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187 - Angriff der Anangu

187 - Angriff der Anangu

Titel: 187 - Angriff der Anangu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell und Mia Zorn
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Gesicht war hart, doch er lächelte. »Verzeih mir, Liebste.« Sein Lächeln war falsch. »Es wäre gut möglich, dass wir diesem Commanderdrax noch mal begegnen. Ich will einfach wissen, ob er eine Gefahr für uns ist.« Er streichelte ihre Wange. »Weiter nichts, nur das.«
    »Seit wann interessiert dich, ob jemand eine Gefahr für dich ist?« Plötzlich schlug ihr Herz, und ihr Atem flog.
    »Ohne mit der Wimper zu zucken hast du meine wehrlose Mutter umgebracht! Und wenn Cantalic nicht gegangen wäre, dann hättest du auch mich getötet!« Ihre grünen Augen funkelten zornig.
    »Wie kannst du so etwas glauben?« Seine Hand fasste ihr Kinn und hielt es fest. »Niemals hätte ich dich töten können – du bist doch die Mutter meines Kindes…«
    »Fass mich nicht an!«, schrie sie und machte einen Schritt zur Seite. Dabei stolperte sie und fiel. Daagson fing sie auf. Er hielt sie fest an sich gedrückt. Mit einer Hand hob er sanft ihr Kinn. »Schau mich an, Blackdawn! Schau mich an! Weißt du noch, was ich dir sagte, als ich dich damals aus dem Heiligen Hain in unser Lager mitnahm? Lange bevor wir uns das erste Mal begegneten, bist du mir in unzähligen Träumen erschienen. Wir gehören zusammen! Es ist Fügung!«
    Seine Stimme plätscherte in ihr Ohr. Für einen Augenblick löschte sie den glühenden Hass. Und wieder sah sie den brennenden Felsen. Von einer merkwürdigen Benommenheit erfasst, gab sie Daagson Recht.
    Es ist Fügung! Der gute Geist hat es so gefügt…
    Ihre Glieder fühlten sich mit einem Mal leichter an, und in ihrem Kopf zerrannen die letzten düsteren Gedanken. Daagson breitete eine Decke auf den Boden aus. »Wir werden bald aufbrechen, du solltest noch ein wenig schlafen!«
    Gehorsam legte Blackdawn sich hin. In diesem Augenblick war sie unendlich dankbar, nicht mehr nachdenken zu müssen.
    Nicht mehr nachdenken, einfach nur schlafen!
    Daagson setzte sich neben sie und nahm ihre Hand.
    »Sobald wir die Reittiere der Schafsleute erobert haben, werde ich ausschließlich für dich da sein, Liebste!«, flüsterte er.
    Erst als er sicher war, dass sie schlief, erhob er sich und ließ sie allein. Während er zu den Feuern der Anangu ging, dachte er über das nach, was er über Commanderdrax erfahren hatte. Er würde sich später mit diesem Fremden beschäftigen. Jetzt musste er den Überfall auf das Lager der Shiiper planen.
    Im Schatten eines Eukalyptusbaumes erwarteten ihn bereits die Anangu. Zwei von ihnen winkte er zu sich.
    »Die Warqueen schläft«, flüsterte er. »Geht zu ihr und weicht nicht mehr aus ihrer Nähe. Die Kontrolle über sie wird immer schwieriger. Behaltet sie also im Auge.« Die beiden nickten und entfernten sich.
    Daagson setzte sich unter den Eukalyptusbaum zu seinen Kriegern. »Ich werde den Waran mit den Spähern vorausschicken. Sie sollen das Lager auskundschaften…«
    Bis ins kleinste Detail besprachen sie den Angriff. Es sollte so ruhig wie möglich vonstatten gehen, damit die Shiips nicht in Panik gerieten.
    »Wir greifen in der Morgendämmerung der kommenden Nacht an«, entschied Daagson. »Dann schlafen Mensch und Tier am tiefsten. Von den Schafsleuten ist sowieso kein nennenswerter Widerstand zu erwarten sein; nur eine Handvoll Bewaffneter hütet den Stamm und die Herde. Wenn ihr sie ausgeschaltet habt, tötet die Alten, Frauen und Halbwüchsigen! Einige der Kinder nehmen wir mit.«
    »Was aber ist mit diesem Fremden und den beiden Jägern, die fliehen konnten?«, fragte ein Wächter.
    Daagsons Blick wanderte nach Osten.
    Vor seinem inneren Auge sah er den blonden Hünen.
    »Commanderdrax, so heißt er.« Er blickte in die Runde seiner Kämpfer. »Der Ahne interessiert sich für ihn. Er darf auf gar keinen Fall getötet werden.« Ein grimmiges Lächeln flog über seine Miene. »Er und die beiden überlebenden Shiiper sind zu Fuß unterwegs. Noch bevor sie das Lager erreichen, werden wir bereits wieder an unseren Feuern sitzen und die neuen Reittiere und die Fleischvorräte für ein ganzes Jahr feiern. Danach kümmern wir uns um…«
    Plötzlich brach er ab. Lauschend hob er den Kopf.
    Erster Wächter, die Magica ist geflohen!
    Die Gedankenstimme eines der Wächter, die er zu Blackdawn geschickt hatte. Sie hat einen Waran mitgenommen…
    ***
    Blackdawn ließ das Grasland hinter sich. Nur wenige vertrocknete Sträucher und einige Kakteen brachten jetzt noch etwas Abwechslung in die Eintönigkeit der roten Sandlandschaft. Die stampfenden Beine des Warans wirbelten

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