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1863 - Damorgen brennt

Titel: 1863 - Damorgen brennt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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E-Rholtophlon ungewöhnlich still war. Als Verbindungsoffizier besaß sie eine Liste mit Kommandanten. Ihr fiel auf, daß gerade jene ausfielen, die Kritik an A-Jorkiro geäußert hatten.
    Alle starben, und alle wurden Opfer von unterschiedlichen Todesursachen.
    Gerade als sie E-Rholtophlon auf die Todesfälle ansprechen wollte und deshalb zu ihm in seinen Arbeitsraum ging, heulten die Alarmsirenen für Sekunden auf.
    Einer der wandhohen Monitoren erhellte sich, und das Gesicht von A-Jorkiro erschien.
    „Was ist los?" fragte der Oberkommandierende.
    E-Rholtophlon suchte nach den passenden Worten für eine Antwort, fand sie jedoch nicht.
    „Ich ... ich begreife es nicht", stammelte er. „Soeben kommt die Nachricht, daß ein zwischen den Asteroiden stationiertes Beiboot sich nicht mehr meldet."
    „Na und? Ist das ein Grund für einen Alarm? Vielleicht sind die Funkgeräte ausgefallen."
    „Nein", erwiderte der Offizier. „Das Beiboot ist verschwunden. Es wird nicht mehr geortet. Es ist einfach nicht mehr da."
    „Unmöglich!"
    „Der Ansicht bin ich auch." E-Rholtophlon arbeitete angestrengt an den Computern, um weitere Informationen einzuholen. „Es kann nicht sein, daß ein Beiboot innerhalb des Systems von der Bildfläche verschwindet."
    „Ist es explodiert? Zerstört worden?"
    „Ich weiß es nicht. Ich schicke Erkundungsboote zu den Koordinaten, an denen sich das Beiboot befinden müßte."
    A-Jorkiro witterte Verrat. Sofort befahl er dem Offizier, ein wenigstens doppelt so großes Kontingent von Beibooten auszusenden, um den Vorfall zu klären.
    „Es muß schnell gehen. Jede Sekunde zählt. Wenn die Galornen etwas gemerkt haben, kann der kleinste Fehler tödlich für uns sein."
    Etwa eine halbe Stunde verstrich, dann meldete sich das Kommando, das zur Erkundung ausgeschickt worden war. Es bestand aus sieben Beibooten. Der verantwortliche Kommandant teilte mit, daß man nur noch eine treibende Trümmerwolke zwischen den Asteroiden gefunden hatte.
    „Völlig unmöglich!" brüllte A-Jorkiro, außer sich vor Wut über die vermeintlich mangelhafte Leistung des Kommandos. „Ein Raumschiff kann nicht inmitten unserer Flotte explodieren, ohne daß die Explosion angemessen wird. So ein Vorfall kann auf gar keinen Fall unbemerkt ablaufen."
    „Ich bin deiner Meinung", stimmte E-Rholtophlon zu. „Ich werde sofort eine Untersuchung einleiten."
    „Wir gehen das Problem mit Hochdruck an", beschloß der Oberkommandierende. „Für mich ist der Fall eindeutig: Wir haben es mit Sabotage zu tun. Irgend jemand ist nicht mit meinen Befehlen einverstanden und leistet auf diese Weise Widerstand."
    Er schaltete ab, und das Bild verschwand von der Wand.
    „Sabotage?" fragte C-Makhgongko. „Glaubst du das auch?"
    „Ich weiß nicht, was ich denken soll", antwortete der Freund des Clanchefs.
    „Vielleicht versuchen einige Kommandanten auf diese Weise zu verhindern, daß sie eines ebenso plötzlichen wie ebenso unerklärlichen Todes sterben."
    Er blickte die junge Frau sehr ernst an. „Du solltest sehr vorsichtig mit deinen Worten sein", warnte er sie. „Wir sind nicht mehr im Frieden sondern im Krieg."
    „Seid ihr denn alle verrückt geworden?" ereiferte sie sich. „Was nützt uns der größte Sieg, wenn wir alle daran zugrunde gehen?"
    „Bitte! Ich will nichts mehr hören."
    „Du fürchtest dich vor ihm! Dabei ist er dein Freund!"
    „Im Krieg gelten andere Gesetze als im Frieden. Also sei endlich still! Es gibt keine andere Möglichkeit, als sich ihm zu beugen oder zu sterben."
    Sie hob abwehrend die Hände. „Wehe den Zentrifaal, wenn sie von der Macht das Gewissen trennen", sagte sie.
    „Also willst du lieber sterben, als den Mund zu halten?"
    Die Computer übermittelten einen Befehl des Oberkommandierenden und enthoben sie somit einer Antwort. Vermutlich hätte E-Rholtophlon nun auch gar nicht mehr zugehört, denn A-Jorkiro hatte Alarm für das DamorgenSystem ausgelöst.
    Unmittelbar darauf betrat A-Jorkiro den Raum, ging zu einem Automaten und ließ sich ein geistig stimulierendes Getränk geben.
    „Der Kampf um das Oberkommando war hart und für manche Unterlegene wohl zu schmerzlich", sagte er, während er zu E-Rholtophlon und der jungen Frau kam. „Ich habe herausgefunden, daß einer der unterlegenen Mitbewerber hinter dem Vorfall steckt, und gehe davon aus, daß er einen zweiten Angriff versuchen wird. Vermutlich wird man uns sehr bald ein weiteres vermißtes Raumschiff melden."
    Er blickte die beiden an,

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