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187 - Angriff der Anangu

187 - Angriff der Anangu

Titel: 187 - Angriff der Anangu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell und Mia Zorn
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wenn du kannst!« Eiskalt war sein Lächeln.
    »Du, du…!« Kannte er denn gar keine Todesangst?
    Blackdawns Hand begann zu zittern. »Du… Dämon…!«
    Machte sie einen Fehler? Hatten nicht die Geister des Lichts entschieden, dass sie leben sollte, um mit diesem verhassten Kerl zum Uluru zu ziehen? Wartete nicht dort unter dem Felsen schon lange der Ahne auf sie, der unaussprechlich Starke, der ihre Fähigkeiten für eine Aufgabe zu nutzen gedachte, deren Größe sie niemals ermessen würde, weil sie jenseits ihres Verstandes lag?
    »Worauf wartest du?«, flüsterte Daagson. Er packte ihre Hand und drückte das Messer tiefer in die Tätowierung auf seiner Brust. Blackdawn beobachtete, wie die Ränder einer Schnittwunde auseinanderklafften und kleine hellrote Blutstropfen über das Auge des Ahnen liefen.
    »Etwas Böses ist in diese Welt gekommen!«, flüsterte Daagson, und seine Stimme drang durch ihre Haarwurzeln bis tief in ihr Hirn. »Mit einem mächtigen Feuer fiel es einst weit von hier aus dem Himmel! Dieses Böse interessiert sich nicht für Anangu oder Reddoas oder sonst irgendwelche Völker. Es will die Erde zerstören und weiter nichts!«
    Blackdawn standen die Haare zu Berge. Ein kalter Schauer nach dem anderen rieselte ihr durch die Glieder.
    Daagsons Geflüster verwandelte sich in das Brausen und Prasseln der Flammen, die aus dem roten Felsen schlugen. Sie kniff die Augen zusammen. Der Fels brannte weiter. Ihre Finger um den Griff des Dolchs erschlafften.
    »Gehe zurück«, flüsterte Daagson. »Gehe zurück und sei den Reddoas eine gute Magica! Der Tag wird kommen, da euch das Böse mit einem Atemzug auslöschen wird! Oder aber folge mir!« Seine Stimme wurde lauter und eindringlicher. Sie glaubte die Hitze der Flammen über dem Felsen zu spüren. Ihr Unterkiefer und ihre Knie zitterten. »Kämpfe mit dem Ahnen gegen das Böse! Dies ist dein Weg, den Reddoas zu dienen und dein Volk zu retten! Du weißt, dass ich die Wahrheit sage! Jede Faser deines Körpers weiß es!«
    Blackdawn ließ das Messer sinken. Ihre Knie schlotterten, ihre Lippen bebten, Schweiß und Tränen strömten ihr über das zuckende Gesicht. Wer war sie denn, dass sie glaubte, sich gegen ihr Schicksal stellen zu können? Wer war sie denn, dass sie sich dem Ruf des Ahnen zu entziehen erdreistete? Es ging um so viel mehr als nur um die Reddoas, als nur um ihr eigenes Leben…
    Sie tastete nach ihrem Bauch. Das Kind bewegte sich.
    Das Bild ihrer sterbenden Mutter blitzte durch ihr Bewusstsein. Oder waren es etwa wieder nur Lügen, was sie da eben aus Daagsons Mund gehört hatte? Ein Gefühl von Hoffnungslosigkeit machte sich in ihr breit. Sie wusste schon lange nicht mehr, was Wahrheit und was Lüge war. In ihrer Seele klaffte ein tiefer Riss, und sie drohte für immer darin zu versinken. Gleichgültig. Sie nahm die Klinge von Daagsons blutender Brust.
    Nicht mehr kämpfen müssen! Sich einfach fallen lassen können! Jetzt, für immer…
    Daagson nahm ihr den Dolch aus der Hand. Er schnippte mit den Fingern, und einer seiner Begleiter reichte ihm einen Lederriemen. Der Erste Wächter des Uluru fesselte Blackdawn die Hände auf den Rücken.
    »Was tust du da?«, fragte sie kraftlos.
    »Nichts tue ich«, schmeichelte seine weiche Stimme.
    »Ich schütze dich nur vor dir selbst!«
    In Blackdawn bäumte sich ein letztes Mal Widerstand auf. »Mach mich los!«, schrie sie und riss an den Fesseln.
    Sie wirbelte herum. Mit weit aufgerissenen Augen starrte sie in das schöne bronzefarbene Männergesicht.
    Daagsons strahlend blaue Augen ruhten in ihrem Blick.
    »Es ist zu spät, Magica!« Von jetzt auf nun wechselte der Ausdruck seiner Miene. Kalt wurde sein Blick, hart wurden seine Züge, und der Spott in seiner Stimme ließ Blackdawn erschauern.
    Sie drehte sich um und rannte los. Aber sie kam nur ein paar Schritte weit. Daagsons Begleiter stellten sich ihr in den Weg. Sie prallte gegen einen Männerkörper, stürzte und schlug lang auf den Boden. »Macht mich los!« Wild trat sie um sich. Sie spuckte und brüllte, bis ihre Stimme in einem kehligen Schluchzen verebbte.
    Schließlich sackte sie auf ihren Knien zusammen.
    Schaum tropfte ihr von den Lippen in den roten Sand. In sich spürte sie eine unendliche Verlorenheit. Aus dem Riss in der Mitte ihres Geistes quoll eine dunkle wabernde Masse, umschloss sie und zog sie mit sich hinunter und in den Riss. Blackdawn versank in einem Strudel aus Bildern und Stimmen.
    Sie rang nach Luft, warf sich

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