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1864 - Vorabend der Apokalypse

Titel: 1864 - Vorabend der Apokalypse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und Ghon, helft mir doch!
    Sie würde mich am liebsten töten. Sie kann mich nicht mehr brauchen. Ich bin ihr lästig.
    Ghan und Ghon, holt mich, bevor sie es tut!
    Es war ein schönes Leben. Sie verwöhnte mich. Ich mußte nichts dafür tun, als mich in der Nacht an sie zu schmiegen und an ihrem Hals einzukugeln und sie zu wärmen.
    Ghan und Ghon, ich rufe euch!
    Ich nahm ihre Wärme und ihre Güte auf, ihre unendliche Güte und Liebe, und strahlte sie ihr zurück.
    Wir waren glücklich, obwohl sie wahrscheinlich nie erkannt hat, daß ich in der Lage war, ähnlich wie sie zu fühlen. Ich war ja nur ihr kleiner wuscheliger Freund. Und sie gab mir alles.
    Auf der Welt, von der ich kam, bevor Muum Dugesm mich ihr schenkte, leben meine Brüderschwestern nicht so gut.
    Ghan und Ghon, bringt mich zu ihnen in die Große Höhle zwischen den Sternen.
    Ihre Nähe war wie das Lebenansich. Jetzt ist sie wie der Todohneden-Schlaf.
    Ghan und Ghon!
    Sie war so gut und schön und voller Liebe. Wie konnte sie sich nur so ändern? Was hat sie getan, um so gestraft zu werden?
    Auch von draußen, vor dem Haus, kommt der Haß.
    Ghan und Ghon, ich verstehe es nicht. Vielleicht bin ich immun gegen das, was Kaif und die Galornen heimsucht. Aber ich ertrage Kaifs Haß nicht und daß ich ihr nichts mehr bedeute.
    Und ich habe furchtbare Angst davor, daß ich doch angesteckt werde, und dann werde ich keinen Einlaß in die Große Höhle finden.
    Ghan und Ghon, bitte, holt mich zu euch!
    Sie kommt.
    Sie, deren Liebe grenzenloser war als das große Sternenzelt über ihrem unserem - Lager.
    Sie sieht mich an. Ich spüre ihre furchtbare Aura und rolle mich ganz klein zusammen. So klein, wie es geht. Nur meine sechs Augen kann ich nicht vor ihr verstecken. Sie weiß, daß ich sie ansehe.
    Ghan und Ghon, bitte, holt mich schnell zu euch! Und bitte, wenn ihr es könnt, helft ihr, daß sie wieder so wird wie vor diesem schrecklichen Tag, auch wenn ich es dann nicht mehr erlebe.
    Ghan und Ghon ...?
    Ja, jetzt kann ich euch kommen sehen. Ihr überschüttet meine Seele mit eurem Glück ...
     
    *
     
    Es dauerte nur zwei Tage und wenige Stunden, dann hatte die Aggressivität auch die Weltraumbaustelle erreicht. Kaif Chiriatha hatte den Zeitpunkt genau berechnen lassen können, nachdem Clennd und dann Tarph an der Reihe gewesen waren.
    Aus den Nachrichten von den einzelnen Planeten ließ sich ermitteln, wie schnell sich der Einfluß ausbreitete - und es sah nicht so aus, als würde er an den Grenzen des Doogerasch-Systems und der Pentrischen Wolke haltmachen.
    Mittlerweile hatte sich der Provisorische Rat konstituiert. Es hatte Kämpfe um die Führerschaft in den einzelnen Gruppen und Großgruppen gegeben, doch das hatte Kaif einkalkulieren müssen.
    Die 25 Männer und Frauen, mit denen sie jetzt in einem großen Konferenzsaal des Hochhauses zusammensaß, das sie zum vorläufigen Sitz der Regierung erklärt hatte, waren deshalb wahrscheinlich einige der brutalsten und rücksichtslosesten Galornen auf Helter Baaken - aber auch der intelligentesten und, wenn man so wollte, der mutigsten.
    Es war niemand dabei, mit dem Kaif bisher jemals engeren Kontakt gehabt hatte. Eigentlich hatte sie damit gerechnet, Doni Bolster oder andere Galornen anzutreffen, die irgendwann ihren Weg gekreuzt hatten.
    Pega Mrion vielleicht. Er war aus ihrem Haus verschwunden, also lebte er noch. Sie nahm sich vor, nach ihm fahnden zu lassen. Dieser Mann konnte ihr vielleicht noch gefährlich werden. Er und die anderen Drachenbauer kannten Geheimnisse, die sie nicht kannte. Und das liebte sie nicht.
    Kaif ließ sich Bericht erstatten. Acht der 25 Gruppenführer ließ sie wegen Inkompetenz entfernen und befahl, sie zu ersetzen. Den anderen gab sie eine weitere Chance, und einige merkte sie sich. Bald würde sie dieses Gremium auf die fünf oder zehn Fähigsten schrumpfen lassen. Bis dahin benötigte sie die 25 als ihre verlängerten Arme und Informanten: einer für eine Million Galornen.
    Adlaten waren nicht vertreten. Kaif würde sich zu gegebener Zeit überlegen, wie sie das Hilfsvolk sinnvoll in ihre Aktivitäten einbezog. Sie hatte nicht vor, ihnen zu erlauben, so wie bisher am galornischen Gemeinwesen zu schmarotzen.
    Sie gab Befehle und Parolen aus, die durch die Ratsmitglieder in einer Hierarchie an die Bevölkerung weitergegeben mußten, die noch lange nicht dicht genug war. Eins zu tausend war kein Verhältnis, wenn es galt, jeden einzelnen Bürger zu informieren und zu

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