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1863 - Damorgen brennt

Titel: 1863 - Damorgen brennt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Sie werden die Zweite Flotte dezimieren und viele Einheiten durch Shifting zur Strecke bringen."
    „Richtig, A-Khron", bestätigte der Kommandant. „Sie werden angreifen und uns schaden, wo immer sie können, aber sie werden die Zweite Flotte nicht besiegen, weil es keine zentrale Basis gibt, weil sich niemals die ganze Flotte zum Kampf stellt, sondern immer nur kleine Einheiten, weil die Pulks ausweichen werden, wo immer sie können, weil sie wie Schatten sein werden, die man sieht, aber nicht greifen kann."
    „Unzählige Völker werden angesichts dieser Taktik einen schrecklichen Blutzoll zahlen müssen", bemerkte CMakhgongko, die dieses Mal wesentlich lauter sprach. „Betroffen sind eigentlich nur Unschuldige."
    Sie blickte A-Jorkiro erschrocken an. Diese Worte waren ihr über die Lippen gekommen, ohne daß sie es gewollt hatte.
    Ein innerer Zwang schien sie herausgepreßt zu haben. Sie wußte, daß sie nicht berechtigt war, in der Runde das Wort laut zu ergreifen, und ihr war klar, daß er mit ihrer Kritik nicht einverstanden sein konnte.
    Sie erwartete eine heftige Gegenreaktion ihres Clanchefs.
    Doch noch immer kannte sie ihn nicht richtig, durchschaute sie seine Pläne nicht.
    A-Jorkiro fuhr sich mit einer geradezu diabolischen Geste über die untere Partie seines Gesichts, und ein leises Lachen kam über seine dünnen Lippen.
    „Wunderbar!" rief er. „Wie ich sehe, hast du den Plan absolut richtig verstanden. Genau das ist es, worauf die Zweite Flotte abzielt. Die Galornen sollen indirekt bluten. Sie sollen den Schmerz der unschuldigen Völker in der ganzen Galaxis spüren. Unsere Schläge gegen sie müssen wirklich weh tun, wenn wir etwas erreichen wollen. Die Galornen müssen begreifen, daß sie machtlos gegen eine Partisanenflotte sind, daß sie gegen unsere Guerilla-Taktik nichts ausrichten können."
    „Das wird sie unberechenbar machen", fürchtete A-Khron.
    „Das wird sie an den Verhandlungstisch zwingen", korrigierte der Kommandant ihn.
    Nun erst begriffen einige der Delegierten, daß er sie eiskalt dorthin geführt hatte, wohin er sie hatte haben wollen.
    „Irgendwann müssen die Galornen verhandeln, damit das Morden aufhört", argumentierte A-Jorkiro zynisch. „Dann werde ich verlangen, daß ein Reservat eingerichtet wird, in dem wir Zentrifaal nach unseren eigenen Vorstellungen und unbehelligt von den Galornen leben können."
    Er hätte hinzufügen können, daß die Zentrifaal in dem angestrebten Reservat mit ihren Kriegen, Morden und anderen Gewalttaten leben wollten, doch das war den Delegierten ohnehin klar.
    Sie alle existierten unter dem Einfloß einer natürlichen, sehr hoch angesetzten Aggressivität, und es war von elementarer Bedeutung für sie, daß sie diese ausleben durften.
    Sie wollten endlich die unbeeinträchtigte Aggressivität, die für sie die wichtigste Triebfeder ihrer Zivilisation war.
     
    *
     
    „Wir versuchen es noch einmal", beschloß Rhodan, nachdem er sich eingehend mit Bully und Foremon besprochen hatte.
    „Einverstanden", stimmte der Freund zu.
    „Wir nähern uns Galorn und werden knapp außerhalb des Systems zum Vorschein kommen", erläuterte Rhodan. „Ich glaube, wir können davon ausgehen, daß diese Aggressionsstrahlung - oder wie immer man das nun nennen soll - nicht schlagartig einsetzt, sondern allmählich."
    „Also haben wir die Möglichkeit, uns auf sie einzustellen oder doch die Quelle der Strahlung herauszufinden", stellte Foremon fest.
    Der Wächter der Basaltebene von Galorn war entfernt humanoid, erreichte gerade eine Höhe von 1,60 Metern, war damit deutlich kleiner als die beiden Terraner und wog nicht mehr als 15 Kilogramm, war also im Vergleich zu ihnen leicht wie eine Feder.
    Er hatte eine überwiegend weiße Haut, bei der an einigen Stellen die innere Körperstruktur durchschimmerte, wobei sie wie getrübtes oder eingefärbtes Glas wirkte.
    Angesichts seines geringen Gewichts hatte er eine extrem zerbrechliche Figur und kristallin erscheinende, völlig unflexible Gliedmaßen. An manchen Stellen seines Körpers besonders deutlich an Rücken und Brust - trat ein perlmutterfarbenes Exoskelett zutage.
    Aus größerer Entfernung sah Foremon aus wie ein wandelndes Skelett, wobei der langgezogene, schmale Schädel diesen Eindruck noch unterstützte. Die Augen lagen tief in den Höhlen und wurden von breiten Knochenleisten abgeschirmt. Der Mund war schmal und lippenlos. Eine Nase existierte nicht.
    Foremon war ein hochintelligenter, dabei

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