1863 - Damorgen brennt
bereits Kommandant eines Raumschiffs geworden war. Sein Ziel war, wenigstens Oberkommandierender einer ganzen Flotte zu werden und dieses Oberkommando zu nutzen, um noch weiter in der Hierarchie der Zentrifaal nach oben zu klettern.
Vielleicht’brauchen wir solche Männer! dachte sie.
Der Friede, den die Galornen über alle Völker Plantagoos verhängt hatten, machte die Zentrifaal geradezu krank. Bevor die Zentrifaal durch das Shifting bedroht worden waren, hatten Männer und Frauen eine Lebenserwartung von etwa 90 Jahren gehabt. Jetzt erreichte kaum jemand ein höheres Alter als 60.
Viele betäubten ihren Aggressionstrieb mit suchterzeugenden Drogen, oder sie besuchten Simulationszentren, um dort ihrer Angriffslust nachzugeben. In diesen Zentren konnte man von Mord und Totschlag träumen und sich auf diese Weise von seelischem Druck befreien.
Träume sind glücklicherweise etwas, das die Galornen nicht verbieten können!
Zentrifaal waren kriegerische Naturen. Wie sehr sie unter dem Friedensdruck der Galornen litten, zeigte die Geburtenrate, die bei allen Zentrifaal-Völkern stark rückläufig war, seit sie keine Kriege mehr führen konnten. Da es jedoch weniger Tote gab als früher und die Medizin zudem weiterentwickelt worden war, blieb die Bevölkerungszahl trotz gesunkener Fortpflanzungsrate konstant.
C-Makhgongko setzte sich an einen Tisch und nahm die Arbeit an Plänen für eine Raumschiffssteuerung wieder auf. Sie war nicht nur Offizier und Kommandierende einer Beiboot-Einheit, sondern zudem eine hervorragende Technikerin. Ihre Leistungen wurden bei den zuständigen Raumfahrtbehörden geschätzt.
Nachdem der erste Sturm vorüber war, fühlte sie sich sicher.
A-Jorkiro wird niemals herausfinden, daß ich nicht seine Tochter bin, dachte sie still lächelnd.
Wahrscheinlich wird er nicht einmal versuchen, den Beweis dafür zu führen.
Mit einem simplen Trick hatte sie für ihre persönliche Sicherheit gesorgt.
Zu ihrem Clan gehörten nun acht Männer und sechs Frauen, nachdem A-Jorkiro zwei ihrer Brüder außer Gefecht gesetzt und sie danach verstoßen hatte und für A-Phanka nachgerückt war. Die junge Frau verschwendete keinen Gedanken daran, daß es in dem Clan auch mehrere Kinder gab. Sie zählten nicht.
Spätestens wenn sie elf Jahre alt waren, würden sie ausgestoßen werden, damit sie ihrer eigenen Wege gingen.
Fortpflanzungsfähig war nur A-Jorkiro als Clanführer. Die anderen ClanMitglieder waren seine Untergebenen, mit denen er tun und lassen konnte, was er wollte - ausgenommen sie waren seines eigenen Blutes. Sie vermutete, daß einer ihrer Brüder das Amt des Steuereintreibers übernehmen mußte und daß A-Jorkiro ihn in seiner rücksichtslosen Art darauf vorbereiten würde.
Wenig später erfuhr C-Makhgongko, daß sich A-Jorkiro zurückgezogen hatte, um den vom Gericht unterbrochenen Schlaf fortzusetzen. Sie verließ ihren Raum und ging in die Halle des Hauptgebäudes hinüber, wo sich ein Besucher eingefunden hatte.
Es war E-Rholtophlon.
*
„Hör auf damit, Dicker!" forderte Rhodan den Freund auf, als dieser erneut wuchtig mit der Faust gegen die Metallstrebe schlug.
Der Terraner kniete auf den Boden, packte Foremon und richtete ihn auf.
Die Nähe seiner Begleiter war nahezu unerträglich geworden. Rhodan war dicht davor, die Beherrschung zu verlieren.
„Wach auf, Foremon!" schrie er.
Der Wächter der Basaltebene von Galorn blickte ihn an, dann stieß er ihn mit einer überraschenden Bewegung zur Seite. Rhodan stürzte, richtete sich jedoch sofort wieder auf und wollte sich auf Foremon werfen.
In diesem Augenblick stand Reginald Bull mit kampfbereit erhobenen Händen vor ihm.
„Kannst du nicht leiser reden?" beschwerte sich der alte Freund. „Ich ertrage diesen Lärm nicht."
Foremon kämpfte sich zum Steuerleitpult vor. Mit brüchiger Stimme gab er dem Bordcomputer der PEGOOM den Befehl zur Umkehr.
Es dauerte einige Sekunden, bis das Raumschiff erneut in den Hyperraum überwechselte.
Danach konnten Rhodan, Bull und Foremon sich nur noch darüber wundern, wie ausgeprägt der Wunsch zum Kämpfen und zum Töten in ihnen gewesen war.
*
„Ich habe wichtige Informationen für A-Jorkiro", eröffnete ihr E-Rholtophlon. „Wo ist er?"
Sie ließ ihren ganzen Charme spielen.
„Du könntest es mir sagen. Ich gebe es an ihn weiter, denn zur Zeit möchte ich ihn nicht so gern stören."
„Ich bin sein Freund", beharrte ERholtophlon. „Er würde mir einen
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