mutter der Krieger.
    Die großen Objekte waren Raumschiffe, die mit der Vivoc beladen wurden und die sie dann aus dem Brutraum ins Standarduniversum brachten, zu Brutwelten, wo aus den Larven kleine Garraner, Ayrrisaer, Dunglos, Ornassos, Edeyden und Treidever schlüpften. Keine Van-Garan oder Shi’Tir’Waga. Und aus den Schlüpflingen wurden Soldaten gedrillt, die gegen die verfeindeten Krozza zu kämpfen hatten.
    Die Insedder transportierten die Vivoc in solchen Mengen ab, daß Goedda mit dem Gebären kaum nachkam.
    Zum erstenmal erfuhr Goedda, was Schmerz war. Denn ihr wurde bewußt, daß die Insedder sie ihrer Kinder beraubten und sie einem ungerechten Schicksal zuführten. Ihre Kinder, das erfuhr sie von ihrem einzigen Freund Irra’Anvete - der Stimme - ,sahen zwar den Garranern, Ayrrisaern und den vier weiteren Brudervölkern zum Verwechseln ähnlich, aber sie wurden von diesen nicht gleichberechtigt behandelt. Man gab ihnen zur besseren Abgrenzung Namen wie Physander, Gazkar und Eloundar und kommandierte sie wie Sklaven.
    Über diesen Schmerz halfen auch nicht ihres Schöpfers Irra’Anvetes beruhigende Einflüsterungen hinweg. Irra’Anvete war stets um sie, beobachtete ihre Reaktionen und testete ihre Gesundheit. Und immer hatte er schöne Worte für sie bereit.
    „Ich weiß, daß du mehr bist, als du scheinst, Goedda. Es ist mir nicht entgangen, daß du Gehirnzellen und Gangliengruppen gebildet hast und neuerdings ein feingesponnenes Netz von Nervenbahnen deinen Körper durchzieht. Das ist gut so, ich werde es für mich behalten. Du hast dich ganz prächtig entwickelt, und diese Entwicklung ist noch lange nicht zu Ende. Eines Tages wirst du zu einer mächtigen Wesenheit werden. So sehe ich es kommen, Goedda."
    Niemand fragte Goedda, ob sie das wollte, was mit ihren Kindern passierte. Keiner war da, der ihr die Möglichkeit in Aussicht gestellt hätte, ihre Kinder selbst auszubrüten. Nicht einmal Irra’Anvete hielt es für nötig, sie um ihre Meinung zu fragen und sie über ihre Kinder selbst bestimmen zu lassen.
    Der Schmerz über den Verlust ihrer Vivoc wurde so groß, daß sie ihn nicht mehr für sich behalten konnte. Sie teilte sich Irra’Anvete in Gedanken mit.
    Ihr Schöpfer zeigte sich im ersten Moment entsetzt darüber, daß ihre Intelligenz bereits so weit fortgeschritten war und sie sich ihm telepathisch klar verständlich mitteilen konnte. Aber das erste Entsetzen wich rasch einer faszinierten Bewunderung und der Freude darüber, daß Goeddas Entwicklung so sprunghaft vonstatten gegangen war.
    Der Genetiker empfand Stolz für seine Schöpfung. Als er an diesem Punkt angelangt war und Goedda als Wesenheit und Persönlichkeit anerkannte, da akzeptierte er auch ihre Gefühle.
    „Ich kann deinen Schmerz verstehen, Goedda. Aber du mußt es anders sehen. Deinen Kindern kommt eine bedeutende Rolle zu. Sie sind die mächtigsten Krieger in der Galaxis Suuvar. Sie erringen Sieg um Sieg über die Viniden. Du kannst stolz auf deine Krieger sein. Dennoch verspreche ich dir, dafür zu sorgen, daß deine Kinder eines Tages zu dir zurückkommen werden."
    Als er es sagte, da meinte Irra’Anvete sein Versprechen ernst, das spürte Goedda an seiner Ausstrahlung. Aber er konnte es nicht einhalten, weil er nicht die nötige Macht besaß, sich gegen die befehlhabenden Militärs der Insedder durchzusetzen. Die Zeit verging, weitere Generationen von Kriegern wurden geboren, aber keines ihrer

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